Talfahrt der Aktien beschleunigt sich - Goldsektor verspricht Gewinne
22.01.2016 | James West
Der Preisverfall an den globalen Märkten wird sich fortsetzen und möglicherweise sogar beschleunigen. Der S&P 500, der S&P 500/TSX Composite Index und der Dow Jones werden ebenfalls davon betroffen sein. Der Ölpreis ist dabei der Sargnagel zahlreicher Hedgefonds und Investoren und bislang ist nirgends ein Lichtstreif am Horizont zu sehen.
Der erstaunliche Einbruch des Dow Jones um 466 Punkte bzw. 3,9% am gestrigen Tag zeigt, wie es wirklich um die Stimmung an den Märkten steht. Daran kann auch die US-Regierung nichts ändern, die offenbar gegen Mittag eingriff, um die Märkte durch neue Käufe zu stützen, sodass sich der Verlust zum Ende des Tages nur noch auf 1,56% belief.
Heute wurde bekannt, wie viele US-Amerikaner sich in der letzten Woche arbeitslos gemeldet hatten. Statt der erwarteten 278.000 belief sich die Zahl auf 293.000 und erreichte damit den höchsten Stand seit sieben Monaten. Zudem wird die Energy Information Administration heute ihr wöchentliches Erdgas-Update veröffentlichen und angesichts des bisher überdurchschnittlich warmen Winters im Norden rechnet man mit einem Rückgang der Preise. Die Zahl der Bohrtürme in den USA nimmt ebenfalls weiter ab. Eine Verschlechterung der Situation ist vorprogrammiert, da es selbst für die amerikanischen Fracking-Unternehmen, die bei den aktuellen Preisen Verluste machen, trotz allem günstiger ist, die Produktion fortzusetzen.
In China schloss der Shenzen Component Index heute 390,88 Punkte oder 3,77% im Minus und der Shanghaier SSE Composite Index brach um 96,21 Punkte bzw. 3,23% ein. Die chinesischen Wirtschaftsaussichten geben den Investoren wenig Grund zur Hoffnung, obwohl das Land dem Finanzsystem mit 400 Milliarden Yuan (60,8 Milliarden US-Dollar) die größte Liquiditätsspritze seit drei Jahren verpasst hat, um das Vertrauen in seine Märkte zu stärken.
Weltweit gibt es 27 Börsen mit einer Gesamtkapitalisierung von 27 Billionen US-Dollar, die seit Jahresbeginn Kursverluste von mindestens 8% zu verzeichnen hatten - und das zusätzlich zu den Verlusten, die bereits gegen Ende 2015 verzeichnet wurden. Im Schnitt sind die Märkte gegenüber ihren Hochs des vergangenen Jahres um 20% eingebrochen.
US-Notenbank befeuert die Deflation
Viele Analysten äußern sich besorgt darüber, dass die Federal Reserve den Zeitpunkt der Zinsanhebung ungünstig gewählt hätte und die Märkte jetzt das Risiko weiterer Erhöhungen und deren Einfluss auf die weltweiten Schulden in US-Dollar einpreisten, die die Grundlage der Entwicklung an den Schwellenmärkten darstellen.
Die Bequemlichkeit, die die Fed bei den institutionellen Anlegern dadurch ausgelöst hatte, dass sie diese in der Annahme bestärkte, Geld werde auch in Zukunft praktisch nichts kosten, hat sich plötzlich in Angst verwandelt. Weltweit richten Portfolio-Manager ihre Strategie neu aus und ziehen Kapital aus Anlageklassen ab, die anfällig gegenüber Verschiebungen am Schuldenmarkt sind, und investieren stattdessen in Assets, die als sicher gelten. Zur Zeit ist das vor allem der US-Dollar, aber auch Gold gewinnt zunehmend an Attraktivität und das Interesse an den Aktien der Minengesellschaften steigt.
Obwohl die irrationalen Verkäufe an den Terminmärkten den Kurs unter Druck setzen, flirtet Gold weiter mit der 1.100-USD-Marke.
Auf makroökonomischer Ebene wird klar, dass die Zentralbanker ihre Fähigkeit verlieren, die Märkte mittels Nullzinspolitik und Geldimpulsen zu beruhigen. Das verstärkt mehr als alle anderen Faktoren die Angst, dass die angebliche Erholung, die die US-Notenbank und ihre europäischen und asiatischen Verbündeten mit ihrem Kurs herbeigeführt haben, nur ein falscher Frühling war. Die totale Panik, die sich gegen Ende des Jahres 2008 ausbreitete, als Lehman Brothers und Bear Stearns bankrott gingen - Banken, die bereits seit 1850 bzw. den 1920er Jahren im Geschäft waren - könnte die Märkte bald wieder erfassen.
Alles, was dazu nötig ist, ist der Zusammenbruch eines bedeutenden Finanzinstituts in einem der G7-Länder und ein schwerer Crash wird die Folge sein. Gold wird dann zu den Investments mit den höchsten Gewinnen zählen, weil das Vertrauen in den US-Dollar letztlich völlig zusammenbrechen wird. Weltweit wird eine Neuausrichtung des Währungssystems notwendig sein, um die gewaltigen Staatsschulden aus dem System zu spülen.
Es sieht immer mehr danach aus, als könnte 2016 das Jahr sein, in dem es soweit ist.
© James West
www.midasletter.com
Dieser Artikel wurde am 21. Januar 2016 auf www.midasletter.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Der erstaunliche Einbruch des Dow Jones um 466 Punkte bzw. 3,9% am gestrigen Tag zeigt, wie es wirklich um die Stimmung an den Märkten steht. Daran kann auch die US-Regierung nichts ändern, die offenbar gegen Mittag eingriff, um die Märkte durch neue Käufe zu stützen, sodass sich der Verlust zum Ende des Tages nur noch auf 1,56% belief.
Heute wurde bekannt, wie viele US-Amerikaner sich in der letzten Woche arbeitslos gemeldet hatten. Statt der erwarteten 278.000 belief sich die Zahl auf 293.000 und erreichte damit den höchsten Stand seit sieben Monaten. Zudem wird die Energy Information Administration heute ihr wöchentliches Erdgas-Update veröffentlichen und angesichts des bisher überdurchschnittlich warmen Winters im Norden rechnet man mit einem Rückgang der Preise. Die Zahl der Bohrtürme in den USA nimmt ebenfalls weiter ab. Eine Verschlechterung der Situation ist vorprogrammiert, da es selbst für die amerikanischen Fracking-Unternehmen, die bei den aktuellen Preisen Verluste machen, trotz allem günstiger ist, die Produktion fortzusetzen.
In China schloss der Shenzen Component Index heute 390,88 Punkte oder 3,77% im Minus und der Shanghaier SSE Composite Index brach um 96,21 Punkte bzw. 3,23% ein. Die chinesischen Wirtschaftsaussichten geben den Investoren wenig Grund zur Hoffnung, obwohl das Land dem Finanzsystem mit 400 Milliarden Yuan (60,8 Milliarden US-Dollar) die größte Liquiditätsspritze seit drei Jahren verpasst hat, um das Vertrauen in seine Märkte zu stärken.
Weltweit gibt es 27 Börsen mit einer Gesamtkapitalisierung von 27 Billionen US-Dollar, die seit Jahresbeginn Kursverluste von mindestens 8% zu verzeichnen hatten - und das zusätzlich zu den Verlusten, die bereits gegen Ende 2015 verzeichnet wurden. Im Schnitt sind die Märkte gegenüber ihren Hochs des vergangenen Jahres um 20% eingebrochen.
US-Notenbank befeuert die Deflation
Viele Analysten äußern sich besorgt darüber, dass die Federal Reserve den Zeitpunkt der Zinsanhebung ungünstig gewählt hätte und die Märkte jetzt das Risiko weiterer Erhöhungen und deren Einfluss auf die weltweiten Schulden in US-Dollar einpreisten, die die Grundlage der Entwicklung an den Schwellenmärkten darstellen.
Die Bequemlichkeit, die die Fed bei den institutionellen Anlegern dadurch ausgelöst hatte, dass sie diese in der Annahme bestärkte, Geld werde auch in Zukunft praktisch nichts kosten, hat sich plötzlich in Angst verwandelt. Weltweit richten Portfolio-Manager ihre Strategie neu aus und ziehen Kapital aus Anlageklassen ab, die anfällig gegenüber Verschiebungen am Schuldenmarkt sind, und investieren stattdessen in Assets, die als sicher gelten. Zur Zeit ist das vor allem der US-Dollar, aber auch Gold gewinnt zunehmend an Attraktivität und das Interesse an den Aktien der Minengesellschaften steigt.
Obwohl die irrationalen Verkäufe an den Terminmärkten den Kurs unter Druck setzen, flirtet Gold weiter mit der 1.100-USD-Marke.
Auf makroökonomischer Ebene wird klar, dass die Zentralbanker ihre Fähigkeit verlieren, die Märkte mittels Nullzinspolitik und Geldimpulsen zu beruhigen. Das verstärkt mehr als alle anderen Faktoren die Angst, dass die angebliche Erholung, die die US-Notenbank und ihre europäischen und asiatischen Verbündeten mit ihrem Kurs herbeigeführt haben, nur ein falscher Frühling war. Die totale Panik, die sich gegen Ende des Jahres 2008 ausbreitete, als Lehman Brothers und Bear Stearns bankrott gingen - Banken, die bereits seit 1850 bzw. den 1920er Jahren im Geschäft waren - könnte die Märkte bald wieder erfassen.
Alles, was dazu nötig ist, ist der Zusammenbruch eines bedeutenden Finanzinstituts in einem der G7-Länder und ein schwerer Crash wird die Folge sein. Gold wird dann zu den Investments mit den höchsten Gewinnen zählen, weil das Vertrauen in den US-Dollar letztlich völlig zusammenbrechen wird. Weltweit wird eine Neuausrichtung des Währungssystems notwendig sein, um die gewaltigen Staatsschulden aus dem System zu spülen.
Es sieht immer mehr danach aus, als könnte 2016 das Jahr sein, in dem es soweit ist.
© James West
www.midasletter.com
Dieser Artikel wurde am 21. Januar 2016 auf www.midasletter.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.