Der globale Zirkus schwingt sich zu neuen Höhen des Finanzwahnsinns auf
30.10.2015 | Andrew Hoffman
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Ich kann mir kaum eine Idee vorstellen, die schon von Beginn an so offensichtlich zum Scheitern verurteilt ist - abgesehen vom Verkauf der strategischen Ölreserven, mit dem die US-Regierung ihren Militäretat finanzieren will. Das vorgeschlagene Modell der indischen Regierung hat in einem Land, dessen Währung sich bereits an einem absoluten Tiefpunkt befindet, und angesichts der sich weiter verschlechternden Wirtschaftslage, in der die Zentralbank bereits aktiv eine expansive Geldmengenpolitik verfolgt, das Potential, eine sofortige Währungskrise und einen regelrechten Goldrausch auszulösen. Und zwar ganz unabhängig davon, wie hoch die Zollgebühren sind - deren Abschaffung aktuelle Regierung, die nun schon seit 18 Monaten im Amt ist, übrigens implizit in Aussicht gestellt hatte.Ich würde ja sagen, dass da zu guter Letzt noch die heutige Sitzung des Offenmarktausschusses wäre, aber ich kann den typischen Algorithmus zur Unterstützung versagender Märkte, der letzte Nacht an der Shanghai Exchange zum Einsatz kam, einfach nicht unkommentiert lassen. Immerhin hatte ich erst vor sechs Wochen über den "Eastern Point of No Return" geschrieben, also darüber, dass die chinesische Regierung, wie schon die westlichen Regierungen vier Jahre zuvor, jetzt alle erdenklichen Mittel einsetzt, um ihre Börsen zu stützen.
"Wie schon oft erwähnt waren die Versuche zur Manipulation der Märkte in der östlichen Hemisphäre bisher im besten Falle etwas unbeholfen und im schlechtesten vollkommen unangemessen. Aus diesem Grund 'durfte' sich der Börsencrash in China auch so schnell entwickeln bzw. konnte überhaupt entstehen - obwohl China weltweit bei Weitem über die größten Währungsreserven verfügt und seine Institutionen und Aktienmärkte stark kontrolliert.
Seither gab es praktisch jeden Tag innerhalb der vergangenen zwei Wochen eine Rally und so viele 'Sondermaßnahmen' wie sie in der Manipulationspalette unterbringen konnten. Ein schönes Beispiel ist auch die armselige Propaganda, die gestern Abend wieder verbreitet wurde, als China die USA dazu aufrief "gemeinsam mit der Volksrepublik für wirtschaftliche Stabilität zu sorgen" und verlauten ließ, dass die Aussichten für die chinesische Wirtschaft "sehr positiv" seien. Immer noch unbeholfen? Ja, schon. Aber zumindest viel besser auf die westlichen Manipulationsstrategien abgestimmt. Der Osten hat sich dem Westen auf seiner Reise zum Punkt ohne Wiederkehr offenbar angeschlossen."
Et voilà: Der gestrige Chart der Shanghaier Börse, inklusive eines perfekten Algorithmus zum Aufhalten der Talfahrt und einer "Hail-Mary-Rally" in letzter Stunde, um den Index ins Plus zu bringen - abgeschaut direkt von der "Offenmarktpolitik" der New Yorker Fed.
Das bringt mich zu der heutigen Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank, die ohne weitere Konsequenzen bleiben wird. Die fürchterlichen Wirtschaftsdaten, sowohl aus den Vereinigten Staaten selbst als auch weltweit, garantieren, dass es keine Zinsanhebung geben wird. Der Einbruch der Ölpreise in dieser Woche, die Verkaufszahlen für langlebige Konsumgüter und neue Immobilien, die von den Fed-Zweigstellen in Richmond und Dallas veröffentlichten Fertigungszahlen, der PMI-Index für den Dienstleistungssektor, der Index für das Verbrauchervertrauen und der wahrscheinlich schlechter als erwartet ausfallende Quartalsbericht am Donnerstag weisen alle auf eines hin: Die Geschwindigkeit des wirtschaftlichen Zusammenbruchs war so hoch, dass eine Fortführung der super-akkommodierenden Geldpolitik der Fed außer Frage steht.
Dafür spricht auch, dass die Rendite auf US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren auf unter 2,0% zu fallen drohen und dass der Dollar nicht nur gegenüber den im freien Fall befindlichen Rohstoffen, sondern auch gegenüber dem Euro und möglicherweise auch dem Yen steigt - je nachdem, wie die Sitzung der Bank of Japan am Freitag ausgeht.
Zudem bricht die Marktbreite an den US-Börsen deutlich ein - und damit auch die Unternehmensgewinne. Das Argument für die lang erwartete Kursänderung der Fed unter Janet Yellen, wenn sie nicht nur zugibt, dass es gar keine Konjunkturerholung gibt, sondern auch die vierte Runde der quantitativen Lockerungen oder einen negativen Leitzins verkündet, wird von Tag zu Tag stärker.
Aus diesem Grund sollten Sie inmitten dieses irrsinnigen globalen Zirkus nicht vergessen, dass es noch immer eine Wertanlage gibt, die Ihr Vermögen vor der Hyperinflation schützen kann, die unsere finanzpolitischen Entscheidungsträger eines Tages herbeiführen werden: die Edelmetalle. Und diese werden zur Zeit noch zu Spottpreisen gehandelt!
© Andrew Hoffman
Der Artikel wurde am 27. Oktober auf milesfranklin.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.