Die Erschöpfung unserer Ressourcen: Auch Gold wird knapp
04.01.2016 | Chris Martenson
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Es ist das Gleiche, als wäre zur Förderung eines Barrel Öl mehr als ein Barrel notwendig - ein solches Unterfangen stellt ein Verlustgeschäft dar und sollte unterlassen werden. Aus verschiedenen politischen und wirtschaftlichen Gründen wird der Goldbergbau in Südafrika dennoch fortgesetzt. Realistisch betrachtet sollte man diese Angelegenheit in der Regierung aber vielleicht doch noch einmal gründlich überdenken. Wenn man das südafrikanische Beispiel im globalen Kontext betrachtet, wird klar: Ja, vielleicht reichen die weltweiten Goldreserven bei der derzeitigen Gewinnungsrate noch 19 Jahre, aber Zweifel sind durchaus angebracht.
Die Zukunft der Goldproduktion sieht in Wirklichkeit so aus: sinkende Fördermengen und steigende Produktionskosten. Die Diskrepanz zwischen der Nachfrage und dem vorhandenen Angebot wird sich weiter verschärfen: Alle zwölf Monate wächst die Weltbevölkerung um 80 Mio. Menschen an, hunderte Millionen Menschen steigen Jahr für Jahr in die globale Mittelklasse auf und die Verschuldung nimmt jährlich um Billionen von Dollar zu.
Das bringt mich zum letzten Punkt im öffentlichen Teil dieses Berichts:
Knappheit
Wenn wir uns im Geiste zehn Jahre in die Zukunft projizieren und uns eine Welt vorstellen, in der Öl doppelt so viel oder vielleicht viermal so viel kostet wie heute, müssen wir uns einige wichtige Fragen stellen:
- Wie viele der Minen, die heute Gold, Silber oder die unedlen Metalle produzieren, denen Gold und Silber als Nebenprodukte beigemengt sind, werden dann noch in Betrieb sein?
- Wie viele der Minen werden die Produktion eingestellt haben, weil die Energiekosten und andere Nebenkosten den wirtschaftlichen Grenznutzen übersteigen?
Nach nur 100 Jahren des modernen, maschinellen Bergbaus sind alle großartigen Erzvorkommen erschöpft, die meisten guten Lagerstätten werden bereits abgebaut und für die Zukunft bleiben nur noch die mit den geringsten Metallgehalten. Wenn Sie Artikel wie den folgenden lesen, sollte Ihnen bewusst werden, wie weit die Erschöpfung der natürlichen Ressourcen bereits vorangeschritten ist.
Südafrikanische Bergleute schürfen tiefer, um die Lebensdauer der Goldadern zu verlängern
Februar 2011
JOHANNESBURG - Weltweit werden nur noch wenige neue Goldlagerstätten entdeckt, die sich zu rentablen Minen ausbauen lassen. Die Bergbauunternehmen Südafrikas planen daher, tiefer zu graben als je zuvor, um an neue, reiche Vorkommen zu gelangen.
Mark Cutifani, der CEO von AngloGold Ashanti Ltd., hat in seinem Büro ein Bild hängen, das ihn an einem der tiefsten Punkte Afrikas zeigt - rund 4.000 m unter der Erde in der unternehmenseigenen Mine Mponeng südlich von Johannesburg. Mponeng ist bereits der tiefste Minenkomplex der Welt, doch Mr. Cutifani sieht keinen Grund, warum man in Zukunft nicht auch noch 1.000 m tiefer graben sollte. Bergbau so tief unter der Tagesoberfläche ist weder einfach noch angenehm. Je weiter sich das Bergwerk nach unten vorarbeitet, desto größer wird die Gefahr von unterirdischen Erdbeben, Gebirgsschlägen, entweichenden Gasen und Wassereinbrüchen. Auch die Arbeitsbedingungen an sich werden für die Bergleute mit zunehmender Tiefe unangenehmer, die Temperaturen steigen und der Raum wird immer beengter.
Südafrika steht an vorderster Front des Untertagebaus in extremen Tiefen. In LaRonde, einer Mine von Agnico-Eagle Mines Ltd. im Nordwesten von Quebec, die zu den tiefsten außerhalb Afrikas zählt, wird Gold 2.210 m unter der Oberfläche abgebaut. Vor der Schließung im Jahr 2002 galt die Homestake-Mine in South Dakota mit 2.450 m als tiefster Untertagebau der westlichen Hemisphäre.
Quelle: The Wall Street Journal
Der obenstehende Artikel erzählt nur eine andere Version der Geschichte, die zu der Katastrophe auf der Bohrplattform Deepwater Horizon geführt hat. Schwer arbeitende Menschen müssen immer größere Risiken eingehen, immer größere technische Herausforderungen annehmen und immer größeren Aufwand betreiben, um den Mangel an qualitativ hochwertigen Reserven auszugleichen.
Wenn so außergewöhnliche Anstrengungen unternommen werden, um in noch größerer Tiefe nach noch kleineren und stärker versprengten Vorkommen zu schürfen, wird dem aufmerksamen Beobachter schnell klar, wo wir im Hinblick auf den Erschöpfungsgrad unserer Rohstoffressourcen stehen - und das ist näher am Ende als am Anfang. Vielleicht reichen die Vorkommen noch einige Jahrzehnte lang, aber der Tag ist nicht mehr fern, an dem es energieeffizienter sein wird, die bereits geförderten und verarbeiteten Metalle zu recyceln, als die zu gewinnen, die sich noch in der Erde befinden.
An diesem Punkt werden wir aufhören, mineralische Rohstoffe aus dem Boden zu holen und wir werden uns überlegen müssen, wie wir die aufteilen, die sich bereits über Tage befinden. Die Vorstellung einer echten, physischen Begrenzung ist ein so neues Konzept für die Menschheit, dass bisher nur sehr wenige ihre Handlungen nach diesen Gedanken ausrichten. Die meisten handeln und investieren noch immer, als wäre die Zukunft auf ewig großartiger als das Jetzt, als würden wir für immer im Überfluss leben. Die Fakten stützen diese Sichtweise allerdings schon seit Langem nicht mehr.
Wir befinden uns an einem Punkt in der Geschichte, an dem wir schon aufgrund der abnehmenden Erzgehalte leicht argumentieren können, dass die Pro-Kopf-Produktion zahlreicher wichtiger Elemente in Zukunft sinken wird. Das trifft auch auf Gold und Silber zu. Die Erschöpfung der Rohstoffreserven stellt eine sehr reale Dynamik dar. Zukünftige Generationen werden sich darüber keine großen Sorgen machen müssen - es ist an den jetzt Lebenden, sich damit auseinanderzusetzen.
Schützen Ihr Vermögen mit Hilfe von Gold
Aus all den oben genannten Gründen ist es vernünftig, Gold als essentiellen Bestandteil eines jeden Investmentportfolios zu betrachten.
Im zweiten Teil unseres Berichts (nur für Abonnenten) erörtern wird im Detail, welchen Anteil Ihres Netto-Vermögens Sie für Goldinvestitionen in Betracht ziehen sollen, in welcher Form Sie Gold besitzen sollten, welche Kursziele die Edelmetalle wahrscheinlich erreichen werden und nach welchen Indikatoren Sie Ausschau halten sollten, um herauszufinden, wann es an der Zeit ist, Ihre Edelmetallinvestitionen schließlich zu liquidieren.
Der Kampf um die Kontrolle des Goldpreises nimmt historische Ausmaße an. Nicht, weil Gold eine solche Behandlung verdient, sondern weil die Zentralbanker und Politiker dieser Welt sonst zugeben müssen, dass sie ihr selbst kreiertes, fehlerhaftes Währungssystem sehr schlecht verwaltet haben.
Stellen Sie also sicher, dass Sie heute schon die nötigen Schritte unternehmen, um die Kaufkraft Ihres Vermögens zu schützen oder gar zu vergrößern, wenn die oben beschriebenen Trends voll zum Tragen kommen.
Den ersten Teil des Artikels können Sie hier lesen und den zweiten Teil hier ...
© Chris Martenson
Der Artikel wurde am 8. Dezember 2015 auf www.PeakProsperity.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.