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Manipulationen an den Papiermärkten & explodierende physische Nachfrage

29.12.2015  |  Chris Martenson
- Seite 4 -
Nachdem sie mehr als ein Jahrzehnt lang Gold verkauften, um den Preis nach unten zu drücken, wurden die Zentralbanken auf Netto-Basis just in dem Augenblick wieder zu Käufern, als der Goldkurs von seinem Hoch im Jahr 2011 nach unten stürzte. 2015 scheinen die Goldkäufe der Zentralbanken noch umfangreicher auszufallen, als in den letzten Jahren.

Da die Nachfrage von Seiten Chinas und Indien zusammengenommen größer ist, als die jährliche Fördermenge und auch die Zentralbanken wieder im Goldkaufrausch sind, ist es nur logisch, dass es auch jemanden geben muss, der sich von seinem Gold trennt - und diese Verkäufer scheinen sich vor allem in Großbritannien und den USA zu konzentrieren.

Ronan Manly von Bullionstar.com hat in diesem Zusammenhang erstaunliche Detektivarbeit geleistet. Er stellte fest, dass die LBMA einen signifikanten Rückgang der Goldbestände in den Londoner Tresoren gemeldet hatte, die sowohl die Goldreserven der Bank of England als auch nicht offizielle Bestände innerhalb des Systems der LBMA umfassen.

Manlys Bericht nach hat sich der Umfang der in London gelagerten Goldmengen folgendermaßen entwickelt:

  • April 2014 - 9.000 Tonnen
  • Anfang 2015 - 7.500 Tonnen
  • Juni 2015 - 6.250 Tonnen

Das bedeutet, dass innerhalb eines Zeitraums von etwa 1,5 Jahren 2.750 Tonnen Gold London verlassen haben.

Ergibt eine so hohe Zahl überhaupt Sinn? Ja, sicher, wenn man bedenkt, dass allein China, Indien, Russland und die Türkei seit dem Beginn des Jahres 2014 zusammen rund 4.500 Tonnen Gold importiert haben (bzw. ihre Reserven um 4.500 Tonnen aufgestockt haben).

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Quelle: smauldgld.com


Bestätigt wird dies durch diesen praktischen Chart, der den Goldhandel des Vereinigten Königreichs und die Goldauslieferungen über die chinesische Edelmetallbörse Shanghai Gold Exchange (SGE) gegenüberstellt:

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Quelle: BullionStar


Interessanterweise verließen die größten Mengen an Gold Großbritannien innerhalb der Monate, in denen Anfang 2013 ein Blutbad unter den Goldkursen angerichtet wurde (Zufall?), doch der Umfang der Exporte hatte bereits in den Monaten zuvor stark zugenommen. Ohne die "Befreiung" des Goldes aus den Beständen des GLD wären die Engpässe am physischen Markt womöglich schon viel eher aufgetreten.

Wie schon gesagt: Der Absturz des Goldpreises scheint für die zentralen Schaltstellen des Westen ein außerordentlicher Glücksfall gewesen zu sein, nicht nur aufgrund seiner Auswirkungen auf die Psychologie der Märkte, sondern auch, weil dadurch so große Mengen an physischem Gold frei wurden.

Allgemein ausgedrückt können wir beobachten, dass sich die Goldbestände Großbritanniens seit 2,5 Jahren Monat für Monat weiter verringern. Interessant ist auch, dass die britischen Goldimporte in letzter Zeit vor allem aus den USA und Kanada stammen.

Die einzige Frage ist: Wie lange kann das noch so weitergehen?

Ronan Monaly versuchte herauszufinden, welcher Anteil der noch verbleibenden 6.250 Tonnen Gold in Großbritannien für Exporte zu Verfügung steht und die Antwort war "nicht sehr viel." Er schätzte, dass etwa 120 Tonnen des nicht im Besitz der Bank of England befindlichen Goldes nicht eindeutig den verschiedenen ETFs oder anderen zugewiesenen Konten zugerechnet werden konnten. Um das in Perspektive zu setzen: 120 Tonnen entsprechen der Goldmenge, die innerhalb weniger Wochen an der Shanghai Gold Exchange in China nachgefragt wird oder die Indien innerhalb eines Monats importiert.

Den ersten Teil des Artikels können Sie hier lesen und den dritten Teil hier ...


© Chris Martenson


Der Artikel wurde am 8. Dezember 2015 auf www.PeakProsperity.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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