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Die Erschöpfung unserer Ressourcen: Auch Gold wird knapp

04.01.2016  |  Chris Martenson
- Seite 3 -
Wie wir sehen wurden in den 1990er Jahren vergleichsweise viele große Lagerstätten gefunden, aus denen heute noch Gold gefördert wird. In den folgenden Jahren konnten diese Entdeckungen nicht wiederholt werden. Da die Entwicklung und der Ausbau einer Mine von der Auffindung der Lagerstätte bis hin zum Produktionsbeginn etwa zehn Jahre dauert, kann man durchaus sagen, dass die aktuelle Produktionsleistung noch von den Entdeckungen der 1990er profitiert, während die zukünftigen Fördermengen größtenteils von den Vorkommen abhängt, die danach entdeckt wurden.

Anders gesagt: Es steht zu erwarten, dass sich die Goldproduktion in Zukunft verringert. Gleichzeitig wird es jedoch mehr Geld, ein höheres Kreditniveau und mehr Menschen (vor allem in der östlichen Hemisphäre) geben, die das sinkende Goldangebot nachfragen.

Betrachten wir das Goldangebot aus einem anderen Blickwinkel, der ebenfalls belegt, dass in den letzten Jahren immer weniger und kleinere Lagerstätten gefunden wurden. Das geologische Institut der USA, das United States Geological Survey (USGS), verwaltet eine schier endlose Menge an Daten zu jedem einzelnen wichtigen Rohstoff, der aus der Erde gewonnen wird. Ich habe den Eindruck, dass das Institut von glaubwürdigen Leuten geleitet wird und über fähige Mitarbeiter verfügt, die gute Arbeit leisten. Bisher konnte ich in ihren Statistiken noch keine offenkundigen Hinweise darauf finden, dass diese von der Politik beeinflusst werden.

Der letzte USGS-Bericht zu Gold zeigt, dass sich die weltweiten noch im Boden befindlichen Reserven den Schätzungen des Instituts zufolge auf rund 55.000 Tonnen belaufen. Ausgehend von der derzeitigen Abbaugeschwindigkeit von 2.860 Tonnen im Jahr 2014 bedeutet das, dass diese Reserven in etwa 19 Jahren erschöpft sein werden.

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Quelle: USGS


Das heißt nicht, dass es in 19 Jahren kein Gold mehr geben wird, denn die Reserven stellen immer eine Funktion des Preises dar. Aber die Tabelle gibt uns eine Vorstellung davon, wie groß die bekannten Vorkommen sind, die bei den aktuellen Preisen wirtschaftlich abbaubar sind.

Doch so sehr ich die Arbeit des USGS auch schätze, muss ich dennoch einen eklatanten Widerspruch in ihren Daten ansprechen, denn ich denke, dass die Höhe der Reserven, wie auch bei anderen kritischen Ressourcen, z. B. Öl, wahrscheinlich übertrieben wurde. Diese Geschichte beginnt in Südafrika.

Wie Sie sehen ist Südafrika der Tabelle zufolge mit 6.000 Tonnen das Land mit den zweithöchsten Reserven. In seinen eigenen offiziellen Statistiken behauptet Südafrika allerdings, über Reserven im erstaunlichen Umfang von 36.000 Tonnen zu verfügen. Welche dieser Zahlen trifft nun zu?

Keine, wie sich herausstellen wird. Die wahre Geschichte der südafrikanischen Goldproduktion lässt sich zweifelsfrei aus den Produktionszahlen ablesen: Das Fördermaximum wurde ganz eindeutig schon längst überschritten.

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Quelle: Wikipedia


Peak-Gold liegt in Südafrika nicht nur kurze Zeit zurück, sondern ganze 44 Jahre. Seit dem Höhepunkt im Jahr 1970 ist die Produktion um etwas mehr als 80% eingebrochen. Der obenstehende Chart lässt sich nicht einmal ansatzweise mit den Behauptungen der südafrikanischen Regierung vereinbaren, das Land verfüge über Goldreserven in Höhe von 36.000 Tonnen. Man muss allerdings etwas Verständnis für die Regierung zeigen, der natürlich vollkommen bewusst ist, dass die Goldexporte ein Drittel der Außenhandelseinnahmen des Landes ausmachen. Da ist es kein Wunder, dass sie lauthals den enormen Umfang ihrer Reserven kundtun möchte, die noch viele Jahre lang ein Garant für stabile Exportzahlen sein werden.

Die Daten zur Goldproduktion Südafrikas können jedoch mit Hilfe der gleichen Modelle und Methoden analysiert werden, wie die Produktionszahlen jeder anderen endlichen Ressource auch. Eine solche Analyse wurde durchgeführt und kam zu dem Schluss, das in Südafrika noch rund 2.900 abbaubare Tonnen Gold lagern.

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Die Analyse ist in Ordnung: Die Autoren wiesen in ihrem Artikel des Weiteren darauf hin, dass die sozialen und wirtschaftlichen sowie die Umwelt- und Energiekosten für die Gewinnung dieser verbleibenden 2.900 Tonnen wahrscheinlich höher sind, als der derzeitige Marktwert des Goldes. Wenn man sie also dennoch fördern würde, wäre Südafrika am Ende auf Netto-Basis ein Stück ärmer.


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