Rohstoffpreise unter Druck
06.07.2015 | Klaus Singer
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Und dann landet man bei drei Faktoren, der vielfach erwarteten Zinswende in den USA, der im Vergleich zu den übrigen entwickelten Industrieländern besseren Entwicklung der US-Wirtschaft, sowie den zunehmenden geopolitischen und weltwirtschaftlichen Risiken, die den Dollar nach "Hause" treiben.
Vom anemischen Wirtschaftswachstum wurde hier schon viel geschrieben, u.a. hier. Da spekulative Motive hinzukommende Faktoren sind und vorhandene Preistrends lediglich verstärken oder abschwächen, ist der Verlauf von Rohstoff-Preisindices immer auch als wichtiger makroökonomischer Indikator anzusehen.
Der CRB-Index ist einer der am meisten beachteten Indices in diesem Zusammenhang. Er hatte Ende des ersten Quartals ein Tief ausgebildet, und zwar recht genau auf dem Niveau der Jahreswende 2008/2009. Aktuell notiert er im Bereich einer vom Hoch aus Juli 2008 kommenden Abwärtslinie. Der Anfang 2014 eingleitete Versuch, diese Linie zu überwinden, scheiterte zur Jahresmitte 2014.
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Hinter dem Fall des CRB-Index steht z.B. der Verfall von Schüttgütern wie Kohle und Eisenerz. Der folgende Chart (siehe Chart!) zeigt links das langfristige Bild der Prreisentwicklung bei Rohstoffen anhand des entsprechenden Index der australischen Zentralbank und rechts die drastischen Einbrüche der Preise von Eisenerz und Kohle seit 2011. Dies gilt üblicherweise auch als Hinweis auf die erlahmende Konjunktur in China, die wiederum, Sonderfaktoren außer Acht gelassen, mit der schwachen Weltwirtschaft zusammenhängt.
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Kupfer gilt als sicherer Indikator v.a. für die Verfassung der Elektro- und der Elektronik-Industrie. Da diese wiederum eine immer größere Rolle beim herrschenden Stand der Technik spielt, gilt der Kupfer-Preis auch als guter Indikator für die Gesamtwirtschaft. Der S&P Kupfer-Index hatte im Frühjahr 2011 ein Hoch ausgebildet, seitdem geht es bergab, wie die von dort kommende Abwärtslinie zeigt. Seit Mitte 2014 gab es bisher vergebliche Versuche, diese Linie aufzuhebeln. Aktuell liegt der Preis klar darunter.
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Die Ölpreise haben sich zwar seit Jahresanfang wieder etwas erholt, aber in den Charts der Ölsorten Brent und WTI lassen sich Bärkeile ausmachen, deren Botschaft sein dürfte, dass nochmals tiefere Regionen angelaufen werden. Dass dabei die Tiefs zu Jahresbeginn ins Visier genommen werden, ist nicht unwahrscheinlich.
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