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Steter Rettungstropfen höhlt den Eurostein und das Vertrauen in den Banksterismus

16.07.2015  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
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Immerhin wurden in der schweren Krise der Sparkassenverbände ("Savings and Loans Scandal") und deren hoch betrügerischen Unregelmäßigkeiten in den USA vor über 30 Jahren, noch rund 750 Personen verhaftet, angeklagt und vielfach verurteilt. Doch scheint diese Klasse gottgleicher Wesen inzwischen de facto unangreifbar geworden zu sein, etwa wie Wotan, Micky Maus, Aphrodite, Anubis, ein toter Papst, Queen Victoria, Manitou, Goethe, Luther, das Muttchen aus Berlin, Staatspräsidenten mit völlig verfalteten Vierkantgesichtern, der Klabautermann, Eulenspiegel, James Bond, Melanchton, Michelangelo oder die "Herrfrau" Wurst.


Gemächlicher Marsch Richtung Endsieg

Die Bankeliten sind sich ihrer Quasi-Allmacht absolut sicher, und das Volk hält still. So können sie es sich leisten gemächlich vorwärts zu schreiten. Kein nennenswerter Gegner ist in Sicht und jede Hast ist unnötig. Jede Beschleunigung würde nur sinnlose Kosten verursachen, die vielleicht die Milliarden-Boni um 1,2% mindern könnten. Man ist schließlich im Kostendenken geschult, solange es bloß nicht um Fremdvermögen oder Kundengelder geht.

Nebenbei: An die Billionenverluste und Schulden erzeugenden Bankmanager, der mittleren und insbesondere der obersten Ränge, werden weltweit derzeit rund 200 Milliarden $ an "Boni" für ihre spektakulären Erfolge pro Jahr gezahlt, also zusätzlich zu Gehältern, bei deren offner Nennung ein Normalverdiener in eine ehrfürchtige Art von Lähmungs-Starre verfällt.

Es ist mit der Strategie der Eliten, wie beim Militär: Wenn es also gelingt, einer Entscheidungsschlacht auszuweichen und fast täglich und über lange Zeiten hinweg zwei oder drei Soldaten, besser noch - Offiziere - der gegnerischen Armee ohne eigene Verluste still und ohne großes Aufsehen in sorgfältig geplanten Hinterhalten auszuschalten, hier zwei, dort drei und hier und da wieder mal einen Einzelnen, hat man nach langer Zeit gewonnen.

Der Sieg kann in Ruhe gefeiert werden, das Problem ist gelöst, einfach, weil kein Gegner mehr übrig ist. Dieses als Konzept uralte Spielchen der gezielten Ausdünnung ist in seiner modernen Version und im Hinblick auf totalitäre Strukturen wieder hoch aktuell. Der Volkswille wird schrittchenweise, aber systematisch ausgehebelt und die Rechtsstrukturen zentimeterweise pervertiert.

Man lässt sich mit den strategischen Abläufen viel Zeit, wie man am Beispiel Griechenland klar erkennen kann. Der globale bargeldlose Endsieg, mit anschließender "Zyprisierung" der Bürgerkonten, ist so oder so gewiss.

Natürlich schreit oder winselt man im Mittelmeerraum, generell lauter nach "mehr" als in gewissen, ebenfalls "bedürftigen" Ländern des kühlen reichen Nordens.

Gelegentlich versucht es Athen auch mal mit ein wenig Erpressung, indem man droht, hunderttausende Flüchtlinge (plus geschulte Terroristen) mit griechischen Pässen auszurüsten und nach Norden weiter zu leiten. Natürlich müssen die entstehenden Kosten vom Norden übernommen werden. Gute terroristische Fach-Ausbildung kommt nun mal nicht billig, insbesondere der praktische Teil derselben. Immer neue "Forderungen" treffen aus Athen ein. Man gelobt für 10 Mrd. € einzusparen, braucht aber gleichzeitig 90 Mrd. € ganz dringend für ein weiteres "Rettungprogramm".

Man dringt jetzt a) auf "absolut gerechte Behandlung", eine stark interpretationsbedürftige Formulierung und b) auf "unverbrüchliche Solidarität" der Mitgliedsländer. Schließlich fühlen sich die guten Griechen in iherer edlen "Würde" verletzt, wenn der unendlich reiche Norden kein Geld mehr pünktlich abliefert. Vielleicht meint man damit in Wirklichkeit die wohlverdiente Einlieferung ins Schuldnergefängnis mit 30-jähriger Haft bei dünner Zinssuppe und Euro-Krustenbrot?


Übungen in Dummdreistigkeit, peinlichem Schweigen und Schein-Streitereien zwecks Volksberuhigung

Völlig natürlich fließen immer neue Rettungsgelder aus nördlicher Richtung, und Griechenland allein hat bis heute rund 350 Mrd. € schlicht auf Nimmerwiedersehen "verbraten". Wir gehen dem dritten Bailout Griechenlands entgegen. Weitere Summen werden fließen und/oder Schulden erlassen. Eine schlüssige Erklärung, wie allein die Alt-Schulden, die man mit Neu-Schulden "bekämpft", von den Alt-Zinsen ganz zu schweigen, jemals zurückgezahlt werden sollen, fehlt bis heute. Athen ist nicht einmal in der Lage, die jetzt fälligen Kleckerbeträge der Nahe-Null-Zinsen zu überweisen. Der letzte an Dummdreistigkeit nicht zu überbietende Aufruf aus Athen lautete:

"Erst zahlt ihr (sprich: zwischen 90 Mrd. € sofort und 250 Mrd. € etwas später), dann überweisen wir auch pünktlich (sprich 4-6 Mrd. € pro Jahr). Die Zinsen vergessen wir. Auf diese Weise habt ihr dann 240 : 6 = 40 Jahre Ruhe. Ist das nicht ein phantastisches Angebot unsererseits? Ansonsten pilgern wir nach Peking und Moskau. Mit einem Devisenpolster von inzwischen rund 4 Billionen $ könnte uns China für immer retten, und russische und chinesische Flottenstützpunkte bei uns, also mitten im NATO-Raum, sorgten dann für attraktive Miet- oder Pacht-Einkünfte.

In Brüssel, Berlin und Paris herrscht peinliches Schweigen, wenn man sich nicht eben über die Höhe weiterer Dauersubventionen an Athen streitet. Man wird nicht minder peinlich an den Ausspruch des ersten deutschen Nachkriegskanzlers erinnert. Adenauer traf den Kern der Sache mit seinem heute durch die allgegenwärtigen Sozialisten unterdrückten Kommentar in seiner rheinischen Mundart: "Dat einzche, wat de Sozialisten vom Jelde vastehn, is dat se dat von anre Leute hahm wolln." Man könnte den alten Mann fast küssen, lebte er noch.

Da immer wieder "gerettet" wird, fällt die ohnehin schwache Reformtätigkeit im Süden auf Null oder sogar darunter. Das "Weit über die Verhältnisse leben" wird nicht nur zur offiziellen Staatsdoktrin, sondern weitet sich kräftig aus, aber andere zahlen dafür. Das ist eben wahrer Sozialismus und "echte Solidarität".


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