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Der Gipfel der Gipfel oder nur ein weiteres Treffen unter vielen

07.07.2015  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1035 (07.49 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1026 im asiatischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 122.70. In der Folge notiert EUR-JPY bei 135.35. EUR-CHF oszilliert bei 1.0416.

Heute ist es wieder soweit … alle Blicke richten sich auf den heute Abend um 18:00 Uhr startenden Sondergipfel um und mit Griechenland.

Angesichts des Rücktritts von Finanzminister Varoufakis kommen die Partnerländer zurück an den Verhandlungstisch. Nach aggressiven Aussagen gegenüber den anderen europäischen Ländern und Beschimpfungen war ein Rücktritt unausweichlich. Nun werden die Töne hoffentlich wieder sachlicher.

Gewonnen ist damit zwar noch gar nichts, aber der Druck auf die Beteiligten und besonders Griechenland wird immer größer. Die EZB spielt zwar weiter mit und hält die ELA aufrecht, zeigt aber gleichzeitig, dass sie etwas vorsichtiger wird. Die Haircuts für Sicherheiten sollen um bis zu 10 Prozent angehoben worden sein. Von dieser Seite droht allerdings kein Ungemach, denn griechische Institute verfügen über ausreichend Titel, die als Sicherheiten dienen könnten.

Die Politik muss einen Konsens finden. Heute Abend auf dem Sondergipfel könnte es so weit sein. EU-Kommissionspräsident Juncker hat Tsipras aufgefordert nicht ohne Vorschläge zu erscheinen, allein es fehlt der Glaube daran.

Nachdem viele unserer Kollegen und wir bereits über einen Grexit und damit wahrscheinlichen Austritt aus der Währungsgemeinschaft gesprochen haben, sieht es so aus, als das auch von Seite der europäischen Politiker ein Ausscheiden verhindert werden solle.

"Um jeden Preis" wird es aber nicht mehr geben, schließlich blickt die ganze Welt auf die Vorgänge und besonders natürlich die anderen Reformländer, denen es zu Teil von den Lebensumständen noch schlechter geht als den Griechen.

Noch ist Luft da. Die Luft ist aber verdammt dünn geworden. Die Frage, die man sich stellen muss ist die, wie stark Tsipras seiner Ideologie verhaftet ist und wie stark die wirtschaftlichen Einschränkungen bereits jetzt schmerzen. Es ist also nicht auszuschließen, dass der Verhandlungsmarathon kurzfristig in eine neue Runde geht.

Und dann gab es auch noch Neuigkeiten von der Datenfront:

Nach dem 13-Monats-Tief im Mai hat der Sektor Dienstleistungen wieder moderat angezogen. Der wichtige ISM-Dienstleistungsindex konnte sich leicht von 55,7 auf 56,0 Punkte hocharbeiten. Trotz des Anstiegs wurde der Erwartungskonsens von 62,2 Zählern nicht erreicht. Der Subindex „Neubestellungen“ wuchs um 0,4 auf 58,3, während die bezahlten Preise und auch die Beschäftigungskomponente deutlich schwächer ausfielen (-2,9 und -2,6). Ein Indexwert oberhalb von 50 Punkten signalisiert Expansion.

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Der Sentix Index für die Eurozone konnte nach drei rückläufigen Monaten in Folge erstmals wieder ansteigen. Nach 17,1 Punkten im Juni stellt sich der Index im Juli auf 18,5 Zähler. Trotz der Eskalation um Griechenland zeigt das Barometer damit wieder verstärkten Aufschwung an, denn die anderen Reformländer zeigen durch die Bank gute wirtschaftliche Entwicklungsschritte.

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Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0800 -30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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