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Kann Gold bis auf 1.400 $ steigen?

14.03.2016  |  Jordan Roy-Byrne
Zu Beginn dieses Jahres sagte der bekannte Fondsmanager und Anleiheexperte Jeff Grundlach einen Anstieg des Goldkurses bis auf 1.400 $ je Unze vorher. Da sich Gold zu diesem Zeitpunkt noch immer in einem Bärenmarkt befand, war das eine ziemlich gewagte Prognose. Vor wenigen Tagen hat Grundlach seine Vorhersage in einem Online-Beitrag wiederholt. Der Goldkurs hat die Woche mit einem Stand von 1.260 $ beendet, nachdem er infolge der EZB-Entscheidung bis auf 1.287 $ je Unze gestiegen war. Die Korrekturbewegungen des Goldkurses und der Goldaktien waren bislang auf schnelle Rücksetzer begrenzt, die maximal zwei Tage anhielten. Wir können die Zukunft nicht vorhersagen, doch wir halten es für möglich, dass Gold Grundlachs Kursziel erreicht, bevor es zu einer längeren Korrektur kommt.

Der untenstehende Chart setzt verschiedene Erholungsphasen bzw. Bullenmärkte am Goldmarkt zueinander ins Verhältnis. Wir vergleichen den aktuellen Aufschwung mit den Aufwärtstrends, die in den Jahren 1976 und 2008 auf bedeutende Tief folgten. Es ist übrigens sehr angenehm, zur Abwechslung einmal bullische Analogien zu ziehen.

Wie wir sehen, könnte der Goldkurs tatsächlich auf 1.400 $ klettern, bevor eine Korrektur einsetzt - zumindest, wenn die Entwicklung weiterhin parallel zu den vorherigen Bullenmärkten erfolgt. Die dargestellte Analogie weist auf eine mögliche Korrektur und einen Rückgang der Preise um 100-120 $ hin, wenn der Kurs die 1.400-4-Markte erreicht.

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Die Charts mit den Monats- und Quartalskursen zeigen zwar einen starken Widerstand bei 1.330 $, doch dem Wochenchart zufolge befindet sich das nächste wichtige Kursziel nach 1.300 $ bei 1.400 $. Anders gesagt besteht die Chance eines Kursanstiegs bis auf 1.375 $ oder 1.400 $, wenn das Edelmetall in der Woche über 1.300 $ schließen kann. Beachten Sie bitte auch, dass das 38-%-Retracement des gesamten Bärenmarktes bei 1.375 $ liegt. Der erste Widerstand liegt bei 1.300 $. Dort befindet sich nach dem kleinen Ausbruch des Goldpreises nach oben auch das erste Kursziel.
 
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Gold: Wochenchart und COT-Positionierungen

 
Die Netto-Positionen der Spekulanten am Goldmarkt machen den neusten Daten des Commitment of Traders Report zufolge 39% des Open Interest aus. Im Kontext einer Baisse wäre das bärisch zu interpretieren, doch Gold befindet sich mittlerweile in einer Hausse. Zwischen 2001 und 2012 hatten spekulativen Netto-Positionen teilweise einen Anteil von 50-60% am Open Interest. Zudem liegt das derzeitige Niveau sogar noch unter den Höchstwerten von 2014 und 2015, als der Anteil der Netto-Positionen der Spekulanten 44% und 49% erreichte. Sollte der Goldpreis also die Möglichkeit haben, den Widerstand bei 1.330 $ zu durchbrechen und weiter bis auf 1.400 $ zu steigen, werden die Positionierungen der Marktteilnehmer entsprechend des COT-Berichts kein Hindernis darstellen.

Insgesamt ist die Zahl der ausstehenden Kontrakte am Gold-Terminmarkt auf 499.000 Stück angewachsen und damit so hoch, wie schon seit vier Jahren nicht mehr. Eine Zunahme des Open Interest stellt normalerweise eine Bestätigung eines Aufwärtstrends dar. Zwischen Dezember 2001 und Mai 2002 erhöhte sich das Open Interest beispielsweise um 90%, zwischen Dezember 2008 und März 2009 um 50%. Innerhalb der letzten fünf Wochen hat es 30% zugenommen.

Wenn ein Markt nach einer schwierigen Baisse in eine starke Erholungsphase eintritt, werden die Investoren und Kommentatoren plötzlich vorsichtig, weil sie unterbewusst fürchten, dass der Bärenmarkt noch nicht vorüber ist. Wir haben in den vergangenen Wochen den gleichen Fehler gemacht, als wir dachten, Gold und die Goldaktien würden vor der nächsten Aufwärtsbewegung zunächst korrigieren. Diese Möglichkeit besteht zwar weiterhin, doch die Hinweise darauf, dass Jeff Grundlach mit seiner Prognose Recht behält und Gold noch vor dem nächsten Rücksetzer auf 1.400 $ klettert, sind genauso stark.

Gold und die Goldaktien haben sich schon mehrere Tage in Folge geweigert, nach unten zu korrigieren. Seien Sie also nicht überrascht, wenn sich die Rally fortsetzt. Jede längere Schwäche des Goldkurses oder der Aktien der Goldunternehmen stellt überdies eine Kaufgelegenheit dar.

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© Jordan Roy-Byrne


Dieser Artikel wurde am 11. März 2016 auf www.thedailygold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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