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Keine Lösung der Wirtschaftsprobleme in Sicht - Goldpreis könnte explodieren

28.01.2016  |  James West
Die zunehmende Verschlechterung der Lage an den chinesischen Finanzmärkten belastet die Weltwirtschaft und der Ölpreis ist wieder unter 30 USD je Barrel gefallen, während das Weltwirtschaftsforum in Davos zu Ende ging, ohne dass eine neue Strategie für den Umgang mit den aktuellen Problemen entwickelt wurde.

Der Goldsektor machte deutlich, welches Assets am stärksten von der weltweiten Besorgnis profitiert: Vom physischen Goldpreis selbst bis hin zu den Junior-Explorationsunternehmen konnten alle Goldanlagen Gewinne verzeichnen. Der Anstieg des Goldkurses bis auf 1.116,70 USD am heutigen Tag signalisiert, dass der Dollar seine Rolle als "sicherer Hafen" vielleicht bald verliert. Wenn die Deflation die Finanzmärkte mit voller Gewalt trifft, wird diesmal wahrscheinlich weder das Drucken von neuem Geld - ganz egal, wie viel - noch die Nullzinspolitik ausreichen, um das Vertrauen der Investoren wiederherzustellen. Der Goldpreis könnte in diesem Fall förmlich explodieren. Die Edelmetall-Terminmärkte in den USA konnten den Goldpreis mit Hilfe der Erlöse aus der Geldmengenausweitung zwar fünf Jahre lang auf einem niedrigen Niveau halten, doch jetzt verlieren sie womöglich die Kontrolle.

Wenn die Aktienindices weltweit nochmals um 5% fallen, könnte Gold schon bald mit seinem historischen Rekordpreis von 1923,70 USD je Unze flirten, der am 6. September 2011 erreicht wurde. Anschließend könnte es noch weiter aufwärts gehen.

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Bis zum Beginn der Finanzkrise 2008 war der Goldkurs fast das perfekte Spiegelbild des S&P 500. Dieses Muster hat sich mittlerweile wieder etabliert und ist der beste technische Hinweis auf einen bevorstehenden Bullenmarkt im Goldsektor.


Natürlich richten sich jetzt alle Blicke auf die US-Notenbank. Nouriel Roubini ist der Ansicht, dass die Federal Reserve den Zinssatz zu früh wieder angehoben hat, schließt aber aus, dass es zu einer Krise kommt, die mit 2008 vergleichbar wäre. Die Vorsitzende des Internationalen Währungsfonds Christine Lagarde hat gesagt, dass die Wachstumsprognosen für 2016 nach wie vor positiv sind und dass die Konjunktur weltweit nur einbrechen könne, wenn China oder die Vereinigten Staaten der Auslöser dafür wären.


Das ist nicht 2008 - Es ist schlimmer

Jim Rogers hat kürzlich in einem Interview mit The Ten Baggers zum wiederholten Male darauf hingewiesen, dass das Arsenal der Zentralbanken im Kampf gegen eine schrumpfende Wirtschaft nur Nullzinspolitik und quantitative Lockerungen enthält. Beide geldpolitischen Instrumente könnten die Investoren jedoch nicht mehr überzeugen, wie das kurzlebige Hochgefühl an den Märkten in der letzten Woche zeigte, als Mario Draghi die Möglichkeit weiterer Ausweitungen der Geldmenge andeutete und China 400 Milliarden Yuan in seine Märkte injizierte.

Im Lager der Federal Reserve beäugt Janet Yellen indes nervös die Märkte. Die Fed hat zwar kein Mandat für die Beeinflussung der Aktienmärkte, doch der ehemalige Vorsitzende der Notenbank Bern Bernanke erklärte: "Die Fed wird den Fokus ihrer Politik in Zukunft auf die Unterstützung einer guten Funktionsweise der Finanzmärkte richten, sowie auf die Stimulierung der Wirtschaft [...] mit Hilfe von Maßnahmen, die die Bilanzsumme der Federal Reserve auf einem hohen Niveau halten."


Die Fed und die Zinsen

Im Dezember 2008 senkte die US-Notenbank den Leitzins von 1% auf 0,25%. Allein dadurch legte der Dow Jones 4% zu und beendete seine steile Talfahrt, die im Anschluss an den Zusammenbruch von Lehman Brothers so charakteristisch für die Märkte war.

Die Resultate dieser Politik sind bekannt. Die günstigen Kreditkonditionen veranlassten zahlreiche Unternehmen dazu, ihre eigenen Aktien zurückzukaufen, um den Gewinn je Aktie in ihren Bilanzen zu erhöhen. Echtes, substantielles Wirtschaftswachstum oder Investitionen in die Infrastruktur blieben jedoch aus.

Janet Yellen wird der Versuchung einer Kehrtwende widerstehen, denn dies würde ihre Glaubwürdigkeit und ihre Fähigkeit, eine Zentralbank zu leiten, in Frage stellen. Die unvermeidliche Kursänderung wird dadurch hinausgezögert und weitere, vor allem abwärts gerichtete Volatilität an den Märkten wird die Folge sein.

Die vollständige Kapitulation und eine Neuausrichtung des Finanzsystems stehen bevor.


© James West
www.midasletter.com


Dieser Artikel wurde am 26. Januar 2016 auf www.midasletter.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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