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Gold- und Silberaktien mit erneutem Rückschlag

18.07.2006  |  Martin Siegel
Der Goldpreis bricht im gestrigen New Yorker Handel von 660 auf 646 $/oz ein und kann sich zum Handelsschluß nur leicht auf 650 $/oz erholen. Heute morgen notiert der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong mit 652 $/oz etwas freundlicher, liegt aber um 23 $/oz weit unter dem Vortagesniveau. Die in unserem gestrigen Tagesbericht angedeutete mögliche Reaktion auf die starken Kursgewinne der Vortage ist damit eingetreten. Wir erwarten für die nächsten Wochen eine erneute Marktberuhigung und ein Ausklingen der aktuell noch relativ starken Pendelbewegungen. Nach dem Ausbruch des sich derzeit bildenden Dreiecks dürfte eine sich beschleunigende Fortsetzung der Goldhausse noch im Jahresverlauf 2006 in Richtung unseres neuen Preisziels von 750 $/oz und des alten historischen Höchstkurses von 871 $/oz einsetzen. Aufgrund der aktuellen fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir einen Ausbruch der Preise nach unten für praktisch ausgeschlossen. Auf Eurobasis fällt der Goldpreis trotz des festeren Dollars ebenfalls zurück (aktueller Preis 16.703 Euro/kg, Vortag 17.203 Euro/kg). Die Goldminenaktien zeigen sich weltweit schwächer und bestätigen den Kursrückgang des Goldpreises. Es bestehen weiterhin hervorragende Einstiegs- und Nachkaufmöglichkeiten in fundamental völlig gesunde Gold- und Silberaktien.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung des Ölpreises, der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der sich parallel zum Goldpreis entwickelt (aktueller Preis 11,18 $/oz, Vortag 11,79 $/oz). Platin entwickelt sich relativ stabil (aktueller Preis 1.237 $/oz, Vortag 1.258 $/oz). Palladium verliert deutlicher (aktueller Preis 320 $/oz, Vortag 334 $/oz). Bei den Basismetallen überwiegen leichte Verluste.

Mit dem Goldpreisanstieg über die 600 $/oz-Marke hat sich die Wahrscheinlichkeit verringert (10:90), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei etwa 500 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/05).

Der nordamerikanische xau-Index verliert 3,4% oder 5,0 auf 140,1 Punkte. Bei den Standardwerten geben Freeport 5,2% und Goldcorp 4,6% nach. Bei den kleineren Werten verlieren Claude 9,9%, Yamana 6,9% und Bema 6,1%.

Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel ebenfalls schwächer. Harmony gibt 4,5% nach. Gold Fields kann gegen den Trend um 0,9% zulegen.

Der australische Markt entwickelt sich heute morgen ebenfalls deutlich schwächer. Bei den Produzenten verlieren Resolute 11,1%, Tribune 7,1%, Bolnisi 6,8%, Sino Gold 6,0% (Vortag -5,3%), Emperor 5,9%, Lihir 4,3% und Perseverance 4,2%. Bei den Explorationswerten geben Macmin 6,6%, Bendigo 6,4%, Citigold 5,9% und Tanami 5,4% nach. De Grey können 6,7% und Westonia 5,6% zulegen. Bei den Basismetallwerten bröckelt CBH 5,4%(Vortag -6,3%) ab. Independence Group kann um 4,2% zulegen.


Wichtigste Kurznachrichten:

Die australische Croesus meldet am 26.06.06 die Ernennung eines Konkursverwalters. Die Produktion erwirtschaftet mittlerweile wieder einen kleinen Cash-Überschuß und soll aufrecht erhalten werden. Problematisch bleibt die Umstrukturierung der Vorwärtsverkäufe, die am 31.03.06 unrealisierte Verluste von 50,1 Mio. A$ beinhalteten. Während Macquarie bereit ist, eine Lösung zu finden, lehnt dies ein zweiter Handelspartner ab, so daß eine Kapitalerhöhung zur Sanierung der Croesus derzeit unmöglich ist. Der Konkursverwalter Pitcher Partners wirbt damit, über umfangreiche Erfahrungen mit der Sanierung von Minenunternehmen zu verfügen und mehr Unternehmen als jeder andere Konkurrent gerettet zu haben. Weitere Informationen, die noch in der Woche zum 30.06.06 gemeldet werden sollten, stehen noch aus.


Westgold

Die von uns mitbetriebene Firma Westgold (www.westgold.de) verzeichnete am Montag etwas anziehende Umsätze. Wie an den Vortagen bleiben Goldmünzen 1 oz Krügerrand und 1 oz American Buffalo sowie Silbermünzen 1 oz Maple Leaf und American Eagle gefragt. Das Verhältnis von Käufern zu Verkäufern blieb bei 4:1.


Analyse

18.07.06 Oceana (AUS, Kurs 0,78 A$, MKP 281 Mio A$) macht ein Übernahmeangebot an Climax (AUS, Kurs 0,505 A$, MKP 188 Mio A$). Oceana bietet jeweils 0,62 Oceana Aktien plus 0,32 Oceana Optionen (Ausübungspreis 0,925 A$ bis Ende 2008) für jeweils 1 Climax Aktie sowie 0,294 Oceana Aktien plus 0,147 Oceana Optionen für jeweils 1 Climax Option. Bei einem aktuellen Aktienkurs der Oceana von 0,78 A$ und einem angenommenen Wert der Oceana Option von 0,15 A$ entspricht das Angebot einem Gegenwert für jede Climax Aktie von etwa 0,54 A$. Sollte die Fusion gelingen, hätte die vergrößerte Oceana eine Marktkapitalisierung von 528 Mio A$. Sollten alle Vorhaben planmäßig umgesetzt werden, würde Oceana im Geschäftsjahr 2008/09 410.000 oz Gold und 16.000 t Kupfer produzieren, was einem Goldäquivalent von etwa 550.000 oz entspricht. Abzüglich der Einnahmen aus der Kupferproduktion würden die Nettoproduktionskosten bei etwa 220 $/oz liegen, so daß bei einer Gewinnspanne von 200 A$/oz mit einem KGV von 6,0 gearbeitet werden könnte. Beurteilung: Oceana könnte durch die Fusion mit Climax zum drittgrößten australischen Produzenten aufsteigen. Positiv sind die umfangreichen Reserven und Ressourcen sowie das Wachstumspotential. Negativ ist die relativ lange Vorlaufzeit und die Finanzierung der Projekte sowie die umfangreichen Vorwärtsverkäufe der Oceana in Höhe von 480.000 oz. Oceana bleibt unter 0,80 A$ eine Kaufempfehlung. Climax Aktionären empfehlen wir, das Angebot der Oceana anzunehmen und die Aktien dann zu halten. Empfehlung: Halten, unter 0,80 A$ kaufen, aktueller Kurs 0,78 A$, Kursziel 2,00 A$. Oceana wird in Deutschland unter der WKN A0B83D mit geringen Umsätzen in Frankfurt, München und Berlin-Bremen gehandelt (vgl. Kaufempfehlung vom 23.01.06 bei 0,725 A$, Halteempfehlung der Climax vom 30.11.05 bei 0,22 A$).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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