Ist Gold überbewertet?
14.01.2016 | Bron Suchecki
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Die folgenden Charts vergleichen Gold mit anderen Metallen (in diesem Charts ist das Verhältnis umgekehrt, d. h. ein niedriger Wert zeigt an, dass Gold im Verhältnis zu dem jeweiligen Metall derzeit teuer ist). Auch hier bewegen sich die meisten Verhältnisse in der Nähe des unteren Extrems ihrer langfristigen Spannen.Natürlich ist es möglich, dass die Charts nur die derzeitige Schwäche der Rohstoffe widerspiegeln. Diese Logik bedeutet aber auch, dass die dargestellten Verhältnisse wieder in ihren Normalbereich zurückkehren, wenn (falls) sich die Rohstoffmärkte erholen - ohne dass Gold von den neuen Kapitalströmen im Rohstoffsektor profitiert. Fraglos stellt Gold derzeit einen Anziehungspunkt für Kapital auf der Suche nach Sicherheit dar und steigt deshalb gemeinsam mit dem US-Dollar.
Das zeigt erneut, dass das Edelmetall keine Korrelation zu anderen Anlageklassen aufweist. Allerdings ist es noch zu früh, um sichere Aussagen zur weiteren Entwicklung machen zu können. Der nächste Chart rückt den Anstieg auf über 1.100 USD in Perspektive.
Der Goldkurs war auch früher bereits über seinen 200-tägigen gleitenden Durchschnitt gestiegen und ist anschließend wieder eingebrochen. Man muss kein Genie der technischen Analyse sein um zu sehen, dass Gold auf mindestens 1.150 USD steigen und dieses Niveau halten muss, bevor die Short-Seller das Vertrauen in weitere Verluste verlieren. (Die jüngsten Beben an den Aktienmärkten und die Zweifel an der Stärke der Konjunkturerholung sollten ihnen allerdings zu denken geben.)
Im Hinblick auf die asiatische Nachfrage kann die Perth Mint trotz des Preisanstiegs gute Aufgelder bei den Kilobarren verbuchen. Normalerweise geht die Nachfrage zurück, sobald sich der Preis erhöht, insofern ist das ein positives Zeichen. Wir würden die Nachfrage allerdings auch nicht gerade als wahnsinnig hoch bezeichnen, was angesichts der Abwertung des Yuan und des bevorstehenden chinesischen Neujahrsfests im Februar auch negativ ausgelegt werden kann.
Alles in allem bin ich der Ansicht, dass Gold etwas überbewertet ist und sich mittelfristig wohl seitwärts entwickeln wird, während es eine Basis bildet und die anderen Metalle und Rohstoffe wieder Boden gutmachen.
© Bron Suchecki
Der Artikel wurde am 13. Januar 2016 auf research.perthmint.com.au veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.