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US-Wirtschaft zeigt weitere Schwächezeichen

05.10.2015  |  Klaus Singer
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Aktuell zeigen alle drei Zeitreihen zugleich ein eingetrübtes Bild, das kam in der gesamten Zeit seit Herbst 2009 nur im Frühjahr 2013 vor. Deutlich erschwerend kommt hinzu, dass auch von Bonds und Zinsen mittlerweile nachhaltig ungünstige Signale ausgesendet werden.

Es ist somit das Zusammentreffen einer ganzen Reihe von einzelnen Warnzeichen, die die aktuelle Situation auszeichnet. In diesem Zusammenhang kommt dem TED-Spread eine besondere Bedeutung zu. Er zeichnet die Differenz zwischen dem drei-Monats-Libor in Doller und der Rendite der 13-wöchigen TBills (IRX) nach und notiert mittlerweile deutlich über dem Stand vom Frühjahr 2013 etwa so hoch wie Mitte 2012. Damals war der Trend abwärts, jetzt ist er aufwärts gerichtet, was zunehmendes "Misstrauen" der Banken untereinander anzeigt.

Der IRX ist auch alleine punktuell interessant etwa im Vergleich mit der Entwicklung des S&P 500. Zwischen Mitte Juli und Mitte August stieg der IRX deutlich an und indizierte damit, dass Liquidität vom kurzfrist-Parkplatz verschoben wurde. Wohin? Da in diese Zeit eine volatile, schon leicht abwärts gerichtete Phase unter dem Rekordhoch des S&P 500 fiel, liegt die Vermutung nahe, dass Kursstütze betrieben wurde.

Mit dem Einbruch bei Aktien fiel auch der IRX zurück - Liquidität wanderte zum Parkplatz zurück. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass der gestrige Kurssprung zum Handelsende beim S&P 500 zusammenfiel mit einem weiter sinkenden IRX. Dies ist nicht unbedingt ein Zeichen besonderen Vertrauens der großen Akteure.

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In der nächsten Woche startet die Saison der Quartalsberichte. Die Unternehmensgewinne werden für das dritte Quartal mit -4,2% im Jahresvergleich sinkend erwartet. Das wäre ein sechs-Jahres-Tief. Wenn die wirtschaftliche Lage schon ausgeprägt schlecht wäre, könnte man erwarten, dass eine Anzahl von Akteuren auf eine künftige Verbesserung der Gewinnentwicklung wettet.

Da dies aber nicht so ist, sondern eine Wachstumsverlangsamung erst begonnen hat, fehlt es da etwas an Phantasie, selbst wenn die Schrumpfung der Gewinne am Ende geringer ausfallen sollte als jetzt erwartet. Außerdem kann die Bewertung von Aktien keineswegs als günstig gelten, zumal sie mit allerlei Tricks wie Aktienrückkäufen, häufig auch noch auf Pump, frisiert worden ist.

Die wirtschaftliche Entwicklung verliert (auch) in den USA zunehmend an Schwung. Die aktuelle Situation zeichnet sich dadurch aus, dass eine ganze Reihe von einzelnen Warnzeichen aus unterschiedlichen Ecken der Wirtschaft zusammenkommen. Zudem wird eine deutliche Schrumpfung der Unternehmensgewinne im dritten Quartal erwartet.


Ergänzung:

Über die jüngsten vier Monate ist die Arbeitslosenquote zwar von 5,3% auf 5,1% gesunken, die Zahl der Beschäftigten aber ist insgesamt nur um 5.000 angestiegen. Der folgende Chart zeigt auf Basis der Unterlagen des “Bureau of Labour Statistics” (BLS), dass die Zahl der Beschäftigten in den USA im September gegenüber August um 236.000 zurückgegangen ist, die Arbeitslosenquote ist hingegen unverändert geblieben (Chartquelle). Der Berechnung liegt ein anderer Ansatz zugrunde, daraus ergeben sich Unterschiede zu den oben gezeigten Zahlen.

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© Klaus G. Singer
www.timepatternanalysis.de



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