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EZB, Terminmarkt, Silber vor Korrektur

11.03.2016  |  Markus Blaschzok
Der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank sorgte am gestrigen Nachmittag für eine Achterbahnfahrt am Devisenmarkt und beim Gold, der ältesten Währung der Welt. Zum einen sorgte die Meldung, dass der Leitzins von 0,05% auf 0% sowie der Einlagenzins für Banken von -0,3% auf -0,4% gesenkt, während gleichzeitig das monatliche Ankaufsvolumen an Staats- und Unternehmensanleihen von 60 Mrd. Euro auf 80 Mrd. Euro angehoben wird, für eine zu erwartende Schwäche des Euros.

Der Euro fiel im ersten Moment auch um 1,5 US-Cent, doch als EZB-Chef Mario Draghi auf der nachfolgenden Pressekonferenz bekanntgab, dass er nicht weiter die Zinsen senken wolle, weil es für das Bankensystem zu gefährlich sei, wurden scheinbar die Erwartungen der Märkte enttäuscht, denn eine Stunde später setzte der Euro plötzlich zum Spurt an und gewann am Nachmittag plötzlich wieder 4 US-Cent zum US-Dollar hinzu. Der Euro fiel also erst von 1,10 $ auf 1,08 $, nur um später wieder auf 1,12 $ anzusteigen. Die Zinsen wolle man aber für längere Zeit auf diesem niedrigen Niveau belassen, womit unsere Meinung, dass deutliche Negativzinsen wahrscheinlich nicht umzusetzen wären, bestätigt wurde.

Der Short-Squeeze der Bären im Euro sorgte dafür, dass der Goldpreis in Euro unverändert zum Vortag aus dem Handel ging, während man zum Handelsschluss für Gold in US-Dollar rund 30 $ mehr zahlen musste als noch am Vortag und der Preis mit 1.284 $ den höchsten Stand seit einem Jahr erreichte. Natürlich ist es unsinnig, dass der Euro steigt, wenn die Europäische Zentralbank diesen durch das unerlässliche Drucken von Papiergeld aus dem Nichts sukzessive entwertet und zwangsläufig alle Vermögensklassen gegen den Euro ansteigen müssen.

Deshalb und weil die Terminmarktdaten für den Euro genau diese fundamentale Schwäche wiederspiegeln, reicht eine unverändert passive Geldpolitik in den USA aus, dass der Euro auf die Parität zum US-Dollar fallen wird. Sollte es zusätzlich noch weitere Andeutungen seitens der US-Notenbank FED zu ihrem Zinsentscheid am kommenden Mittwoch geben, wäre die Parität des Euros zum US-Dollar so gut wie sicher.

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Die Terminmarktdaten für den Euro zeigen eine deutliche fundamentale Schwäche und indizieren einen weiterhin fallenden Euro zum US-Dollar


Im folgenden Chart sehen sie die langfristige Entwicklung der Geldmenge M1 in Europa (rote Linie) im Vergleich zu dem Preisverlauf von Gold in Euro (goldene Linie). Langfristig zeigt sich eine extrem hohe positive Korrelation zwischen der umlaufenden Geldmenge, Inflation und dem Anstieg des Goldpreises.

Je weniger ein Euro wert wird, weil mehr von diesem gedruckt wird, desto mehr Euros müssen aufgewendet werden, um eine Feinunze Gold zu erstehen, da dieses eben nicht einfach gedruckt werden kann, sondern in einem aufwendigen und teuren Prozess aus der Erde geholt werden muss, wodurch sich der intrinsische Wert eine Feinunze Gold zum Teil begründen lässt. Weiterhin zeigt der Chart eine Projektion der Geldmengenausweitung von monatlich 80 Mrd. Euro frischem zusätzlichen Geld im nächsten Jahr. (grüne Linie) Der Goldpreis muss zwangsläufig der Entwicklung folgen und wird weiter mindestens im Gleichlauf mit der Geldmenge im kommenden Jahr ansteigen.

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Die Geldmenge in Euroland wird weiter ansteigen und so den Goldpreis befeuern


Insbesondere in Zeiten, in denen man keine Zinsen auf dem Sparbuch erhält und eine Anlage in Staatsanleihen negativ rentiert, während gleichzeitig die realen Konsumentenpreise inoffiziell aber merklich an der Supermarktkasse steigen, ist Gold eine Pflicht für jeden, der verantwortungsbewusst seinen Wohlstand und seine Zukunft absichern will. Selbst das Handelsblatt titelte zu der Geldpolitik der EZB, dass es sich hierbei um die "größte Vermögensumverteilung im Europa der Nachkriegsgeschichte handele."

Das Handelsblatt trifft damit den Kern der Problematik, denn Deflationsgefahr sowie Konjunkturpolitik sind nicht wirklich die Hintergründe dieser Maßnahmen, sondern nur Euphemismen für eine Umverteilung von Vermögen von den Menschen hin zu den Banken und dem Staat. Gold und Silber bieten als eine der ganz wenigen Vermögensklassen Schutz vor diesen Gefahren der nächsten Jahre.

Nur logisch ist, dass die Kosten der Banken für die Negativzinsen der Zentralbank auf die Privatkunden der Banken umgelegt werden. "There is no free lunch" - es gibt nichts umsonst, ist ein allgemeingültiges Naturgesetz. Sozialisten verstehen dieses einfache Grundprinzip nicht, weshalb diese auch nicht erfassen können, dass jegliche Besteuerung von Unternehmen, lediglich dazu führt, dass sie sich selbst besteuern, denn die entstehenden Kosten müssen auf die Preise der Produkte umgelegt werden, die sie wiederum selbst zahlen müssen.

Höhere Kosten für die Banken werden natürlich auch immer dem Endverbraucher in Rechnung gestellt, was nun dazu führt, dass die Zinsen bei der Kreditvergabe an die Wirtschaft erhöht werden müssen. Geschieht dies nicht, schmilzt die Kapitaldecke der Banken und der sozialistische Staat sorgt über einen Bail Out mit der Inflationssteuer oder der direkten Enteignung der Bevölkerungen für eine Finanzierung der Kosten.



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