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Alle warten auf den Rückschlag beim Silber

20.04.2006  |  Martin Siegel
Der Goldpreis kann im gestrigen New Yorker Handel den aktuellen Aufwärtstrend fortsetzen und steigt von 625 auf 633 $/oz. Heute morgen überwindet der Goldpreis die 640 $/oz-Marke im Handel in Sydney und Hongkong und haussiert aktuell auf 643 $/oz, was um 21 $/oz über dem Vortagesniveau liegt. Auf Eurobasis haussiert der Goldpreis bei einem stabilen Dollar ebenfalls auf neue Höchstkurse (aktueller Preis 16.760 Euro/kg, Vortag 16.215 Euro/kg). Die Gold- und Silberaktien entwickeln sich weltweit aufwärts, können aber der Hausse des Gold- und des Silberpreises nicht mehr folgen. Durch den gestiegenen Silberpreis ergibt sich jetzt die Situation, daß sich die Silberaktien, die jahrelang völlig überbewertet waren, aus fundamentaler Sicht als gute Kaufmöglichkeiten anbieten. Offensichtlich rechnet die Mehrheit der Marktteilnehmer mit einem scharfen Rückschlag beim Silber. Sollte dieser ausbleiben, müßten die Silberaktien demnächst den Rückstand zum Silberpreis aufholen. Grundsätzlich wurde die Konsolidierung seit Anfang Februar jedoch mit dem Erreichen neuer Höchstkurse in den letzten Wochen beendet, so daß sich die Goldhausse noch im Verlauf des 1. Halbjahres 2006 in Richtung unseres vorläufigen Preisziels von 700 $/oz und des alten historischen Höchstkurses von 871 $/oz fortsetzen kann.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der unbekümmert weiter haussiert (aktueller Preis 14,62 $/oz, Vortag 13,93 $/oz). Platin entwickelt sich aufwärts (aktueller Preis 1.127 $/oz, Vortag 1.107 $/oz). Palladium bestätigt den Aufwärtstrend und zieht parallel zum Goldpreis an (aktueller Preis 370 $/oz, Vortag 359 $/oz). Die Basismetalle können ihre Rekordstände behaupten, wobei neben Kupfer, Aluminium und Zink jetzt auch der Nickelpreis mit einem weiteren Anstieg um 2% neue historische Höchstkurse erreicht.

Mit einem Goldpreis weit über der 500 $/oz-Marke und der mittelfristigen Stärke der Goldminenaktien bleibt die Wahrscheinlichkeit gering (aktuelle Wahrscheinlichkeit 10:90), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei etwa 480 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/05).

Der nordamerikanische xau-Index steigt um weitere 3,4% oder 5,2 auf 159,9 Punkte. Bei den Standardwerten gewinnen Iamgold 7,4% und Meridian 3,8%. Bei den kleineren Werten haussieren Rio Narcea 8,3%, Richmont 7,1%, Gabriel 7,0%, Minefinders 6,5% (Vortage +5,7%, +8,0%, +6,0%), Bema 5,0%, Cambior 4,8% und Northgate 4,4%. Cumberland geben 5,1% und Miramar 5,0% ab. Bei den Silberaktien quälen sich Hecla 3,7% und Coeur d'Alene 2,9% nach oben.

Die südafrikanischen Werte zeigen sich im New Yorker Handel haussierend. Harmony und DRD steigen jeweils 6,3%.

Die australischen Goldminenaktien zeigen sich heute morgen weiterhin mit soliden Gewinnen. Bei den Produzenten können Gleneagle 20,0% (Vortag +6,7%), Resolute 11,5%, Dragon 6,5% (Vortag +6,9%), Equigold 6,0%, Sino Gold 5,3% und Nustar 4,8% (Vortag +9,4%) zulegen. Bei den Explorationswerten ziehen Citigold 7,1%, Highlands Pacific 5,4% und Westonia 5,1% an. Crescent fallen 9,1%, De Grey 5,7% und Bullion 5,0%. Die "Goldrakete" Tasgold bricht um weitere 5,9% (Vortag -5,6%) ein. Bei den Basismetallwerten haussieren Oxiana 10,1% (Vortag +7,7%), Cape Lambert 6,7%, Sally Malay 5,8% und Grange 4,9%.


Wichtigste Kurznachrichten:

Die australische Croesus meldet am 07.04.06 nach Börsenschluß, daß derzeit eine kurzfristige Planung für die Produktion und die Exploration der Norseman Mine erstellt wird. Die Gegenbank für Vorwärtsverkäufe, Macquarie, hat sich bereit erklärt, Croesus bei der Finanzierung der Produktion zu unterstützen. Der neue Chairman und Vorstandsvorsitzende Michael Kiernan stellt fest, daß in den letzten Jahren eine Reihe von Fehlentscheidungen getroffen wurden, die sich jetzt negativ auf die Produktion auswirken und hohe Kosten verursachen. Einige Ansätze, um Kosten sparen zu können, wurden bereits festgestellt und sollen umgesetzt werden. Das Management-Team der erfolgreichen Consolidated Minerals wurde dazu beauftragt, dies operativ umzusetzen. Weitere Informationen über den geänderten Produktionsplan sollen demnächst veröffentlicht werden. Wann die Aktie wieder zum Börsenhandel zugelassen wird, wurde noch nicht bekanntgegeben.


Westgold

Die von uns betriebene Firma Westgold (www.westgold.de) verzeichnete am Mittwoch weiterhin Umsätze in Rekordnähe. Etwa 5 Käufern stand 1 Verkäufer gegenüber. Umsatzspitzenreiter waren erneut die ausgelaufene Krügerrand-Aktion, Gold- und Silberbarren sowie Silbermünzen 1 oz Maple Leaf. Bitte beachten Sie unsere heutige Aktion Australien Nugget 1 oz Gold zum Krügerrandpreis unter www.westgold.de.


Analyse

20.04.06 Newmont (NA, Kurs 58,43 $, MKP 35.189 Mio. A$) meldet für das Dezemberquartal (Juniquartal) einen Anstieg der Goldverkäufe auf 1,8 Mio. oz und steigert damit die Verkaufszahlen für das Geschäftsjahr 2005 auf insgesamt 6,5 Mio. oz und erreicht damit die auf 6,5 bis 6,6 Mio. oz reduzierte Prognose. Die Produktion verteilt sich zu 34% auf Nevada (USA), 30% auf die Yanacocha Mine in Peru, 22% Australien, 9% Indonesien und der Rest auf Kanada, Mexiko, Bolivien und Usbekistan. Für 2006 erwartet Newmont einen weiteren Rückgang der Verkäufe auf 6,3 Mio. oz. Bei Nettoproduktionskosten von 230 $/oz (244 $/oz) und einem Verkaufspreis von 472 $/oz (421 $/oz) stieg die Bruttogewinnspanne von 177 auf 242 $/oz an. Der operative Gewinn erreichte 149,7 Mio. A$, was einem aktuellen KGV von 58,8 entspricht. Auf der Basis einer jährlichen Produktion von 6,6 Mio. oz erreicht die Lebensdauer der Reserven 14,1 Jahre und die Lebensdauer der Ressourcen 24,0 Jahre. Die Dividendenrendite beläuft sich auf 0,5%. Newmont konnte die Verpflichtungen aus Vorwärtsverkäufen zum 31.12.05 (30.06.05) auf 2,3 Mio. oz (2,4 Mio. oz) reduzieren, was einen Produktionszeitraum von 0,4 Jahren abdeckt. Newmont macht keine Angaben über die Höhe der unrealisierten Verluste aus den Vorwärtsverkäufen. Am 31.12.05 (30.06.05) stand einem Cashbestand von 1,5 Mrd. A$ (2,5 Mio. A$) eine gesamte Kreditbelastung von 6,3 Mrd. A$ (7,2 Mio. A$) gegenüber. Dabei bilanziert Newmont einen Goodwill von 3,9 Mrd. A$ (4,0 Mrd. A$), der vor allem aus den Übernahmen resultiert und längerfristig abgeschrieben werden muß. Bereits im Dezemberquartal haben die Abschreibungen daraus das Ergebnis um 155,3 Mio. A$ belastet. Beurteilung: Newmont präsentiert sich mit einem KGV von 58,8 als relativ teuer bewerteter Weltmarktführer und wird diese Position zudem 2006 an Barrick verlieren. Enttäuschend ist die niedrige Dividendenrendite von 0,5%. Problematisch sind die rückläufige Produktion, die hohe Kreditbelastung und der bilanzierte Goodwill in Höhe von 3,9 Mrd. A$. Wir erwarten weiterhin nur eine unterdurchschnittliche Aktienkursentwicklung. Empfehlung: Über 40,00 $ verkaufen, aktueller Kurs 58,43 $, Rückkauf unter 30,00 $. Newmont wird an mehreren deutschen Börsen gehandelt (vgl. Verkaufsempfehlung vom 29.07.05 zu 37,95 $).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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