Backwardation, die Bank of England und sinkende Preise
07.04.2018 | Bron Suchecki
An den Rohstoffmärkten ist Backwardation immer ein Anzeichen für physische Knappheit. Und Knappheiten führen dazu, dass Käufer die Rohstoffpreise über die Terminkurse hinaus in die Höhe treiben. Das wiederum ermöglicht einen profitablen Trade (genannt Decarry) für diejenigen, die diesen physischen Rohstoff besitzen - sie können diesen nun verkaufen und einen Terminkontrakt zu einem niedrigeren Preis erwerben und sich so einen Gewinn sichern.
Backwardation sollte demnach mit steigenden Preisen in Verbindung stehen. Jedoch hob Jeffrey Snider, als er bei einem Podcast von Macro Voice zu Gast war, die ungewöhnliche Situation an den Goldmärkten zwischen 2013 und 2016 hervor, als negative Gold Forward Rates (GOFO) auf eine Backwardation hindeuteten, während der Goldpreis zeitgleich fiel. Jeffreys unterer Chart zeigt die Zeitspannen, in denen die GOFO der LBMA sowie die Bestände der Bank of England (Gold, das im Namen der Zentralbanken und Bullionbanken verwahrt wird) unter Null lagen.
Jeffrey meint, dass diese ungewöhnliche Situation mit dem Eurodollarmarkt in Verbindung steht:
"Jedes Mal, wenn die Gold Forward Rate negativ ausfällt und wir sehen, wie Gold aus den offiziellen Lagern verschwindet, sagt uns das, dass es ein Finanzierungsproblem an diesen weltweiten Eurodollarmärkten gibt, ein Problem der Kreditsicherheiten."
Leider endet Jeffreys Chart schon im Januar 2015, als die LBMA die GOFO aufgrund steigender Regulierungskosten, die mit der Verwaltung eines Bezugswert einhergehen, nicht länger veröffentlichte. Glücklicherweise hat Monetary Metals die MM GOFO™ entwickelt, eine vom Markt abgeleitete Ersatzrate, die eine sehr hohe Übereinstimmung mit der historischen GOFO der LBMA besitzt.
Der untere Chart zeigt den Bestand der Bank of England sowie das vom US-amerikanischen ETF GLD gehaltenen Goldes im Vergleich zu den Zeitspannen, in denen sich die 3-monatliche MM GOFO unterhalb des Nullpunkts bewegt.
Die MM GOFO wird am 12. April 2013 zum ersten Mal negativ und am 23. April erneut. Jedoch befindet sie sich erst Mitte Mai vollständig in einem soliden Negativbereich. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Bank of England eine erhebliche Menge Gold entzogen. Als die MM GOFO Mitte 2014 wieder in den positiven Bereich zurückkehrt, stabilisierten sich die Bestände der Bank of England erst, bevor sie dann wieder sanken, als die MM GOFO zum zweiten Mal unter den Nullpunkt fiel.
Erst nachdem die MM GOFO wieder steigt und über dem Nullpunkt bleibt, kehrt das Gold zurück zur Bank of England. Ein ähnliches Verhalten findet man auch bei den Beständen des GLD, mit einer Pause Mitte 2014. Über einen Zeitraum von drei Jahren hinweg wurden der Bank of England ungefähr 1.600 und dem GLD 650 Tonnen Gold entzogen.
Wohin ist das ganze Metall verschwunden? In den drei Jahren von 2013 bis 2015 exportierte das Vereinigte Königreich eine Gesamtmenge von 2.385 Tonnen Gold, wobei den größten Empfänger die Schweiz zur Raffination und endgültigen Lieferung nach Asien darstellte.
Backwardation sollte demnach mit steigenden Preisen in Verbindung stehen. Jedoch hob Jeffrey Snider, als er bei einem Podcast von Macro Voice zu Gast war, die ungewöhnliche Situation an den Goldmärkten zwischen 2013 und 2016 hervor, als negative Gold Forward Rates (GOFO) auf eine Backwardation hindeuteten, während der Goldpreis zeitgleich fiel. Jeffreys unterer Chart zeigt die Zeitspannen, in denen die GOFO der LBMA sowie die Bestände der Bank of England (Gold, das im Namen der Zentralbanken und Bullionbanken verwahrt wird) unter Null lagen.
Jeffrey meint, dass diese ungewöhnliche Situation mit dem Eurodollarmarkt in Verbindung steht:
"Jedes Mal, wenn die Gold Forward Rate negativ ausfällt und wir sehen, wie Gold aus den offiziellen Lagern verschwindet, sagt uns das, dass es ein Finanzierungsproblem an diesen weltweiten Eurodollarmärkten gibt, ein Problem der Kreditsicherheiten."
Leider endet Jeffreys Chart schon im Januar 2015, als die LBMA die GOFO aufgrund steigender Regulierungskosten, die mit der Verwaltung eines Bezugswert einhergehen, nicht länger veröffentlichte. Glücklicherweise hat Monetary Metals die MM GOFO™ entwickelt, eine vom Markt abgeleitete Ersatzrate, die eine sehr hohe Übereinstimmung mit der historischen GOFO der LBMA besitzt.
Der untere Chart zeigt den Bestand der Bank of England sowie das vom US-amerikanischen ETF GLD gehaltenen Goldes im Vergleich zu den Zeitspannen, in denen sich die 3-monatliche MM GOFO unterhalb des Nullpunkts bewegt.
Die MM GOFO wird am 12. April 2013 zum ersten Mal negativ und am 23. April erneut. Jedoch befindet sie sich erst Mitte Mai vollständig in einem soliden Negativbereich. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Bank of England eine erhebliche Menge Gold entzogen. Als die MM GOFO Mitte 2014 wieder in den positiven Bereich zurückkehrt, stabilisierten sich die Bestände der Bank of England erst, bevor sie dann wieder sanken, als die MM GOFO zum zweiten Mal unter den Nullpunkt fiel.
Erst nachdem die MM GOFO wieder steigt und über dem Nullpunkt bleibt, kehrt das Gold zurück zur Bank of England. Ein ähnliches Verhalten findet man auch bei den Beständen des GLD, mit einer Pause Mitte 2014. Über einen Zeitraum von drei Jahren hinweg wurden der Bank of England ungefähr 1.600 und dem GLD 650 Tonnen Gold entzogen.
Wohin ist das ganze Metall verschwunden? In den drei Jahren von 2013 bis 2015 exportierte das Vereinigte Königreich eine Gesamtmenge von 2.385 Tonnen Gold, wobei den größten Empfänger die Schweiz zur Raffination und endgültigen Lieferung nach Asien darstellte.