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Wirtschaftsdaten positiv

28.07.2015  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1079 (07.56 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1000 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 123.57. In der Folge notiert EUR-JPY bei 136.90. EUR-CHF oszilliert bei 1.0660.

Chinas Börsen bewegen die Gemüter. In der Tat sind der Anstieg des chinesischen Aktienmarkts und der sich anschließende Einbruch spektakulär. Der Blick auf den Chart verdeutlicht aber auch, dass der Index aktuell auf dem Niveau März 2015 oszilliert.

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Welche makroökonomische Wirkung hatte der Anstieg der Indices von März bis Mitte Juni? Ist China von einer "Asset driven economy" (Modell USA = Veränderung von Assetpreisen hat spürbare konjunkturelle Wirkung) geprägt oder von einer "income-driven economy" (ja, das Modell Chinas bei massiven Sparquoten)?

Diese Fragen sollen verdeutlichen, dass die realwirtschaftlichen Auswirkungen in China aller Voraussicht nach vollkommen überschaubar bleiben.

Es steht außer Frage, dass KGV-Bewertungen im Umfeld von 60 und mehr keine Merkmale von Nachhaltigkeit aufweisen, sondern eher Charakteristika eines Casinos sind. Bezüglich der zukünftigen makroökonomischen Entwicklung Chinas ist es deswegen sinnvoll, die Börsen auf nachhaltige Bewertungsniveaus zu schleusen. Dafür darf man auch gerne die Potenz öffentlicher Institutionen nutzen, um den Prozess kontrolliert stattfinden zu lassen.

Die PBoC erklärte, sie werde diverse geldpolitische Instrumente nutzen, um für angemessene Liquiditätslagen zu sorgen. Die Notenbank verwies darauf, dass die wichtigen ökonomischen Indikatoren des Landes sich verbessern würden. Die Regierung bekennt sich zu weiteren staatlichen Maßnahmen gegen einen Kursverfall. Man werde den Aktienmarkt mit Zukäufen stabilisieren, teilte der Marktregulierer des Landes mit.

Im heutigen Geschäft kam es nach markanten anfänglichen Einbrüchen zu einem Indexverlust von lediglich 0,2%. Wir verfolgen die Entwicklungen in gespannter Ruhe und bei nicht unerheblicher konjunktureller Zuversicht für China. In Griechenland werden die Verhandlungen über das neue ESM-Programm aufgenommen. Das ist gut.

Herr Varoufakis ist bemüht, seine Drachmenpläne im Rahmen einer Notfallplanung, die mit Hilfe von US-Ökonomen (! „Food for thought“ ?) entwickelt wurden, zu erklären und zu rechtfertigen. Wir verweisen darauf, dass Herr Varoufakis mittlerweile zur Finanzgeschichte Griechenlands gehört und bleiben dabei, dass diese „Story“ keinen bedeutenden Einfluss auf die aktuellen Verhandlungen haben wird.


Konjunkturdaten Eurozone: Positiv

Charts © Reuters

Der deutsche IFO-Index setzte per Berichtsmonat Juli markante positive Akzente. Unerwartet legte der Geschäftsklimaindex von zuvor 107,5 (revidiert von 107,4) auf 108,0 Punkte zu. Die Prognose war bei 107,2 Zählern angesiedelt. Der Lageindex stieg von 113,1 auf 113,9 Punkte, während der Erwartungsindex eine Zunahme von 102,1 auf 102 4 verzeichnete.

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Die Geldmenge M-3 der Eurozone legte im Jahresvergleich wie im Vomronat um 5,0% zu. Dieses Wwachstum darf als solide klassifiziert werden. Die positive Tendenz hält bei der Kreditvergabe an den Privatsektor weiter an. Per Juni kam es zu einem Anstieg um 0,6% nach zuvor 0,5% im Jahresvergleich.

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US-Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter besser als erwartet

Die Auftragseingänge legten im Monatsvergleich per Juni um 3,4% zu. Die Prognose war bei 3,0% angesiedelt. Der Vormonatswert wurde von -2,2% auf -2,1% revidiert. So weit so gut. Ein tieferer Blick offeriert wenig Erbauliches: Ohne den Transportsektor ergibt sich im Jahresvergleich ein rezessives Bild:

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Die Kerngröße der Kapitalgüter ohne Militärausgaben liefert im Jahresvergleich ein rezessives Bild:

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Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0800 -30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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