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Die Marktstimmung: Der alles entscheidende Faktor für Gold

02.02.2016  |  Dan Norcini
- Seite 3 -
Das zeigt mir, dass die Investoren die Goldaktien weiterhin mit Vorsicht betrachten und die Stimmung in diesem Marktsegment derzeit keineswegs bullisch ist. Wenn sie es wäre, würde der Index über dem bei 125 Punkten eingezeichneten Widerstandsniveau notieren. Diese Linie könnte bereits in der nächsten Woche nach oben durchbrochen werden. Allerdings kann weder ich noch sonst jemand das mit Gewissheit sagen - abgesehen von denen, die ständig ihr mangelndes Selbstwertgefühl erhöhen müssen, indem sie ungeachtet der tatsächlichen Entwicklungen regelmäßig große Aufwärtsbewegungen der Preise vorhersagen.

Wenn der HUI die Widerstandslinie wirklich durchbricht, wird das die Goldbullen bestärken, dann das wäre ein Zeichen für die Verbesserung des Sentiments im Bereich der Goldunternehmen. Sollten die Goldaktien die Aufwärtsbewegung des physischen Goldkurses aber nicht bestätigen, sollte man zu großem Optimismus am Goldmarkt allerdings mit einer gesunden Portion Skepsis begegnen. In der Vergangenheit haben wir oft genug vergleichbare Situationen erlebt und sollten daher entsprechende Vorsicht walten lassen.

Noch eine letzte Anmerkung zur Marktstimmung: Hier sehen Sie, wie sich die Positionierungen der Hedgefonds entsprechend des Commitment of Traders Report (COT) entwickelt haben und wo sie derzeit stehen, verglichen mit dem Goldpreis.

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Sehen Sie, wie das Auf und Ab der Long- und Short-Positionen die Änderungen der Marktstimmung in Bezug auf das Edelmetall widerspiegelt?

Erinnern Sie sich an den Anstieg des Goldkurses zu Beginn letzten Jahres und die gleichzeitige Zunahme der GLD-Bestände.

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Anfang 2015 erhöhten die Hedgefonds ihre Long-Positionen, während sie die bereits sehr spärlichen Shorts weiter reduzierten. Dann schlug die Stimmung im Februar plötzlich um - die Long-Positionen wurden liquidiert und die Shorts wurden recht schnell und stark erhöht. Es ist leicht zu sehen, wie die Zahl der Long-Positionen immer dann zunahm, wenn der Goldkurs stieg, während gleichzeitig die Zahl der Short-Positionen zurückging. Die Kombination aus Eindeckungskäufen zum Glattstellen der Shorts und dem Zukauf neuer Long-Kontrakte treibt den Preis nach oben. Dieses Verhalten ist das Resultat einer Änderung im Sentiment.

Hier sind einige interessante Informationen, die wir erhalten, wenn wir die COT-Daten und den Goldpreis auf diese Art gegenüberstellen. Die Short-Positionen der Hedgefonds erreichten im Dezember letzten Jahres mit 110.000 Kontrakten einen Höchststand. Gleichzeitig fiel der Goldkurs auf unter 1.065 USD. Derzeit halten die Hedgefonds etwas mehr als 78.000 Short-Kontrakte. Sie haben ihre Shorts also um rund 32.000 Kontrakte reduziert - das ist eine enorme Veränderung.

Als die Short-Positionen diesen Spitzenwert erreichten, lag die Zahl der Long-Kontrakte der Hedgefonds bei 92.800. Derzeit liegt sie bei 102.200. Innerhalb der letzten zwei Monate haben die Hedgefonds ihre Shorts also um 32.000 Kontrakte verringert, während weniger als 10.000 Long-Positionen dazukamen. Das Verhältnis der Käufe zum Eindecken der Shorts zu den Zukäufen neuer Long-Kontrakte beträgt fast 4:1. Das hat den Goldpreis gegenüber seinen tiefsten Tiefs der letzten Zeit per Schlussstand am Dienstag, für den die COT-Positionierungen gelten, um 60 USD steigen lassen.

Wie ich schon oft geschrieben habe, ist das nicht die Entwicklung, die man sich wünscht, wenn man auf einen längerfristigen Aufschwung am Goldmarkt hofft. Für einen dauerhaften Aufwärtstrend muss die Zahl neuer Long-Kontrakte die Zahl der eingedeckten Short-Positionen übersteigen. Der Grund dafür ist ganz einfach: Es muss Marktteilnehmer geben, die auch bei sukzessive steigenden Preisen bereit sind, weiter zu kaufen und ihre Long-Positionen auszubauen. Denn sobald diejenigen Inhaber von Short-Kontrakten, die dazu neigen die Nerven zu verlieren und ihre Positionen glattzustellen, das getan haben, gibt es nichts anderes, das den Kurs weiter in die Höhe treiben könnte, wenn keine neuen Käufer auftauchen.

Ob das diesmal am Goldmarkt der Fall sein wird, kann ich nicht sagen. Als Trader und Investor kann ich nur weiter aufmerksam all die verschiedenen Indikatoren beobachten, die ich verwende, um Stimmungsänderungen der Investoren gegenüber Gold zu erkennen. Nur so kann ich sehen, ob es wirklich einen Umschwung gab und die Käufer auch bei steigenden Preisen bereit sind, ihre Positionen weiter zu erhöhen, oder ob die neuste Aufwärtsbewegung bald an Schwung verlieren wird, so wie im Februar vergangenen Jahres.


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