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Avi Gilburt: Welche Fundamentaldaten spielen für Gold die größte Rolle?

09.03.2016  |  Avi Gilburt
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Ich will damit nicht sagen, dass sie in der Lage sein müssen, jedes Hoch zu verkaufen und jedes Tief zu kaufen. Vernünftigerweise sollten Investoren jedoch erkennen, wann ein guter Zeitpunkt zum Verkaufen ist, und wann es sich lohnt, das zurückzukaufen, was man zuvor verkauft hat. Genau das ist mit "tief kaufen und hoch verkaufen" gemeint - das ist das ultimative Ziel eines jeden Investors.

Denken Sie dabei immer daran, dass Sie nicht DAS Tief kaufen und DAS Hoch verkaufen müssen, um als Investor Erfolg zu haben und Gewinne zu verbuchen. Das war auch nicht das Ziel, das wir mit den Kaufsignalen für unsere Abonnenten verfolgt habe.

Ich hatte im Laufe der Jahre mehrfach drauf hingewiesen, dass der Markt sicherlich auch tiefer fallen könnte, wenn es zu einer übermäßig emotionalen Reaktion kommt, die den Kurs abstürzen lässt. Unsere Buy-Box verwies dagegen auf eine Preisregion, in der die hohe Wahrscheinlichkeit einer Bodenbildung bestand. Dieser Bereich stellte daher unser langfristiges Kaufziel dar.

In der letzten Zeit habe ich unter den Artikeln zahlreicher sogenannter Experten, die Woche für Woche einen falschen Boden angekündigt haben, viele Kommentare gesehen, die diesem hier ähneln:

"Während der ersten 80-90% dieser Baisse haben Sie den Beginn eines 'einmaligen' Bullenmarktes vorhergesagt, doch der Markt ist immer weiter gefallen. Dann haben Sie begonnen, zahlreiche Analogien zu ziehen und immer wieder auf die 'enormen Gewinne' verwiesen, die vor uns liegen, doch die Kurse sind weiter gesunken. In den letzten Monaten sind Sie eindeutig ins andere Lager gewechselt und erzählen uns jetzt, dass jede Rally 'verdammt' sei. Wie kann es sein, dass Leute wie Sie sich als 'Experten' bezeichnen und warum sollte jemand auch nur ein Wort von dem, was Sie schreiben, glauben, wenn Sie doch während der gesamten Talfahrt der Kurse falsch lagen?"

Wie bereits erwähnt, hat sich das Sentiment an diesem Markt in den vergangenen vier Jahren mehrfach stark geändert. Begonnen haben wir mit Euphorie, auf die jedoch schnell Ungläubigkeit folgte, welche wiederum von Hoffnung abgelöst wurde.

Innerhalb des letzten Jahres konnte man eine stetig wachsende Zahl vergleichbarer Kommentare lesen, die die berechtigte Wut vieler Anleger zum Ausdruck brachten. Vielen wurde noch während der Allzeit-Hochs sowie während des gesamten darauf folgenden Abwärtstrends zum Kauf geraten. Als der Markt sich dann seinem Tiefpunkt näherte, empfahl man ihnen, die kurzen Rallys zu shorten.

Der obenstehende Kommentar weist jedoch noch auf eine weitere interessante Tatsache hin. Es sieht so aus, als wäre der vormals übermäßig optimistische Analyst vor Kurzem zum Pessimisten geworden. Auch ich konnte diesen Wandel der Perspektive seitens vieler Investoren und Kommentatoren beobachten.

Vor zwei Woche hatte ich ein interessantes persönliches Erlebnis. Wie einige von Ihnen vielleicht wissen, schreibe ich für Market Watch und manchmal veröffentliche dort auch Artikel über Edelmetalle. In den letzten Jahren wurde mir gesagt, dass meine Artikel über Gold zu den am meisten angeklickten Beiträgen zählen. Einer meiner Kommentare aus dem letzten Jahr wurde tatsächlich hunderttausende Male aufgerufen.

Vor zwei Wochen, als die Edelmetallpreise in die Höhe schossen, habe ich einen weiteren Artikel über Gold veröffentlicht. Doch die Redakteure teilten mir mit, dass das Interesse daran etwas niedriger als gewöhnlich war. Viele Kommentare glichen außerdem in etwa dem Folgenden:

"Bodenbildung beim Goldkurs? Niemals!! Das Zeug ist nutzloser Schrott. Veraltet. Die Tage des Goldes sind gezählt. Nach all dieser Zeit erkennen die Leute endlich, dass es schon immer völlig wertlos war. Wenn Sie welches besitzen, tun Sie sich selbst einen Gefallen und entsorgen Sie es im Müll. Können Sie denn nicht sehen, dass der Kurs offensichtlich ins Bodenlose fällt? Kaufen Sie vielleicht ein bisschen, wenn er bei 700 $ angekommen ist..."

Es scheint, als hätten viele das Interesse an Gold verloren. Uns fehlt noch immer die endgültige Bestätigung, dass der Markt tatsächlich einen langfristigen Boden gebildet hat, doch diese Beobachtung ist ein weiterer anekdotischer Hinweis, der diese Annahme unterstützt. Die Marktstimmung muss erst bearish oder gleichgültig werden, bevor man eine Trendwende erwarten kann.

Viele Investoren beobachten das Geschehen noch immer von außen und erwarten, dass Gold unter die 1.000-$-Marke fällt. Darauf warten sie mit ihren Kauf-Orders schon seit Langem sehr geduldig. Dabei unterscheiden sie sich vielleicht gar nicht so sehr von denen, die sich allzu sicher waren, dass der Preis auf über 2.000 Dollar steigen würde. Die Märkte machen es den Massen nur selten so leicht. Sollte sich herausstellen, dass der Kurs tatsächlich einen Boden gebildet hat und diese Investoren den Einstieg verpasst haben, wird ihre Jagd nach möglichst niedrigen Goldkursen den nächsten Preisschwung nach oben weiter befeuern.


© Avi Gilburt
www.elliottwavetrader.net


Der Artikel wurde am 17. März 2016 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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