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Goldaktien: Ausbruch nach oben markiert Trendwende

14.10.2015  |  Adam Hamilton
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Das Ergebnis dieser nervösen Käufe bei den Goldaktien ist der entscheidende Ausbruch, den Sie im obenstehenden Chart sehen. Entsprechend der Fundamentaldaten führte dieses absteigende Dreieck zu einem der seltenen Ausbrüche nach oben, statt zum typischen Einbruch auf ein noch niedrigeres Niveau. Und weil dabei auch die starke Widerstandslinie und der zusätzlich auf die Preise drückende 50-tägige gleitende Durchschnitt durchbrochen wurde, sendete der Preisschwung ein starkes Kaufsignal an die Spekulanten und Investoren, die bis dahin abgewartet hatten.
 
Dieser wichtige Ausbruch ist natürlich sehr spannend, aber die Gründe, warum das so ein gutes Zeichen für den Sektor ist, sind eher fundamentaler statt technischer Natur. Vergessen Sie nicht, dass alle Aktienkurse letztlich eine Funktion der Profite des entsprechenden Unternehmens sind. Und in dieser Branche werden die Gewinne fast einzig vom Preis des jeweiligen Rohstoffs bestimmt. Wenn der Goldpreis steigt, steigen die Unternehmensgewinne schneller an, als der Kurs des Edelmetalls. Diese Hebelwirkung zu verstehen ist von entscheidender Bedeutung.
 
Wenn ein Unternehmen Gold zu Kosten von 900 USD je Unze fördert und der Marktpreis bei 1.100 USD liegt, verdient es 200 USD je Unze. Doch wenn Gold um 9% auf 1.200 USD steigt, hat das keinerlei Auswirkungen auf die Produktionskosten des Unternehmens, die hauptsächlich auf dem Anlegen und dem Betrieb der Mine beruhen. Das Unternehmen verdient also plötzlich 300 USD je Unze und steigert seinen Profit damit um gewaltige 50%. Wenn Gold eine Rally hinlegt, explodieren die Gewinne der Minengesellschaften förmlich! Und der kürzliche Anstieg des Goldkurses auf ein höheres Niveau bedeutet, dass die Goldaktien im Vergleich zu dem Edelmetall jetzt noch stärker unterbewertet sind.
 
Im letzten Chart betrachten wir das HUI/Gold-Verhältnis (HGR), das die Bewertung der Goldaktien relativ zum Goldpreis zeigt, der die Gewinne der Unternehmen maßgeblich beeinflusst. Im Verhältnis zum Goldkursniveau der letzten Monate waren die Aktien noch nie zuvor so günstig wie jetzt! Diese extreme Anomalie lässt fast mit Sicherheit darauf schließen, dass eine bedeutender Aufwärtstrend der Goldunternehmen entweder bereits begonnen hat oder kurz bevorsteht. Der bisher beobachtete Ausbruch war gerade erst der Anfang!
 
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Ende September markierte diese für das Preisniveaus der Goldaktien fundamental wichtige Maßzahl ein absolutes Rekordtief von nur 0,093! Anders gesagt wurde der HUI nur zu 9,3% des Goldpreises gehandelt. Für sich allein genommen bedeutet dieser Wert gar nichts, aber im Kontext der Geschichte des HGR ist er absurd niedrig. In den auf ewig zyklischen Märkten haben solche Extreme nie Bestand - sie führen immer zu einer Kurskorrektur auf ein höheres Niveau.
 
Dieser Chart deckt fast 13 Jahre der Preisgeschichte des Edelmetalls und der Goldaktien ab. Eine lange Spanne, die so ziemlich jede vorstellbare Marktsituation umfasst. Wir erlebten sowohl eine starke Hausse bei den Goldaktien auch eine Jahrhundertpanik an den Aktienmärkten. Doch in all diesen Jahren, in guten wie in schlechten Zeiten, waren die Aktien der Minengesellschaften im Verhältnis zu dem Edelmetall, das über ihre Gewinne und damit letztlich auch über ihre Börsenkurse entscheidet, immer viel höher bewertet als aktuell.
 
Zwischen Mitte 2003 und Mitte 2008, während der letzten normalen Jahre an den Aktienmärkte vor der verrückten Panik Ende 2008, lag das HGR im Durchschnitt bei 0,511. Aus einer Reihe von Gründen, deren Erläuterung den Rahmen dieses Artikels sprengen würde, vermute ich, dass dieser Wert in einem normalen Rahmen für die fundamentale Beziehung zwischen dem Goldpreis und der Rentabilität der Goldunternehmen lag. Selbst bei dem mickrigen aktuellen Goldpreis von etwa 1.150 USD würde ein HGR von 0,511 noch bedeuten, dass der HUI bei 588 Punkten notiert.
 
Ein solcher Kursstand läge erstaunliche 366% über dem derzeitigen Niveau! Das macht sehr gut deutlich, wie extrem unterbewertet die Goldaktien im Moment sind. Dabei muss man noch nicht einmal erwarten, dass das Verhältnis sich wieder dem Wert annähert, den es vor der Panik hatte, um optimistisch auf die Zukunft der Goldaktien zu blicken. Selbst während des extremsten Börsenereignisses in unserem Leben, dem Crash von 2008, sank das HGR nie unter 0,207. Bei einem Goldpreis von 1.150 USD würde das noch immer bedeuten, dass der HUI bei 238 Punkten stünde.
 
Selbst dieses durch die Panik verursachte Niveau lag also noch 89% über den heutigen lächerlichen Werten. Nachdem der HUI Ende Oktober 2008 gegenüber Gold so niedrig bewertet war, sollte er außerdem innerhalb der nächsten Jahre 319% gutmachen und auf das Vierfache seines damaligen Standes steigen. Die Rally des S&P 500, der in der gleichen Zeit einen Kursgewinn von 39,7 % verzeichnete, sieht dagegen blass aus. Es ist noch gar nicht so lange her, dass gegen den Strom schwimmende Investoren mit den Goldaktien ein Vermögen verdient haben, wenn sie mutig genug waren, bei niedrigen Kursen einzusteigen.
 
Allerdings ist es viel zu pessimistisch davon auszugehen, dass die während des Crashs erreichten Werte normal seien - der Volatilitätsindex VIX schnellte damals bis auf über 80 Punkte. Eine vernünftigere Zeitspanne zur Erfassung eines fundamental gerechtfertigten Kursniveaus der Goldaktien im Verhältnis zu Gold war die Zeit nach dem Crash, genauer gesagt die Jahre 2009 bis 2012. Das war nach der Panik, aber noch vor der dritten Runde der quantitativen Lockerungen (QE3) durch die US-Notenbank Fed, die die Situation an den Märkten stark verzerrte.
 

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