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Platin erreicht Abwärtstrend

23.10.2015  |  Markus Blaschzok
Mario Draghi schickte den Euro am gestrigen Handelstag mit einem Minus von 2,5 US-Cent zum US-Dollar auf Talfahrt, nachdem er auf einer Pressekonferenz sprach, wodurch der Euro auf 1,11 US-Dollar fiel. Er sagte, die EZB würde eine weitere Senkung des Einlagenzinses diskutieren und das erste europäische QE-Programm solle mindestens bis September 2016 oder darüber hinaus laufen, wenn es denn nötig wäre.

Damit dürfte klar sein, dass die monetären Lockerungen prolongiert werden und es in Bälde zu keiner Normalisierung der Geldpolitik und einer baldig besseren Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone kommen wird. All diese Punkte und dass er auch noch ein Anziehen der Inflation zum Jahreswechsel sah, sprechen für eine weitere Abwertung des Euros, weshalb Spekulanten die Gemeinschaftswährung sofort verkauften.

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Die Leitzinsen der Welt tendieren immer weiter gegen Null, da Regierungen und Zentralbanken unaufhörlich neues Geld drucken und somit der Preis für Geld - der Zins - in der Keller fällt.


Ein schwächerer Euro bedeutet natürlich auch, dass die Preise steigen und alle Ersparnisse, sowie Renten und Pensionen, entwertet werden. Gold und Silber in Euro reagierten natürlich sofort auf diese Währungsabwertung und sprangen mit dem schwächeren Euro sofort im Preis nach oben. Gold stieg um 26 Euro auf 1.056 Euro, womit unser letztes Preisziel bei 1.100 Euro gar nicht mehr so weit entfernt liegt und Silber konnte 60 Euro-Cent zulegen.

Wie in der letzten Onlinekonferenz deutlich betont, wird bei einer Zinsanhebung in den USA, wenn sie denn kommen sollte, primär der Peis in US-Dollar noch einmal kurz schwächer werden, doch auf den Preis in Euro sollte es dann nur wenig bis keine Auswirkungen haben. Das zeigt sich auch in den Geschehnissen der letzten beiden Tage, da der Gold- und Silberpreis in US-Dollar von dem schwächeren Euro freilich nicht profitieren konnte. Für physische Investoren im Euroraum zählt immer der Europreis und in diesem steigt der Goldpreis bereits seit Anfang 2014 wieder an.

Auch Silber pendelt seit zwei Jahren seitwärts in Euro, was eine große Bodenbildung ist, die in Bälde in einen neuen Aufwärtstrend münden wird, wenn die EZB weiterhin so viel Geld druckt, wie bisher. Gold und Silber in Eurobasis haben das Schlimmste vermutlich längst hinter sich, weshalb die Beobachtung des Goldpreises in US-Dollar nahezu irrelevant für europäische Käufer ist.

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Die grüne Linie zeigt eine Projektion der Geldmengenentwicklung in der Eurozone entsprechend dem Ankaufprogramm der Europäischen Zentralbank. Der Goldpreis wird dieser Ausweitung der Geldmenge wieder deutlich folgen und stärker ansteigen in Zukunft.


Gefahr einer Hyperinflation steigt

Das Gelddruckprogramm der EZB sowie jene der anderen großen Währungsblöcke sorgen dafür, dass sich im Hintergrund ein riesiger Berg an Papiergeld anhäuft. Solange das Vertrauen der Bevölkerung noch vorhanden ist, hat das System bestand, denn die Menschen ahnen nicht, dass ihre Ersparnisse längst weg inflationiert wurden. Doch in nicht allzu ferner Zukunft wird das Vertrauen schwinden, die Menschen versuchen Ihre Ersparnisse von den Banken zu holen und in Waren zu investieren.

Zu diesem Zeitpunkt, wenn das Vertrauen schwindet, wird die Umlaufgeschwindigkeit entsprechend stark zunehmen und mit dem dann wasserfallartigen Verlust des Vertrauens werden die Preise für alle Güter und Dienstleistungen nominal explodieren. Die EZB schafft mit dem weiteren Gelddruckprogrammen die Basis für eine Wirtschaftskatastrophe, die ihres Gleichen suchen wird in der Geschichte.

Die Edelmetalle werden diese Entwicklung bereits in ihren Preisen eskomptieren und schneller ansteigen sowie aufgrund ihres monetären Charakters weitaus besser entwickeln und stärker ansteigen als andere Assetklassen. Seit der Wende des Goldpreises in Euro zum Jahresbeginn 2014 und mit dem Bestehen des Gelddruckprogramms der EZB, stehen die Zeichen längst wieder auf Grün für weiter steigende Preise in Euro.


Technische Analyse zu Platin

Die wöchentlich erscheinenden Terminmarktdaten für Platin waren zum Stichtag des 20. Oktobers immer noch gut. Der CoT-Index steht bei 77 Punkten und ein Blick auf die einfachen Daten zeigt, dass die Spekulanten zum größten Teil noch auf der Seite der Verkäufer positioniert sind und größtenteils mit weiter fallenden Preisen rechnen. Daher ist das Risiko für weiter fallende Preise aus spekulativer und zyklischer Sicht eher gering - für einen Preisanstieg jedoch hoch.


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