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Yellen verschärft den Ton

30.05.2016  |  Hannes Huster
Am Freitag hielt US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen eine Rede und natürlich war das Thema Zinsen vorherrschend. Yellen sagte, dass die Zinsen erhöht werden, wenn sich die Wirtschaft weiter erholt und sich der Arbeitsmarkt weiter stabilisiert. Wann der Zinsschritt kommen soll, ließ Yellen aber unbeantwortet. Die Marktteilnehmer sehen nun eine Zinserhöhung im JULI als wahrscheinlich an.

Erstaunlich, wie sich die FED in den vergangenen Monaten verhält. Für über ein Jahr wurden Zinserhöhungen angekündigt und dann folgte die erste kleine Zinserhöhung im Dezember 2015. Nur rund 4 Wochen später bekam Yellen Panik und sprach von Negativzinsen.

Jetzt, nur rund vier Monate später, sollen die Zinsen dann doch steigen, aber eben nur, wenn die Daten es hergeben.

Sicher ist hier noch gar nichts. In der kommenden Woche stehen einige wichtige Wirtschaftsdaten wie der Einkaufsmanager-Index und Arbeitsmarktdaten an und sollten diese nicht entsprechend gut ausfallen, könnte der Markt seine Zinserhöhung schon wieder in Richtung September „verschieben“. Die FED hat einfach an Glaubhaftigkeit verloren und selten zuvor schaffte es ein Notenbankpräsident der FED, sich innerhalb von wenigen Wochen und Monaten um 180 Grad zu drehen.

Selbst wenn die FED die Zinsen erhöht, wird dies am Markt zu gut wie nichts ändern. Im Dezember war die erste Zinserhöhung, im Januar begann Gold zu steigen. Die anziehenden Rohstoffpreise deuten bereits eine deutlich anziehende Inflationserwartung an.


Warüm steigen die Renditen nicht?

Interessant finde ich die Bewegung bei den Renditen in den USA. Trotz Yellen´s Ankündigungen notiert die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihe bei nur 1,85%. Im Dezember, nach der ersten Zinserhöhung, lagen die Renditen bei über 2,20%.

Wenn der Markt die FED ernst nehmen würde, dann müssten die Renditen aus meiner Sicht bereits wieder deutlich über 2% notieren….

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Die länger laufenden 30-jährigen Anleihen sehen ähnlich aus. Dies zeigt, dass der Anleihemarkt, der größte Markt von allen, keine Zinswende erwartet, sondern vielleicht nur ein laues Lüftchen im kosmetischen Bereich.

Auch die Renditen im 5-jährigen Laufzeitenbereich notieren noch deutlich unter den Niveaus vom Dezember. Nicht einmal dort wirken sich die Worte der FED wirklich stark aus:

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Der größte aller Märkte bleibt also gelassen.

Wie sieht es dann mit dem US-Dollar aus? Dieser müsste eigentlich kräftig steigen, wenn die Zinsen nach oben gehen.

Doch auch beim Greenback sieht eine Begeisterung anders aus. Der US-Dollar Index ist vom Tief Anfang Mai zwar um 3,80% gestiegen, doch notiert weiterhin deutlich unter 100 und im Abwärtstrend:

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Fazit:

Entweder, die Marktteilnehmer haben Frau Yellen nicht zugehört, weil Sie sich schon auf dem Weg ins lange Wochenende befanden (Montag ist Feiertag in den USA) oder aber, das Gros der Anleger traut der FED nicht mehr. Ich denke letzteres ist der Fall, aber ich kann mich auch irren.


© Hannes Huster
Quelle: Auszug aus dem Börsenbrief "Der Goldreport"



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