Erste Abflüsse bei Silberfonds!
26.05.2006 | Robert Hartmann
Die Bewegungen an den Edelmetallmärkten bleiben erratisch und sorgen somit für Ratlosigkeit bei so manchen Marktteilnehmern. Der Goldpreis eröffnete am Mittwoch bei rund 662 US$ pro Feinunze und stieg bis zur Eröffnung des New Yorker Handels bis auf Kurse um 670 US$ pro Feinunze. Als sich schließlich der Dollar gegen den Euro etwas befestigen konnte, begann die neuerliche Talfahrt des gelben Metalls. Binnen zwei Stunden verlor die Feinunze mehr als fünf Prozent und erreichte ein Tagestief von 635 US$. Die anschließende Erholung um rund 10 US$ pro Feinunze wurde auf die einsetzende physische Nachfrage zurückgeführt. Im Verlauf des gestrigen Feiertages konnte sich die Goldnotierung wieder etwas erholen. Aktuell schwankt das Gold zwischen 650 US$ und 655 US$ pro Feinunze. Der Goldpreis gegen Euro verliert deutlich im Vergleich zum Wochenauftakt. So verbilligte sich der Kilobarren um mehr als 300 Euro auf aktuell 16.688 Euro. Unsere kurzfristig eingegangene Longposition wurde mit einem Verlust von 11 US$ pro Feinunze bereits nach wenigen Stunden ausgestoppt. Wir bleiben derzeit ohne Position und beobachten den Markt. Erstmals seit Einführung des Silber-ETF’s Ende April kam es letzte Woche zu Abflüssen aus diesem Fonds. Im Vergleich zur Vorwoche verminderte sich der Silberbestand um 2,5 Mio. Unzen auf nunmehr 70,5 Mio. Unzen. Somit lagern noch knapp 2.200 Tonnen physisches Silber in den Tresoren von Londoner Investmentbanken. Und dies knapp 4 Wochen nach der Einführung! Wir halten das für einen sehr großen Erfolg und prognostizieren, dass sich dieses neue Produkt langfristig sehr positiv auf die weitere Entwicklung des Silberpreises auswirken wird. Das entscheidende Kriterium aus unserer Sicht ist die physische Hinterlegung des Edelmetalls. Somit wird dem Markt effektiv Material entzogen. Das zeigt auch schon Wirkung bei den Silberleihen. Hie hat sich der Zinssatz zur Ausleihung von Silber in den Laufzeiten 6 Monate und 12 Monate schon deutlich erhöht. Die Verfügbarkeit von Silberbarren bleibt ebenfalls eingeschränkt. So werden heute bestellte Silberbarren 5.000 Gramm erst Anfang Juli an uns ausgeliefert. Wir haben daher den Kurs für diese Gattung auf "Anfrage" gestellt. Viele unserer Kunden lassen sich von den langen Lieferzeiten nicht irritieren und ordern trotzdem auf dem aktuellen Kursniveau. Langfristig halten wir dies auch für eine nachvollziehbare Entscheidung.
Bei Gold waren vor allem Münzen 1 Unze Krügerrand und unsere Sonderaktionen 20 Mark Wilhelm II von Preußen sowie 50 Pesos Mexiko gesucht. Bei den Barren standen die Gewichtseinheiten 50 Gramm, 100 Gramm und 250 Gramm im Fokus der Anleger. Die Käufe nahmen gegenüber den Verkäufen wieder deutlich zu. Das Verhältnis erhöhte sich auf vier zu eins.
Wir wünschen Ihnen ein erholsames Wochenende
Das Team von pro aurum
© Robert Hartmann
