Wie hoch sind Chinas Goldreserven wirklich?
07.07.2015 | Jan Nieuwenhuijs
Zhang Bingnan, der Vorsitzende und Generalsekretär der China Gold Association, präsentierte während des LBMA-Forums in Shanghai am 25. Juni 2015 eine Folie, die wilde Spekulationen auslöste. Auf der Folie werden die chinesischen Goldvorräte mit 9.816,03 t angegeben. Das bezieht sich jedoch auf die noch in der Erde befindlichen Reserven.
Ich habe noch nie so viele E-Mails und Tweets erhalten, wie aufgrund dieser Folie, deshalb hier ein kurzer Artikel, um die Gerüchte zu widerlegen. Sehen wir uns die fragliche Folie an: Zhang spricht hier offensichtlich über die chinesische Bergbauindustrie. Ganz oben steht “(1) Der chinesische Goldbergbau garantiert der Welt ein kontinuierliches Goldangebot.”
Während er vom Bergbau spricht, merkt er an, dass die chinesischen Reserven weiter wachsen: Nach 2009 erreichten sie mehr als 7.000 t, dann 8.000 t, 9.000 t und schließlich 9.816,03 t gegen Ende des Jahres 2014, was sie zu den “weltweit zweitgrößten” Reserven macht. Vom Kontext können wir darauf schließen, dass er über die noch im Boden befindlichen Reserven spricht. Außerdem sagt er, dass es sich um die zweitgrößten Reserven handelt, was nicht korrekt wäre, wenn es um die offiziellen Vorräte ginge, denn die der USA betragen nach offiziellen Angaben 8.134 t.
Gold im Boden wird genauso als “Reserve” bezeichnet, wie das bereits geförderte Gold. Ich fand eine mehrere Jahre alte Übersicht über die chinesischen Minenreserven der einzelnen Provinzen, die aus der Zeit stammt, als China noch regelmäßig detaillierte Berichte über seine Goldindustrie auf Englisch veröffentlichte.
In der letzten Zeile der Tabelle sehen wir, dass die Reserven zwischen 2009 und 2010 von rund 6328 t auf 6865 t angewachsen sind. Diese Zahlen passen zu dem, was Zhang gesagt hat. Anscheinend beliefen sich die bis Ende 2014 nachgewiesenen Goldreserven nach den Schätzungen der China Gold Association auf 9.816 t.
Und übrigens, wenn die Chinesische Volksbank schließlich ein Update zu ihren offiziellen Goldreserven veröffentlicht, wird sie das nicht beiläufig über eine Folie während einer Konferenz tun. Dieses Ereignis wird wahrscheinlich auch in den chinesischen Medien die entsprechende Beachtung finden.
© Koos Jansen
Dieser Artikel wurde am 06. Juli 2015 auf bullionstar.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Ich habe noch nie so viele E-Mails und Tweets erhalten, wie aufgrund dieser Folie, deshalb hier ein kurzer Artikel, um die Gerüchte zu widerlegen. Sehen wir uns die fragliche Folie an: Zhang spricht hier offensichtlich über die chinesische Bergbauindustrie. Ganz oben steht “(1) Der chinesische Goldbergbau garantiert der Welt ein kontinuierliches Goldangebot.”
Während er vom Bergbau spricht, merkt er an, dass die chinesischen Reserven weiter wachsen: Nach 2009 erreichten sie mehr als 7.000 t, dann 8.000 t, 9.000 t und schließlich 9.816,03 t gegen Ende des Jahres 2014, was sie zu den “weltweit zweitgrößten” Reserven macht. Vom Kontext können wir darauf schließen, dass er über die noch im Boden befindlichen Reserven spricht. Außerdem sagt er, dass es sich um die zweitgrößten Reserven handelt, was nicht korrekt wäre, wenn es um die offiziellen Vorräte ginge, denn die der USA betragen nach offiziellen Angaben 8.134 t.
Gold im Boden wird genauso als “Reserve” bezeichnet, wie das bereits geförderte Gold. Ich fand eine mehrere Jahre alte Übersicht über die chinesischen Minenreserven der einzelnen Provinzen, die aus der Zeit stammt, als China noch regelmäßig detaillierte Berichte über seine Goldindustrie auf Englisch veröffentlichte.
Quelle: China Gold Market Report 2011
In der letzten Zeile der Tabelle sehen wir, dass die Reserven zwischen 2009 und 2010 von rund 6328 t auf 6865 t angewachsen sind. Diese Zahlen passen zu dem, was Zhang gesagt hat. Anscheinend beliefen sich die bis Ende 2014 nachgewiesenen Goldreserven nach den Schätzungen der China Gold Association auf 9.816 t.
Und übrigens, wenn die Chinesische Volksbank schließlich ein Update zu ihren offiziellen Goldreserven veröffentlicht, wird sie das nicht beiläufig über eine Folie während einer Konferenz tun. Dieses Ereignis wird wahrscheinlich auch in den chinesischen Medien die entsprechende Beachtung finden.
© Koos Jansen
Dieser Artikel wurde am 06. Juli 2015 auf bullionstar.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.