Eine Erklärung für den verhältnismäßig hohen Goldpreis
07.02.2016 | Steve Saville
In meinem Artikel "Manche Goldbugs könnten eine Portion Realismus vertragen" schrieb ich, dass der Goldpreis im Verhältnis zum Goldman Sachs Commodity Index (GNX) rund 30% über seinem Höchststand vom Jahr 2011 und damit auf einem absoluten Rekordhoch notiert. In dem Beitrag stellte ich die folgende Frage:
"Warum versucht man zur Abwechslung nicht einmal zu erklären, warum Gold im Verhältnis zu anderen Rohstoffen teurer ist, als je zuvor, statt immer neue Theorien über eine Verschwörung zur Manipulation der Preise mittels unbegrenzter Mengen an "Papiergold" zu ersinnen?"
Eine rationale Erklärung für den vergleichsweise hohen Goldpreis beginnt mit der Prämisse, dass die Haupttrends des Gold/Rohstoff-Verhältnisses ausnahmslos mit der aktuellen Entwicklung des Vertrauens in die Wirtschaft zusammenhängen - und zwar auf umgekehrte Weise. Zu den besten Indikatoren für das Vertrauen in die Konjunktur zählen die Credit Spreads: Wenn sie im Allgemeinen steigen, signalisiert das eine Abnahme des Vertrauens, wenn sie sich dagegen verringern, nimmt das Vertrauen zu. Es wäre daher logisch, wenn zwischen dem Gold/Rohstoff-Verhältnis und den Credit Spreads eine Korrelation bestünde. Der folgende Chart beweist, dass das tatsächlich der Fall ist:
Die aktuelle Erhöhung der Credit Spreads begann Mitte 2014, als der Abwärtstrend im Ölsektor einsetzte und hinsichtlich des weltweiten Wirtschaftswachstum erste alarmierende Anzeichen sichtbar wurden. In letzter Zeit bekam auch die Geschichte vom Konjunkturaufschwung in den USA Risse und der Anstieg der Credit Spreads beschleunigte sich. Dies führte dazu, dass auch das Gold/Rohstoff-Verhältnis schneller stieg.
Könnte Gold im Verhältnis zum Preisniveau an den allgemeinen Rohstoffmärkten noch teurer werden? Die Antwort darauf ist ja - aber nur, wenn das Vertrauen in die Wirtschaft weiter sinkt.
Ich bezweifle, dass das Wirtschaftsvertrauen seinen absoluten Tiefpunkt schon erreicht hat, daher rechne ich damit, dass die Kurve des Gold/Rohstoff-Verhältnisses auf noch höhere Hochs klettert, bevor etwas Dauerhafteres als ein nur kurzfristiges Top entstehen kann. Es ist allerdings recht wahrscheinlich, dass das Verhältnis noch in diesem Jahr ein mehrjähriges Top bildet und anschließend wieder fällt, da auch andere Rohstoffe wieder eine gewisse Stärke in Form von Aufholbewegungen zeigen.
© Steve Saville
www.speculative-investor.com
Dieser Artikel wurde am 5. Februar 2016 auf tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
"Warum versucht man zur Abwechslung nicht einmal zu erklären, warum Gold im Verhältnis zu anderen Rohstoffen teurer ist, als je zuvor, statt immer neue Theorien über eine Verschwörung zur Manipulation der Preise mittels unbegrenzter Mengen an "Papiergold" zu ersinnen?"
Eine rationale Erklärung für den vergleichsweise hohen Goldpreis beginnt mit der Prämisse, dass die Haupttrends des Gold/Rohstoff-Verhältnisses ausnahmslos mit der aktuellen Entwicklung des Vertrauens in die Wirtschaft zusammenhängen - und zwar auf umgekehrte Weise. Zu den besten Indikatoren für das Vertrauen in die Konjunktur zählen die Credit Spreads: Wenn sie im Allgemeinen steigen, signalisiert das eine Abnahme des Vertrauens, wenn sie sich dagegen verringern, nimmt das Vertrauen zu. Es wäre daher logisch, wenn zwischen dem Gold/Rohstoff-Verhältnis und den Credit Spreads eine Korrelation bestünde. Der folgende Chart beweist, dass das tatsächlich der Fall ist:
Die aktuelle Erhöhung der Credit Spreads begann Mitte 2014, als der Abwärtstrend im Ölsektor einsetzte und hinsichtlich des weltweiten Wirtschaftswachstum erste alarmierende Anzeichen sichtbar wurden. In letzter Zeit bekam auch die Geschichte vom Konjunkturaufschwung in den USA Risse und der Anstieg der Credit Spreads beschleunigte sich. Dies führte dazu, dass auch das Gold/Rohstoff-Verhältnis schneller stieg.
Könnte Gold im Verhältnis zum Preisniveau an den allgemeinen Rohstoffmärkten noch teurer werden? Die Antwort darauf ist ja - aber nur, wenn das Vertrauen in die Wirtschaft weiter sinkt.
Ich bezweifle, dass das Wirtschaftsvertrauen seinen absoluten Tiefpunkt schon erreicht hat, daher rechne ich damit, dass die Kurve des Gold/Rohstoff-Verhältnisses auf noch höhere Hochs klettert, bevor etwas Dauerhafteres als ein nur kurzfristiges Top entstehen kann. Es ist allerdings recht wahrscheinlich, dass das Verhältnis noch in diesem Jahr ein mehrjähriges Top bildet und anschließend wieder fällt, da auch andere Rohstoffe wieder eine gewisse Stärke in Form von Aufholbewegungen zeigen.
© Steve Saville
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Dieser Artikel wurde am 5. Februar 2016 auf tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.