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Das Goldkartell hat allen Grund, sich zu fürchten

12.05.2016  |  Andrew Hoffman
Gestern war ein trauriger Tag in der Geschichte der sterbenden amerikanischen Kultur. Nach 156 Folgen ging die TV-Drama-Serie "The Good Wife" zu Ende, die sieben Jahre lang am Sonntagabend zur besten Sendezeit über die Bildschirme geflimmert war und zum Besten zählte, was das US-Fernsehen zu bieten hatte. Intelligente Drehbücher, gute Produktionen und echtes Schauspieltalent werden zunehmend aus diesem Medium verdrängt - zu Gunsten von verdummenden und an den Massengeschmack angepassten Reality-Shows und reißerischen Sondersendungen, mit denen sich leichtes Geld verdienen lässt.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ich meinen Kabelvertrag in diesem Jahr noch einmal verlängere, ist praktisch Null. Es ist allemal besser, sich des Fernsehens und seines schädlichen Einflusses auf die Gesellschaft zu entledigen. Wahrscheinlich ist es an der Zeit, sich von einer der Kunstformen zu verabschieden, in denen Amerika einst Weltklasse war.

Doch kommen wir zu unseren eigentlichen Themen, den Edelmetallmärkten und der Wirtschaft. Ich wäre heute gern etwas ausgeglichener, doch wie üblich lassen mir die unablässigen Attacken des Goldkartells keine Ruhe. Selbst während der aktuellen Goldhausse, die vor sechs Monaten begann, lässt man mir keine Verschnaufpause - und das, obwohl zahlreiche bullische Faktoren wie die Rekordnachfrage, das Überschreiten des Produktionsmaximums ("Peak Gold") und das Verschwinden der oberirdischen Goldreserven zum Tragen kommen.

Letzteres wird übrigens ausführlich in Paul Mylchreests neustem Bericht mit dem Titel "Death of the Gold Market" beschrieben, in dem er aufzeigt, wie eng der physische Goldmarkt mittlerweile tatsächlich ist.

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Der Tsunami der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbrüche gewinnt rasant an Größe. Die US-Notenbank Federal Reserve, das Kartell und die "Höheren Mächte" im Allgemeinen blicken geradewegs in einen bedrohlichen Abgrund, wie ich schon am Samstag in meinem Artikel geschrieben hatte - noch vor den folgenden Nachrichten, die innerhalb der letzten 48 Stunden bekannt wurden:

1. Praktisch alle griechischen Gewerkschaften sind in einen dreitägigen Streit getreten, nachdem die psychotischen und sicherlich schon bald ihres Amtes enthobenen Parlamentarier des Landes für weitere Sparmaßnahmen gestimmt hatten, um damit die Gewährung einer Finanzhilfe in Höhe von 4 Milliarden Euro zu ermöglichen. Dieses Geld wird ausschließlich zur Zahlung der Zinsen auf die von der Europäischen Zentralbank aufgekauften griechischen Staatsanleihen verwendet werden. Anders gesagt ist der "Grexit" 2016 wieder eine reelle Möglichkeit, genauso wie der "Brexit" des Vereinigten Königreiches.

2. Obwohl die Chinesische Volksbank die Wirtschaft des Landes allein im ersten Quartal dieses Jahres mit "neuen Krediten" (d. h. mit frisch gedruckten Schulden) in Höhe von 1 Billion Dollar "unterstützt" hat, meldete das Reich der Mitte im April stark gesunkene Importzahlen (-11%) und blieb damit weit hinter den Erwartungen zurück. Auch die Exporte verringerten sich im vergangenen Monat um 2%.

Im Anschluss daran schrieb die staatliche Tageszeitung People's Daily Folgendes: "Nach umfassender Beurteilung der Lage ist festzustellen, dass die wirtschaftliche Erholung unseres Landes nicht einer U-Form oder einer V-Form gleichen kann, sondern dass die Kurve einem L ähneln wird." Anders gesagt: Die chinesische Wirtschaft ist erledigt und das wurde selbst von offizieller Seite zugegeben. Die historische Kreditblase implodiert! Selbst Yahoo! Finance, der Lakai der Mainstreammedien par excellence, titelte heute morgen:

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"Düstere Wirtschaftsnachrichten aus China: Die chinesischen Exporte und Importe waren im April stärker rückläufig als erwartet. Dies unterstreicht die schwache Nachfrage im In- und Ausland und dämpft die Hoffnungen auf eine Erholung der weltweit zweitstärksten Wirtschaft."


3. EZB-Vorstandsmitglied Vitor Constancio gab während einer Konferenz seine beste Mario-Draghi-Performance, indem er verkündete, dass die Europäische Zentralbank nicht nur die "lockere Geldpolitik weiterhin verfolgen", sondern auch "alles Nötige" tun werde, um ihr gesetztes Inflationsziel von 2% zu erreichen. Dafür stehen ihr "noch zahlreiche weitere Instrumente" zur Verfügung.

4. Der Ölminister Saudi-Arabiens wurde nach 21 Jahren im Amt ohne viel Federlesens ausgewechselt. Die erste Reaktion des Plunge Protection Teams am Rohölmarkt war es erstaunlicherweise, die Preise nach oben zu treiben, obwohl der neue Minister während einer Stellungnahme sagte, dass Saudi-Arabien keinerlei Pläne zur Änderung seiner aktuellen Produktionsstrategie habe (d. h. es wird keine Förderbeschränkungen geben).

5. Das US-Finanzministerium hat den Antrag des Central States Pension Fund zur Kürzung der Leistungen für seine Mitglieder zurückgewiesen, obwohl der Rentenfonds, der die Ruhestandsgelder von 270.000 LKW-Fahrern, Bauarbeitern und anderen Dienstleistern verwaltet, angab, dass er andernfalls innerhalb von zehn Jahren pleite sein könnte. Damit hat die Regierung praktisch zugegeben, dass sie den Fonds künftig mit frisch gedruckten Dollars "retten" wird - und sicherlich noch zahllose andere, extrem unterfinanzierte Rentenprogramme.


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