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Die Marktstimmung: Der alles entscheidende Faktor für Gold

02.02.2016  |  Dan Norcini
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Was wir hier sehen ist eine fast perfekte Beziehung zwischen dem Goldkurs und den Änderungen der Goldbestände des ETF. Warum ist das so? Ganz einfach: Wenn die Stimmung unter der westlichen Investoren in Bezug auf Gold gut ist und der Optimismus weiter steigt, nimmt auch die bei diesem ETF eingelagerte Goldmenge zu. Wenn das Sentiment jedoch umschlägt und Gold fallengelassen wird, sinken auch die Bestände des ETFs wieder und mit ihnen der Goldpreis. Diese Mechanismen sind ganz leicht durchschaubar, ohne dass es dazu irgendwelche absurden Theorien über Goldpreismanipulationen oder andere lächerliche Behauptungen über eine Beeinflussung durch "dunkle Kräfte" braucht.

Ich habe übrigens einen einfachen Namen für diese "dunklen Kräfte" - ich nenne sie Pessimisten.

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Wie dem auch sei - kommen wir zurück zum ETF. Vergessen Sie den ersten Chart mit der Zinsstrukturkurve nicht, wenn Sie das Folgende lesen. Wie Anfang 2015 auch, steigen die Goldbestände des GLD in diesem Jahr bislang an. 2015 nahmen sie ab Jahresbeginn um 64 Tonnen zu und erreichten Mitte Februar ihren höchsten Stand. Anschließend gingen sie im restlichen Jahresverlauf stetig zurück, ebenso wie der Goldpreis.

2016 sind die Goldbestände des ETF bisher um knapp 27 Tonnen angewachsen. Das weist mit Sicherheit auf eine zunehmend optimistische Stimmung am Goldmarkt hin. Ich möchte jedoch darauf aufmerksam machen, dass die Goldbestände im Vergleich zu 2015, als sie in der gleichen Woche bereits um 49 Tonnen zugelegt hatten, in diesem Jahr 22 Tonnen hinter den Gewinnen des Vorjahres zurückbleiben.

Aus diesen beiden Charts können wir ablesen, dass das Sentiment gegenüber Gold im Gegensatz zu den letzten zehn Monaten des vergangenen Jahres zur Zeit positiv ist. Goldbullen sollten diese Entwicklung begrüßen, während Pessimisten sie verstehen und respektieren sollten.

Aus diesem Grund werden die Anhänger des Goldkultes die Entwicklungen nie verstehen. Sie sind gefangen in ihren selbst errichten Denkstrukturen und unfähig, die Dinge objektiv zu betrachten und das zuerkennen, was für den Rest von uns offensichtlich ist, wenn wie die Änderungen der Marktstimmung berücksichtigen. Sie respektieren diese Wendungen nicht, weil sie gar nicht in der Lage sind, sie als solche zu erkennen. Für den Goldkult ist das Sentiment eine Einbahnstraße, die immer bullisch ist, ungeachtet aller anderen Faktoren. Diese blinde, unflexible Art der Positionierung auf der immer gleichen Seite des Marktes ist eine todsichere Methode, als Investor oder Trader Geld zu verlieren. Wenn Sie im Armenhaus für Anleger landen wollen, brauchen Sie nur einem der zahlreichen selbsternannten Goldgurus zu folgen. Ich kann Ihnen garantieren, dass Sie es bereuen werden.

Doch wir wollen noch einen weiteren guten Indikator für die Stimmung am Goldmarkt unter die Lupe nehmen: die mittlerweile berüchtigten Aktien der Goldunternehmen.

Unten sehen Sie einen Chart des Goldminenindex HUI mit einigen Anmerkungen, die die Entwicklung der Goldbestände des GLD aufzeigen.

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Sehen Sie, wie die Goldaktien reagierten, als die GLD-Bestände Anfang letzten Jahres zunahmen. Die Stimmung war optimistisch und die Aktienkurse der Goldunternehmen waren der eindeutige Beweis dafür. Als die Menge des durch den ETF eingelagerten Goldes ihren Höchstwert erreichte, bildeten auch die Goldaktien ein Top und begaben sich anschließend auf Talfahrt. Sie fielen tiefer, tiefer und immer tiefer, bis sie schließlich den schlechtesten Kursstand der vergangenen 13 Jahre verzeichneten und das Kapital all derer vernichteten, die die Änderung der Marktstimmung verpasst hatten, weil sie auf die falschen Leute gehört haben und deren starrsinnigen "Ratschlägen" blind gefolgt sind, statt die Umkehr des Marktsentiments zu beobachten.

Interessanterweise sind die Kurse der Goldaktien der einzige Bereich, in dem sich meiner Meinung nach Probleme für den Preis des physischen Metalls abzeichnen. Sehen Sie sich an, wie der HUI zu Beginn des neues Jahres zuerst Gewinne verzeichnete und gemeinsam mit den Goldbeständen des GLD stieg. Doch in der zweiten Januarwoche setzte bei den Goldunternehmen eine plötzliche Verkaufswelle ein und die Kurse brachen ein. Sie folgten damit den allgemeinen Aktienmärkten auf dem Weg nach unten, statt Gold auf dem Weg nach oben. Erst jetzt, gegen Ende Januar, bewegt sich der HUI wieder aufwärts und reflektiert damit die gestiegenen Goldbestände des GLD.


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