Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Wo wird der Silberpreis in fünf Jahren liegen?

20.02.2016  |  Gary E. Christenson
Wie hoch wird der Silberpreis im Jahr 2021 sein? Sie können Artikel finden, in denen steht, dass er bei über 1.000 Dollar liegen wird, und Artikel, denen zufolge Silber weniger als 10 Dollar kosten wird. Vielleicht ist das einfach die falsche Frage.

Versuchen wir eine andere Herangehensweise: Das globale Finanzsystem wird zunehmend instabiler und einsturzgefährdeter, mehr noch, als im Jahr 2008. Die bedeutendste Frage ist: Wie werden die Regierungen, Zentralbanken und Finanzsysteme auf die anhaltende Krise reagieren? Die zukünftigen Silberpreise hängen von der Antwort auf diese Frage ab. Ich schlage drei mögliche Szenarien vor.


Szenario Nr. 1 - Der Status Quo

Die nächsten fünf Jahre könnten so ähnlich verlaufen, wie die letzten zwanzig. Die Politiker geben zu viel Geld aus, die Schulden wachsen exponentiell, die Zentralbanken monetarisieren die Schulden und pumpen sämtliche Kredit- und Spekulationsblasen verzweifelt weiter auf, um ihre Macht zu erhalten und den Vermögenstransfer von der Mehrheit der Bevölkerung zu einer elitären Oberschicht fortzusetzen.

Das ist der Status Quo - das Szenario, in dem es so weitergeht, wie bisher. In diesem Fall werden die Silberpreise wahrscheinlich substantiell steigen, doch nicht völlig durch die Decke schießen.


Szenario Nr. 2 - Deflation und Crash

Die deflationären Tendenzen der Wirtschaft überwältigen das Finanzsystem und die Zentralbanker und Politiker werden sich gegen eine Umkehr der Deflation entscheiden oder gar nicht dazu in der Lage sein, die Entwicklung zu stoppen. In diesem Szenario brechen die meisten Papierassets ein, während die Kaufkraft von Silber stark zunimmt. Die Zentralbanker werden höchstwahrscheinlich zu fast allem bereit sein, um dieses Szenario zu verhindern.


Szenario Nr. 3 - Deflation und Hyperinflation

Die deflationären Kräfte führen vorübergehend zum Crash des Finanzsystems, so wie wir das im ersten Quartal dieses Jahres beobachten können. Die Zentralbanker und Regierungen werden die Geldmengen in ihrer ungeschickten Reaktion auf die Deflation letztlich so stark ausweiten, dass es zur Hyperinflation kommt. Die Aktien- und Anleihemärkte werden kollabieren und die Schuldenlast wird ins Unermessliche steigen.

In diesem Szenario werden die Silberpreise astronomische Höhen erreichen und vielleicht auf 150 Dollar oder 1.500 Dollar oder 15.000 Dollar je Unze steigen. Der Höchstpreis ist in diesem Szenario nicht vorhersagbar, da eine Hyperinflation sich verselbstständigt und die Kaufkraft in unberechenbarem Maße zerstört. Während der Inflation zu Zeiten der Weimarer Republik stieg der Goldpreis im Jahr 1923 fast bis auf 1 Billion Mark je Unze. Wenn man den Goldpreis in argentinischen Pesos von 1945, vor der Abwertung der Währung, angeben würde, läge er bei mehr als 10.000 Billionen Pesos. Hyperinflation ist ein hässlicher, destruktiver und unberechenbarer Prozess.


Falls Szenario Nr. 1 eintritt, sollten wir Folgendes erwarten:

Die Politiker und Zentralbanker werden die Krise von 2016-2017 so managen, wie sie die meisten anderen Krisen (z. B. 1987, 1998, 2000 und 2008) gemanagt haben: indem Sie die Ausgaben erhöhen, das Problem der Überverschuldung durch die Aufnahme von noch mehr Schulden angehen, Gesetze erlassen und mehr "Spielgeld" in das globale Finanzsystem pumpen.

1. Das Wachstum der offiziellen Staatsschulden der USA wird sich beschleunigen und die derzeitige Rate von etwa 9% im Jahr übertreffen. (Die Zunahme könnte dann 10-12% jährlich betragen.)

2. Der Dollar, der Euro, der Yen und andere Währungen verlieren im Verhältnis zueinander und gegenüber den Hard Assets an Wert (Währungskriege).

3. Die Aktienmärkte brechen weiter ein und beginnen dank der Unterstützung durch die gelddruckenden Zentralbanken und die Währungsabwertungen anschließend wieder zu steigen.

4. Die Notenbanken werden die Währungen aggressiv mehr und mehr entwerten, sodass letztendlich auch die extrem niedrigen Rohstoffpreise wieder nach oben klettern.

5. Die breite Bevölkerung und die Investoren werden schließlich erkennen, dass ihre Währungen immer wertloser werden, und dass sie etwas anderes benötigen als überbewertete Anleihen, negative Zinsen, crashende Börsen und Versprechungen, um ihre Ersparnisse zu schützen. Die Gold- und Silberpreise werden aufgrund der steigenden Investitionsnachfrage und des begrenzten Angebots am Markt in die Höhe schießen. Den Beginn dieser Entwicklung können wir bereits in diesem Quartal beobachten.

Im Rahmen des Status-Quo-Szenarios ist das Bewertungs-Modell von Bedeutung, dass ich für Silber für den Zeitraum der letzten einhundert Jahre entwickelt habe. Das Modell basiert auf drei Variablen: den offiziellen Staatsschulden der USA, dem Rohölpreis und dem Dow Jones Industrial Average.

Ich habe die Silberpreise geglättet, um kurzfristige Schwankungen herauszufiltern und den grundlegenden Trend besser erkennbar zu machen. Beachten Sie auch die Übereinstimmung der "berechneten Silberpreise" (rote Linie) mit den tatsächlichen, geglätteten Silberpreisen (schwarze Linie).


Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!



Weitere Artikel des Autors


Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"