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"Die Renten sind sicher"?

06.07.2006  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
- Seite 4 -
Selbsthilfe: Gold und Silber

Wenn aber keine Hilfestellung vom allmächtigen Vater Staat und seinen Vasallen und Helfershelfern in den Zentralbanken zu erwarten ist und der Dollar wegen der roten Karte vom Platz geht, bleibt nur der Griff in die solide gezimmerte Kiste wirkungsvoller Selbsthilfe. Deren Hauptkomponente besteht wie immer in rechtzeitig angelegten Vorräten von Gold und Silber, deren Preise sich derzeit noch immer auf extrem niedrigem Niveau bewegen, ganz besonders nach der gerade erlebten scharfen Korrektur.

Jeder weiß, dass im zyklischen Auf und Ab dieser Preise das alte Niveau stets wieder erreicht und im Krisenfalle um das 20- bís 30-fache übertroffen wird. Das alte Hoch vom Frühjahr 1980 stand bekanntlich auf 852 $ pro Unze, was in heutigen Dollars (dank den Druckmaschinen der Fed) einer Kaufkraft von rund 2.200 Dollar entspricht. Wiederholt sich das zyklische Geschehen der Geschichte (beim letzten Mal avancierte der Unzenpreis von 35 auf 852 $), dann müsste der nächstfällige Preissprung ebenfalls vom Faktor 24 beflügelt werden. Dies entspräche einem bescheidenen Anstieg von etwa 600 auf über 14.000 $ je Feinunze.

Dies mag ein spöttisches Lachen hervorrufen. Doch wie extrem Gold und Papier reagieren können beweist ein historisches Ereignis: Im November 1923 kostete ein Leib Brot 200 Millionen Reichsmark in Berlin. Die Reichsmark hatte keine Goldeckung. Dagegen gab es für ganze 500 (fünfhundert) goldgedeckte Dollar einen kompletten Häuserblock (Komplex zwischen zwei Querstraßen) in einem durch Qualität der Imobilien hervorragenden Stadtbezirk der Hauptstadt. Das klingt utopisch, erscheint aber sofort weniger phantastisch, wenn man die Geschichtsbücher konsultiert. Damals bezahlte man für eine Feinunze Gold 87 Billionen Reichsmark und für diese eine Unze wiederum konnte man 435.000 (in Worten: vierhundertfünfunddreißigtausend!!) Leibe Brot erwerben, was die Brotversorgung einer Großstadt für einige Tage sicherstellt. Wenige Krügerrande (oder ihr Äquivalent, denn der "Krüger" war noch nicht geboren) reichten also aus eine Stadt wie Berlin eine ganze Woche zu ernähren. Krügerrandsparer nach vorn!!


Gewalttätige Auseinandersetzungen?

Nicht erfasst sind bei all den vorstehenden Überlegungen und quantitativen Schätzungen - deren Zahlenwerk - ähnlich den Regierungsstatistiken - durch einen Mangel an statistischer Präzision und Exaktheit auffällt, nichtsdestotrotz aber die involvierten Größenordnungen andeutet - die Folgeschäden, die ein globaler Konflikt - also ein Krieg - hinterlassen würde. Die sozialen Spannungen der dreißiger Jahre entluden sich, wie zu erwarten war, in Weltkrieg II. Die unvorstellbaren Spannungen, die den vorstehend skizzierten Szenarien entspringen würden, führten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder zu einem Krieg mit globalen Ausmaßen.

Nicht umsonst rüsten die Amerikaner, Chinesen, Russen, Israelis, Nordkoreaner, Araber und andere Nationen mit einem Tempo auf, als gäbe es kein Morgen. Die Einkreisung von Russland und China durch immer neue US-Stützpunkte muss erstaunen. Was ist der Sinn und Zweck dieser teueren und aufwendigen Basen? Zudem sind amerikanische Uniformen in mehr als 100 Ländern dieser Welt präsent. Dies hat weder Dschingis Khan, noch Alexander, noch Attila, noch der unselige Adolf, noch Stalin noch irgendjemand anderes in der Weltgeschichte geschafft. Wozu?

Auch wird die Qualität der Waffen und Geräte immer ausgeklügelter und futuristischer. Sie alle werden sicherlich nicht nach Absegung durch Weihepriester ins Meer geworfen, sondern eines Tages im Kampf um Ressourcen, Rohstoffe, Öl, Wasser, günstige Transportrouten, Nahrungsmittel, Stützpunkte und andere wirtschaftliche bedeutende Komponenten mit dem Ausgangspunkt eines Brandherdes im Mittleren Osten eingesetzt. Dies schlösse auch das Ablenken von den eigentlich Schuldigen bzw. Verursachern und den Fehlern des alten Systems sowie seiner Herrscher durch Schaffung plausibler Sündenböcke ein.

Das propagierte Motto oder Leitmotiv wäre dann beispielsweise: "Die bösen Araber haben uns das Öl abgeschnitten", "die bösen Russen das Erdgas", "die noch böseren Muslime sind an allem Schuld", "die machtgierigen Chinesen müssen als "gelbe Gefahr" in ihre Schranken verwiesen werden". ...und das schlimmste ist der Terrorismus, (ein künstlich geschaffener Begriff und unsichtbarer Feind, dessen fragliche Existenz die Hochrüstungen, die gewaltigen Ausgaben und natürlich die totale Kontrolle der Bevölkerung in all ihren Spielarten rechtfertigen. Wer keinen vorzeigbaren Gegner hat, den er unbedingt braucht, schafft sich eben einen solchen. Und "...deswegen können wir Euch nun leider keine Pensionen mehr zahlen, was jeder versteht... ."

Nicht erfasst sind auch die möglichen Wirkungen echter oder (von den Machthabern) fabrizierter terroristischer Anschläge, von möglichen Ausfällen kompletter Computer- und Informationssysteme durch Löschung elektronischer Speicher (durch Explosionen bestimmter Bomben ausgelöste löschende Partikel-Schauer), Sperrungen der Öl- und Gaslieferungen oder ein Stopp der Rohstoff-Lieferketten. In einem derartigen Umfeld dürfte der Goldpreis sich zunächst in Richtung Mond und später in die allgemeine Richtung der Milchstraße bewegen. Es kann nur wild spekuliert werden, ob dann Goldbesitz wieder einmal illegal würde oder auch nicht.


Die Enten sind sicher

Jeder unvorhergesehene und unfallhafte "Event", wie er beispielsweise ausgelöst und eintreten würde, indem
  • China und Indien die vorprogrammierten Kaufkraftverluste ihrer gewaltigen Dollarreserven nicht mehr hinnehmen, zwei Billionen Dollar auf den Markt werfen und damit weltweite Panikverkäufe auslösen

  • die Ölländer den Dollar nicht mehr annehmen

  • die Muslime sich als Gruppe weltweit vom Dollar verabschieden und auf die vom Propheten vorgeschriebene Edelmetallwährung (den Gold-Dinar und den Silber-Dirham, wie sie von der islamischen Münzanstalt in Malaysien geprägt werden) umsteigen,

  • die Asiaten einen eigenen Währungsblock bilden, in dessen Korb der Dollar nichts mehr zu suchen hat

  • Naturkatastrophen oder abrupte Klimaveränderungen großen Ausmaßes die Nutzung von Lokalwährungen erzwingen

  • Eine in Hyperinflation eingetretene Dollarwährung für alle sichtbar wertlos und durch die Weltbevölkerung zurückgewiesen wird (sog. "Repudiation" wie im Deutschland der 20er Jahre)

  • Das Vertrauen in Papierwährungen ganz allgemein zusammenbricht und nur noch Sachwerte, insbesondere Gold und Silber, akzeptiert werden

... kann ein seliges Ende der Dollarisierung der Welt mit sich bringen.

Vielleicht gelingt es den Verantwortlichen, das Unabänderliche einer Schmelze des Dollargletschers weiter hinauszuzögern, indem Dollar und Euro im Verhältnis Eins zu Eins zum "Euro-Dollar" verschmolzen werden. Ein solcher Schritt läge nahe und würde das unvermeidliche Ende der Papierherrschaft zugunsten der Edelmetalle verschieben. Jedoch könnten auch derartig Schachzüge das Matt und Aus der beliebig vermehrbaren Dollars, Euros oder Euro-Dollars auf Dauer nicht vermeiden.

Denkbar wären auch eine Abschaffung des Bargeldes und ein erzwungener Umstieg auf reines Digitalgeld, bestehend aus Nullen und Einsen auf den Festplatten der Bankcomputer. Begleitet würde dies von totaler Kontrolle der Finanzen jedes einzelnen Weltbürgers (wie sie in Deutschland, den USA bereits praktiziert wird), basierend auf einem Plastikkarten-Gebirge, einem eintätowierten Barcode- oder eingepflanztem Chip-System. Doch all diese Maßnahmen stellten nichts anderes dar als die letzten Verzweiflungstaten eines sterbenden Finanzimperiums. Am Ende würden jedenfalls nur noch reale Werte, wie sie insbesondere Gold und Silber darstellen, die Basis eines allfälligen Gesundungsprozesses bilden.

Wer sich nach Lesen und kurzem Überdenken der hier angedeuteten Szenarien in seinem Sparverhalten und Investitionsentscheidungen noch immer vom staatlich propagiertem Motto "Die Renten sind sicher" leiten läßt, dürfte dies eines Tages bitter bereuen. Falsche Pressemeldungen oder bewußt täuschende Nachrichten werden bekanntlich als "Enten" bezeichnet. Daher gibt es für die Heerscharen angehender Pensionäre künftig nur zwei absolute und fundamentale Sicherheiten: Zum einen: Gold und Silber lügen nicht. Sie sind die Garanten des kommenden gesunden Finanzsystems. Zum anderen werden die Massenmedien fortfahren, die Papierwerte und den Dollar als einzig wahre Alternative zu preisen. Es gilt also: "Die Enten sind sicher"!


© Prof. Dr. Hans J. Bocker


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