Suche
 
Folgen Sie uns auf:

"Eine Grube voll mit Schlangen und Dieben"

26.02.2016  |  Mark J. Lundeen
- Seite 3 -
Diese beiden Beschlüsse machten die Bankenkrise von 2007-2009 unausweichlich, brachten den Insidern der Wall Street und Bill und Hillary Clinton jedoch einen größeren Reichtum, als sie sich je erträumt hätten. Diese Leute und ihre willigen Handlanger bei den Mainstreammedien wie der Washington Post und der NY Times, die sich weigern, die korrupten Deals zwischen den Politikern und der Wall Street aufzudecken, widern mich an.

Es ist leider nicht das erste Mal, dass Akademiker und gewählte Regierungsbeamte zusammen mit den Großbanken "Gesetzesinitiativen" ausarbeiten, die im Widerspruch zu den Interessen der allgemeinen Öffentlichkeit und einer geordneten Gesellschaft stehen.

Sehen wir uns einmal die traurige Geschichte des US-Dollars seit der Gründung der Notenbank Federal Reserve an. Dazu können wir die ab 1925 von Barron's veröffentlichten Zahlen zu den Goldreserven der USA heranziehen. Die Daten zur Umlaufgeldmenge zwischen 1925 und 1931 finden wir in "Monetary History of the United States" von Milton Friedman und Anna Schwartz. Seit 1931 werden diese Informationen wöchentlich von der Finanzzeitschrift Barron's veröffentlicht.

In den goldenen Zwanzigern war die Umlaufgeldmenge (CinC, blaue Linie) nicht der Grund für die inflationären Boomphasen der Immobilien-, Kredit- und Aktienmärkte. Wie auch im Fall der Subprime-Hypotheken zu Beginn des neuen Jahrtausends, war damals das auf Mindestreserven basierende Bankensystem (genauer gesagt, das dadurch mögliche Kreditwachstum) die Ursache der monetären Inflation und der steigenden Preise, sowohl an der NYSE als auch an den Immobilienmärkten. Kurz nach dem Börsencrash im Oktober 1929, als die Kreditblase der 1920er platzte, wurden die Banken insolvent und mit ihnen ihr Kundenstamm, bestehend aus Aktienspekulanten und Farmern.

Präsident Hoover reagierte auf die erste Finanzkrise der Federal Reserve, indem er Geld drucken ließ. Zwischen Februar 1931 und Februar 1932 wurde die Umlaufgeldmenge fast verdoppelt. Die positiven Effekte, die das auf die von der Deflationswelle erfassten Märkte hatte, hielten sich vorhersehbarerweise in Grenzen. Die Ausweitung des Angebots an Papiergeld hatte allerdings zur Folge, dass es zu einem Ansturm auf die Goldreserven der USA kam (siehe rote Box im folgenden Chart).

Open in new window

All das geschah in einer Zeit, als Gold noch Geld war (rote Linie). Papiergeld (blaue Linie) repräsentierte Goldschulden, in diesem Fall das Gold, das das US-Finanzministerium den Besitzern der Papierdollars schuldete. Vor 1920 konnte jeder mit einem 20-$-Schein zu Bank gehen und dafür eine 20-$-Goldmünze verlangen. Das konnte jedoch nur so lange funktionieren, wie das Finanzministerium nicht mehr Papierdollars drucken ließ, als es Goldmünzen besaß.

1931 konnte jeder für 25 Cent eine Ausgabe des Barron's kaufen und sehen, dass das Finanzministerium mehr Papiergeld ausgab, als es Gold besaß, um die Dollarscheine zu decken. Im September setzte dann der vorhersehbare Run auf die Goldreserven des Staates ein und die Bürger, die im Besitz von Goldmünzen waren, hielten diese zurück und bestätigten damit das Greshamsche Gesetz.

Das Problem, dass im Verhältnis zu den Goldbeständen des US-Finanzministeriums zu viel Papiergeld im Umlauf war, hätte durch die Verringerung der Papiergeldmenge gelöst werden sollen. Stattdessen stellte die neue Regierung unter Roosevelt den Besitz von Gold 1933 unter Strafe und verlangte, dass die US-Bürger ihre Goldmünzen und -barren für 20,67 Dollar je Unze an die Federal Reserve aushändigten.

Nur ein Jahr später führte Roosevelt den ersten "Bail-in" der Geschichte durch, indem er den US-Dollar von 20,67 $ auf 35 $ je Unze Gold abwertete. Dadurch büßte der Dollar effektiv 70% seines Wertes ein. Manche Amerikaner hatten Haftstrafen riskiert, um ihr Gold zu behalten. Deren 20-$-Münzen entsprachen nun einem Wert von 35 Dollar. Die meisten waren jedoch der Anordnung gefolgt und hatten ihre Münzen gegen 20-$-Scheine getauscht. Diese alten Double-Eagle-Münzen sind heute nebenbei bemerkt mehr als 1.200 USD wert und werden bald noch weiter im Preis steigen, selbst wenn es sich dabei um Junk-Gold handelt.

Im obenstehenden Chart können Sie sehen, welchen Effekt diese Abwertung der Papierdollars hatte (grüne Box). Vor der Abwertung lag der Wert der US-Goldreserven unter dem der Umlaufgeldmenge, doch dann erhöhte Präsident Roosevelt den Dollarwert der Goldreserven schlagartig, sodass er deutlich über der gesamten Umlaufgeldmenge lag.

Für die US-Bürger, die ihre Ersparnisse in weiser Voraussicht in Form von Goldmünzen angelegt hatten und nicht bereit gewesen waren, sich von ihnen zu trennen, bedeutete das, dass der Wert ihrer 20-$-Double-Eagle-Münzen um 70% gestiegen war und sie mit diesen Münzen nun Waren im Gegenwert von etwa 35 Dollar kaufen konnten. Allerdings hatte die Regierung sie aufgrund ihrer klugen Entscheidung, mit der sie einen "Haircut" von 70% ihres Kapitals zur "Rettung der Banken" vermieden hatten, zu Kriminellen erklärt.

Die Zunahme der Goldreserven der Vereinigten Staaten in den Jahren nach 1934 ist darauf zurückzuführen, dass verschiedene europäische Zentralbanken ihre Goldbarren aus Angst vor dem Aufstieg Hitlers in Deutschland bei der New Yorker Fed hinterlegten, um sie in Sicherheit zu bringen.

Werfen wir nun einen Blick auf die gleichen Daten bis zum Jahr 1975. Wir können den enormen Anstieg der Goldreserven aufgrund der Einlagen europäischer Zentralbanken in den 1930er Jahren und die Inflationierung der Papiergeldmenge im Zuge des Zweiten Weltkrieges erkennen. Wenn man jedoch den Umfang der ausländischen Goldreserven berücksichtigt, die zur sicheren Verwahrung beim US-Finanzministerium hinterlegt worden waren (bzw. bei der Federal Reserve in New York), ist die Zunahme der Umlaufgeldmenge in monetärer Hinsicht gar nicht so ungewöhnlich.

Open in new window

Dennoch blieb sie nicht ohne Folgen. Entschuldigen Sie bitte, dass ich im Folgenden so viele Zitate aus alten Barron's-Ausgaben heranziehe, aber es gibt einfach keine historische Quelle, die besser dokumentiert, wie Washington und die Wall Street den Dollar missbraucht haben. Der von mir geschriebene Text ist nur Kommentar, diese Zitate dagegen sind Geschichte.

"Wir hoffen, dass die Regierung der Vereinigten Staaten trotz der verschwenderischen Ausgaben und der Bastelei an den Goldreserven einen stabilen Dollar garantiert, einen Dollar, er es wert ist gespart und verdient zu werden und mit dem in allen Teilen der zivilisierten Welt Handel getrieben werden kann."

- Barron’s Kolumne "World at Work", Ausgabe vom 2. Januar 1950, Titelseite


Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"