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Die sechs größten Goldmythen

30.12.2015  |  Nick Barisheff
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Abb.2: Die Kaufkraft von Gold hat seit 1971 zugenommen


Mythos Nr. 3: Gold ist ein riskantes Investment

Risiko hat für verschiedene Investoren verschiedene Bedeutungen. Für einen Rentenfonds kann die Nichterfüllung der Verbindlichkeiten ein Risiko sein und ein Assetmanager kann es als Risiko ansehen, seine Zielvorgabe nicht zu erreichen. Die meisten Investoren assoziieren Risiko jedoch mit Kapitalverlust oder einer unerwartet schwachen Performance ihrer Investitionen.

Es gibt viele Arten von Risiko: Währungsrisiko, Ausfallrisiko, Marktrisiko, Inflationsrisiko, Systemrisiko, politisches Risiko, Zinsrisiko und Liquiditätsrisiko. Während Finanzanlagen von all diesen Risiken betroffen sind, treffen viele nicht auf physisches Gold zu. Münzen und Barren sind von Ausfallrisiko, Liquiditätsrisiko, politischem Risiko, Inflationsrisiko und Zinsrisiko ausgenommen.

Bei sehr starken Währungen kann Gold in seltenen Fällen kurzfristig einem Währungsrisiko und manchmal dem Marktrisiko unterliegen. Im Gegensatz zu Finanzanlagen kann der Preis für physisches Gold jedoch nicht auf Null fallen. Gold ist das einzige Asset, das in der Lage ist, Vermögen vor nicht diversifizierbaren Systemrisiken zu schützen.

Volatilität und Standardabweichungen werden häufig als Maßstab für die Risikobewertung verwendet, und Gold wird als vergleichsweise volatil angesehen. Wenn man jedoch die jährlichen Gewinne und die Standardabweichungen gegenüberstellt, weisen - bis auf eine Ausnahme - alle einzelnen Aktien des Dow Jones eine höhere Volatilität auf als Gold (siehe Abb. 3). Gewinne sind wichtig, aber noch wichtiger ist ein Vergleich der risikoadjustierten Gewinne.

Natürlich kann eine Anlageoption mit einer höheren Volatilität trotzdem attraktiv sein, wenn die Gewinne entsprechend höher ausfallen. Der Ökonom und Nobelpreisträger William Sharpe erdachte die am weitesten verbreitete Kennzahl für risikoadjustierte Performance: die Sharpe-Ratio. Sie misst die Überrendite je Volatilitätseinheit. Die Interpretation der Kennzahl ist unkompliziert: Je niedriger sie ist, desto besser.

Es ist unwahrscheinlich, dass die Edelmetalle in naher Zukunft vom Risiko einer zu schwachen Performance betroffen sind. Die Nachfrage nach Gold, Silber und Platin steigt sowohl aufgrund ihrer Eigenschaften als Rohstoffe als auch aufgrund ihres monetären Wertes. Solange die Zentralbanken die Geldmenge immer schneller erhöhen, wird die Kaufkraft der Währungen weiter abnehmen. Und da diese beiden Trends auch die Edelmetalle beeinflussen, wird der Goldpreis wahrscheinlich steigen.

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Abb. 3: Edelmetalle bringen hohe Rendite bei niedrigem Risiko


Mythos Nr. 4: Auf Gold werden keine Dividende oder Zinsen ausgezahlt

Dieses Argument wurde von der Bank of England angeführt, um die Versteigerung der Hälfte der Goldreserven des Landes während des Markttiefs im Jahr 1998 zu rechtfertigen. Nach Angaben eines Artikels der Zeitung The Telegraph vom März 2010 handelte es sich bei dieser auch als "Brown's Bottom" bekannten Aktion um einen unglaublich teuren finanziellen Fehler, der die britischen Steuerzahler mindestens 7 Mrd. Pfund kostete. Die Schatzkammer wollte einen Vermögenswert mit geringerer Volatilität, der außerdem Rendite abwarf, und entschied sich für US-Staatsanleihen. Das Gold wurde für weniger als 300 USD je Unze verscherbelt.

In den Monaten nach der Auktion verdreifachte sich der Goldpreis und der US-Dollar fiel gegenüber dem britischen Pfund um 30%. Die Wechselkursverluste und die Opportunitätskosten summierten sich zu Verlusten in Milliardenhöhe und überstiegen alle Zinseinnahmen, die die Bank vielleicht bekommen hätte.


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