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Die Große Entschuldung - Höhere Gold- und Silberpreise in Sicht

10.05.2016  |  Mark J. Lundeen
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Ein weiterer Faktor, der den Aktienmarkt beeinflussen könnte, ist der Anleihemarkt. Dort wird die Qualität der nicht am besten bewerteten Bonds zunehmend in Zweifel gezogen. Ich sage das, weil der Barron's Confidence Index, der die Zuversichtlichkeit der Anleger misst, bei 66,8 Punkten gerade den niedrigsten Stand der letzten drei Jahre erreicht hat.

Alle Bullen- und Bärenmärkte haben ein übergreifendes Thema. Wir hatten die High-Tech-Hausse in den 1990er Jahren und anschließend das Platzen der "Dotcom-Blase" von 2000 bis 2002. Als nächstes kam die Immobilen-Hausse mit der Hypotheken-Manie von 2002 bis 2007, gefolgt von der Subprime-Krise und der Baisse von 2007 bis 2009.

Ich habe keinen guten Namen für den nun schon sieben Jahre währenden Bullenmarkt (von März 2009 bis Mai 2016). Vielleicht sollte er einfach als das erkannt werden, was er ist: Die Weigerung der politischen Entscheidungsträger, sich den Konsequenzen ihrer jahrzehntelangen Liquiditätsspritzen für die Märkte und die Bilanzen der öffentlichen Haushalte, Unternehmen und Privatpersonen zu stellen. Als ab 2007 langsam die Luft aus der Hypothekenblase entwich, haben die Verantwortlichen nichts getan, als die Löcher in der Kreditblase zu stopfen und sie mit Hilfe der Nullzinspolitik und so vieler Billionen Dollar, wie zum Erreichen der "Preisstabilität" nötig waren, wieder aufzublasen.

Welches Unternehmen hat denn heutzutage nicht mit einer unüberlegt aufgenommenen, verheerenden Schuldenlast zu kämpfen, weil es Kredite zu "attraktiven Zinskonditionen" angeboten bekam? Der Barron's Confidence Index im folgenden Chart bewegt sich in Richtung der kritischen Linie bei 65 Punkten. Das sagt mir, dass sich an den Anleihemärkten langsam die Erkenntnis durchsetzt, dass es ratsam sein könnte, sich von den Anleihen der Unternehmen zu distanzieren, die sich leichtfertig verschuldet haben, um auf diese Weise Aktienrückkäufe oder ihre Dividendenzahlungen zu finanzieren.

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Welchen Namen sollten wir dem drohenden Bärenmarkt geben? Lassen Sie ihn uns die Große Entschuldung nennen. Alles Geld ist heutzutage letztlich eine Form der Schulden. Die massive Deflation, die während der nächsten Baisse unweigerlich kommen wird, könnte dafür sorgen, dass sich unser nur durch Schulden gedecktes Geld praktisch in wertloses Altpapier verwandelt. Ein Grund mehr für Investitionen in Gold und Silber.

Der Goldkurs (blaue Linie im nächsten Chart) hält sich angesichts der massiven Verkäufe in den vergangenen Wochen ziemlich gut. Wenn wir die Stufensumme (rot) von Gold betrachten, die die Netto-Anzahl der Tage mit Kursgewinnen misst, wird deutlich, dass ich die bullische Box-Formation im Chart vielleicht zu früh geschlossen habe, da die Stufensumme erneut fällt, ohne dass sich das stark auf den Preis des Edelmetalls auswirkt.

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Um den obenstehenden Chart wirklich zu verstehen, sollten Sie auch einen Blick auf die nachfolgende Tabelle werfen. Innerhalb der letzten 25 Handelstage schloss der Goldkurs an 13 Tagen im Minus. Diese Tage habe ich rot hervorgehoben. Das ist nichts Ungewöhnliches, denn sowohl während Bullen- als auch während Bärenmärkten gibt es typischerweise etwa genauso viele Tage mit Kursgewinnen wie Tage, an denen ein Verlust verzeichnet wird. Seit dem 4. April (einen Monat nach Beginn der Hausse am 7. März), haben die zwölf Tage, an denen Gold im Plus schloss, einen Anstieg des Preises von 1.215 $ auf 1.287 $ bewirkt. Wenn die Gewinne von zwölf Tagen die Kursverluste von 13 Tagen so deutlich übersteigen, ist das ein sehr bullisches Zeichen.

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Auch Silber entwickelt sich gut, doch angesichts der Tatsache, dass der Kurs seit dem 4. April an mehr Tagen im Plus als im Minus schloss, hätte ich einen höheren Anstieg erwartet. Dennoch konnte das weiße Metall innerhalb der letzten 25 Handelstage 2,56 $ zulegen, also will ich mich nicht beschweren.

Die Zahl der ausstehenden Gold-Kontrakte an der COMEX wird langsam wirklich interessant. Wir nähern uns dem Punkt, an dem der Goldkurs bei einem plötzlichen Abbau des Open Interest entweder abstürzen oder auf und davon fliegen wird.


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