G-7 bringt wenig Neuigkeiten
09.06.2015 | Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1315 (07.49 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1088 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 124,35. In der Folge notiert EUR-JPY bei 140.70. EUR-CHF oszilliert bei 1.0480.
Die Neuigkeiten vom G7-Gipfeltreffen bleiben für uns Nachrichten aus der zweiten Reihe. Wir freuen uns, dass man den Umweltschutz wieder auf die Agenda genommen hat und überraschend Einigung in Zukunftsfragen erreicht hat. Damit war so nicht zu rechnen.
Auch die Wirtschaftssanktionen gegen Russland sollen fortgesetzt werden. Die Verletzungen des Minsker Abkommens (lt. G7-Ländern) durch Russland sollen so bestraft werden. Allerdings zeigte man auch, dass es ein Ende der Sanktionen geben kann. In unserem gestrigen Report sind wir bereits kurz auf die Auswirkungen der Sanktionen auf die europäische Wirtschaft eingegangen. Europa bleibt treu an der Seite der Amerikaner und beschneidet weiter seine eigene Exportwirtschaft. Nur weiter so!
Im Prinzip war es das schon mit Schlagzeilen, denn die drohende Pleite Griechenlands war laut Merkel kein wirkliches Thema auf der Konferenz. Okay, es gibt in dieser Angelegenheit wirklich keinen Tag ohne Neuigkeiten, aber Substanzielles bleibt Mangelware. Nach letzten Berechnungen kommen die Gläubiger angesichts der anstehenden Tilgungen im Juni wohl kaum um das Ausdehnen des aktuellen Hilfspaketes herum. Vieles kann, nichts muss ist das Motto, unter dem Griechenland aktuell die Verhandlungen führt.
Einen recht deutlichen Rücksetzer gab es in der Sentix Umfrage zu verdauen. Die Finanzinvestoren zeigten eine deutliche Eintrübung der Stimmung. Der Index fiel um 2,5 Zähler von 19,7 auf 17,1 Punkte. Angesichts der aktuellen Dramatik um Griechenland fiel der Rückgang zwar deutlicher aus als erwartet, bleibt aber im Expansionsbereich.
Dagegen zeigt sich wieder einmal, wie die Wirtschaftsreformen die Konjunkturlagen ändern können. Spanien entwickelt sich besser als bisher prognostiziert. Der Internationale Währungsfonds sieht Anpassungsbedarf nach oben. Die Wirtschaft in dem Euro-Land werde in diesem Jahr um 3,1 Prozent zulegen und 2016 um 2,5 Prozent. Der Fonds appellierte an die Regierung in Madrid, ihren Reformkurs fortzusetzen, um das Wirtschaftswachstum weiter anzukurbeln. So müsse die private Verschuldung gedrosselt und das Exportgeschäft kleinerer und mittelgroßer Firmen gestärkt werden.
Dem ist nichts hinzuzufügen. Nur wer den eingeschlagenen Weg auch wirklich durchhält und nicht auf der Mitte des Weges umkehrt (GR), wird die Früchte der harten Reformen ernten und wieder aus der vertrackten Situation herauswachsen können. Wir sagen "Chapeau" Richtung Madrid.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0800 -30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!
© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank
Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.
Die Neuigkeiten vom G7-Gipfeltreffen bleiben für uns Nachrichten aus der zweiten Reihe. Wir freuen uns, dass man den Umweltschutz wieder auf die Agenda genommen hat und überraschend Einigung in Zukunftsfragen erreicht hat. Damit war so nicht zu rechnen.
Auch die Wirtschaftssanktionen gegen Russland sollen fortgesetzt werden. Die Verletzungen des Minsker Abkommens (lt. G7-Ländern) durch Russland sollen so bestraft werden. Allerdings zeigte man auch, dass es ein Ende der Sanktionen geben kann. In unserem gestrigen Report sind wir bereits kurz auf die Auswirkungen der Sanktionen auf die europäische Wirtschaft eingegangen. Europa bleibt treu an der Seite der Amerikaner und beschneidet weiter seine eigene Exportwirtschaft. Nur weiter so!
Im Prinzip war es das schon mit Schlagzeilen, denn die drohende Pleite Griechenlands war laut Merkel kein wirkliches Thema auf der Konferenz. Okay, es gibt in dieser Angelegenheit wirklich keinen Tag ohne Neuigkeiten, aber Substanzielles bleibt Mangelware. Nach letzten Berechnungen kommen die Gläubiger angesichts der anstehenden Tilgungen im Juni wohl kaum um das Ausdehnen des aktuellen Hilfspaketes herum. Vieles kann, nichts muss ist das Motto, unter dem Griechenland aktuell die Verhandlungen führt.
Einen recht deutlichen Rücksetzer gab es in der Sentix Umfrage zu verdauen. Die Finanzinvestoren zeigten eine deutliche Eintrübung der Stimmung. Der Index fiel um 2,5 Zähler von 19,7 auf 17,1 Punkte. Angesichts der aktuellen Dramatik um Griechenland fiel der Rückgang zwar deutlicher aus als erwartet, bleibt aber im Expansionsbereich.
Dagegen zeigt sich wieder einmal, wie die Wirtschaftsreformen die Konjunkturlagen ändern können. Spanien entwickelt sich besser als bisher prognostiziert. Der Internationale Währungsfonds sieht Anpassungsbedarf nach oben. Die Wirtschaft in dem Euro-Land werde in diesem Jahr um 3,1 Prozent zulegen und 2016 um 2,5 Prozent. Der Fonds appellierte an die Regierung in Madrid, ihren Reformkurs fortzusetzen, um das Wirtschaftswachstum weiter anzukurbeln. So müsse die private Verschuldung gedrosselt und das Exportgeschäft kleinerer und mittelgroßer Firmen gestärkt werden.
Dem ist nichts hinzuzufügen. Nur wer den eingeschlagenen Weg auch wirklich durchhält und nicht auf der Mitte des Weges umkehrt (GR), wird die Früchte der harten Reformen ernten und wieder aus der vertrackten Situation herauswachsen können. Wir sagen "Chapeau" Richtung Madrid.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0800 -30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!
© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank
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