Manipulationen an den Papiermärkten & explodierende physische Nachfrage
29.12.2015 | Chris Martenson
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Die Exportzahlen sind stark gestiegen und fast die gesamte Menge dieses Goldes ist für gerade einmal zwei Länder bestimmt: Indien und China.
Indische Edelmetallimporte explodieren: 126 t Gold und 1.400 t Silber im August
10. September 2015
Im August 2015 hat Indien 126 Tonnen Gold und 1.400 Tonnen Silber importiert. Dies geht aus den auf Infodrive India veröffentlichten Daten hervor. Die Goldimporte des Landes steigen nun wieder an, nachdem sie infolge der von der Regierung beschlossenen Importbeschränkungen im Jahr 2013 abrupt eingebrochen waren.
In diesem Jahr hat Indien bislang 654 Tonnen Gold importiert. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einer Steigerung um 66%. Zudem wurden insgesamt 6.782 Tonnen an Silberbarren ins Land geschafft, 96% mehr als im gleichen Zeitraum 2014.
Auf das ganze Jahr hochgerechnet würden sich die Importe auf 980 Tonnen belaufen und damit 26% über den Vorjahreswerten liegen. Das wäre zudem der zweithöchste Wert in meinen Aufzeichnungen, die bis 2008 zurückreichen.
Die Silberimporte könnten sich im Gesamtjahr 2015 auf 10.172 Tonnen summieren - damit lägen sie 44% über den Einfuhren des vergangenen Jahres und entsprächen zudem erstaunlichen 37% der Gesamtfördermenge aller Silberminen der Welt in einem Jahr!
Quelle: BullionStar
Um es zusammenzufassen: Die Gold- und Silbereinfuhren nach Indien haben in letzter Zeit starken Aufwind erhalten, da die Inder dazu neigen, mehr und mehr Edelmetalle zu kaufen, wenn die Preise tiefer und tiefer sinken.
Die Wetten an den Papierbörsen des Westens, die noch immer für die Preisbildung im Edelmetallsektor verantwortlich sind, sorgen dafür, dass die Kurse weiter fallen. Das kurbelt jedoch die physische Nachfrage in Indien und China nur weiter an.
Der folgende Chart zeigt die Entwicklung der gesamten Goldnachfrage beider Länder. So sieht es in "Chindien" wirklich aus:
Quelle: Strategic Gold
Noch interessanter wird die Situation, wenn man bedenkt, dass die Zentralbanken innerhalb der letzten fünf Jahre weltweit auf Netto-Basis zunehmend größere Mengen an Gold kauften - und nicht etwa verkauften.
Die Zentralbanken
Ein weiterer Faktor, der die Nachfrage nach Gold ansteigen ließ, waren die Zentralbanken, die mittlerweile wieder mehr Gold erwerben, als sie verkaufen. Das ist eine ziemlich große Sache. Über Jahrzehnte hinweg haben die Zentralbanken ihre Goldbestände aktiv reduziert und bevorzugten Papierassets anstelle des "barbarischen Relikts". Vor allem Kanada und die Schweiz sind bekannt dafür, dass sie ihre offiziellen Goldreserven in der Vergangenheit enorm verringerten (im Falle Kanadas praktisch bis auf Null) - eine Entscheidung, die von zahlreichen Bürgern dieser Länder offen kritisiert wurde.
Der World Gold Council mit Sitz im Vereinigten Königreich ist die bedeutendste Organisation, die Statistiken zu Goldangebot und -nachfrage zusammenträgt und darüber berichtet. Unten sehen Sie die aktuellen Daten zu den offiziellen Goldkäufen der Zentralbanken:
Quelle: SRSrocco Report