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Gold-, Silber- und Basismetallaktien kräftig erholt

20.07.2006  |  Martin Siegel
Der Goldpreis kann sich im gestrigen New Yorker Handel von 625 auf 642 $/oz erholen und notiert heute morgen im Handel in Sydney und Hongkong mit 640 $/oz um etwa 12 $/oz über dem Vortagesniveau. Wir erwarten für die nächsten Wochen eine Marktberuhigung und ein Ausklingen der aktuell noch relativ starken Pendelbewegungen. Die positive Entwicklung der Gold-, Silber- und Basismetallaktien deutet auf diese Entwicklung hin. Auf Eurobasis kann sich der Goldpreis bei einem nachgebenden Dollar ebenfalls erholen (aktueller Preis 16.326 Euro/kg, Vortag 16.123 Euro/kg). Wir erwarten weiterhin den Ausbruch aus dem sich derzeit bildenden Dreiecks nach oben und eine sich beschleunigende Fortsetzung der Goldhausse noch im Jahresverlauf 2006 in Richtung unseres neuen Preisziels von 750 $/oz und des alten historischen Höchstkurses von 871 $/oz einsetzen. Aufgrund der aktuellen fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir einen Ausbruch der Preise nach unten für praktisch ausgeschlossen.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung des Ölpreises, der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der sich parallel zum Goldpreis entwickelt (aktueller Preis 11,20 $/oz, Vortag 10,63 $/oz). Platin entwickelt sich relativ stabil (aktueller Preis 1.225 $/oz, Vortag 1.213 $/oz). Palladium tendiert seitwärts (aktueller Preis 315 $/oz, Vortag 313 $/oz). Die Basismetalle können sich kräftig in die Nähe ihrer Höchststände erholen.

Mit dem Goldpreisanstieg über die 600 $/oz-Marke bleibt die Wahrscheinlichkeit gering (10:90), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei etwa 500 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/05).

Der nordamerikanische xau-Index steigt um 3,9% oder 5,4 auf 143,8 Punkte. Bei den Standardwerten ziehen Freeport und Kinross 4,8% sowie Goldcorp 4,6% an. Bei den kleineren Werten steigen Stillwater 7,7%, Apollo 6,7%, Minefinders 6,0%, Queenstake 5,2% und Glamis 5,0%.

Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel ebenfalls stark. Anglogold gewinnen 5,9% und Harmony 4,7%.

Der australische Markt entwickelt sich heute morgen ebenfalls freundlich. Bei den Produzenten steigen Oceana 6,7%, Gleneagle 4,8% und Lihir 4,0%. Bei den Explorationswerten legen Range 9,7%, Macmin 7,6%, Crescent 4,9% und Climax 4,2% zu. Bei den Basismetallwerten befestigen sich Perilya 6,1%, BHP 5,8%, Jubilee 5,6%, Oxiana 5,5% und Kagara 5,1%.


Wichtigste Kurznachrichten:

Die australische Croesus meldet am 26.06.06 die Ernennung eines Konkursverwalters. Die Produktion erwirtschaftet mittlerweile wieder einen kleinen Cash-Überschuß und soll aufrecht erhalten werden. Problematisch bleibt die Umstrukturierung der Vorwärtsverkäufe, die am 31.03.06 unrealisierte Verluste von 50,1 Mio A$ beinhalteten. Während Macquarie bereit ist, eine Lösung zu finden, lehnt dies ein zweiter Handelspartner ab, so daß eine Kapitalerhöhung zur Sanierung der Croesus derzeit unmöglich ist. Der Konkursverwalter Pitcher Partners wirbt damit, über umfangreiche Erfahrungen mit der Sanierung von Minenunternehmen zu verfügen und mehr Unternehmen als jeder andere Konkurrent gerettet zu haben. Weitere Informationen, die noch in der Woche zum 30.06.06 gemeldet werden sollten, stehen noch aus.


Westgold

Die von uns mitbetriebene Firma Westgold (www.westgold.de) verzeichnete am Mittwoch weiterhin ein ruhiges Geschäft. Verstärkt nachgefragt wurde unsere Sonderaktion Panda 1 oz Gold. Das Verhältnis von Käufern zu Verkäufern reduzierte sich weiter auf 3:1.


Analyse

20.07.06 Perilya (AUS, Kurs 2,78 A$, MKP 528 Mio A$) meldet für das Juniquartal (Dezemberquartal 2005) eine Zinkproduktion von 30.800 t und steigert die Produktion im Geschäftsjahr 2005/06 auf insgesamt 120.000 t. Die Bleiproduktion erreichte wegen hoher Bleigehalte 19.800 t. Die Silberproduktion, die vorab an Coeur d'Alene (NA) verkauft wurde, blieb mit 538.000 oz etwa konstant. Perilya macht keine Angaben über die aktuelle Gewinnsituation. Die Nettoproduktionskosten lagen bei 0,66 $/lb, so daß bei einem Verkaufspreis von 1,33 $/lb mit einer Bruttogewinnspanne von 0,67 $/lb (0,23 $/lb) gearbeitet werden konnte. Sollte Perilya eine Gewinnspanne von 0,20 $/lb umsetzen können, würde sich ein KGV von 10,0 einstellen. Auf der Basis einer jährlichen Produktion von 120.000 t Zink liegt die Lebensdauer der Reserven bei 7,1 Jahren und die Lebensdauer der Ressourcen bei 16,6 Jahren. Neben der Broken Hill Mine erstellt Perilya für das Flinders Zinkprojekt, in dem bislang eine Ressource von 941.000 t Zink bei einem Zinkgehalt von 30% definiert werden konnte eine Durchführbarkeitsstudie, um das Projekt so schnell wie möglich in Produktion bringen zu können. In der Daisy Milano Goldmine, in der eine jährliche Produktion von 50.000 oz erwartet wird, fiel die Produktion auf 6.465 oz leicht zurück. Die Produktionskosten stiegen auf 467 $/oz, so daß das Projekt weiterhin unprofitabel bleibt. Perilya gibt für das Projekt eine Ressource von 259.000 oz bei einem Goldgehalt der Erze von 25,0 g/t an. Im Mt Oxide Kupferprojekt konnte Perilya Kupferressourcen in Höhe von 100.000 t Kupfer nachweisen. Perilya hält Beteiligungen an anderen Gesellschaften im Wert von 5,8 Mio A$. Perilya hat 22 % der Produktion bis zum 30.06.08 vorwärtsverkauft, macht aber keine Angaben über die bereits aufgehäuften unrealisierten Verluste. Am 31.12.05 (30.06.05) stand einem Cashbestand von 51,3 Mio A$ (12,0 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 134,0 Mio A$ (72,4 Mio A$) gegenüber. Beurteilung: Perilya präsentiert sich derzeit als mittelgroßer Zinkproduzent, der vom rasant ansteigenden Zinkpreis profitiert. Positiv ist die Ausweitung der Reserven und Ressourcen. Das Daisy Milano Goldprojekt, das Flinders Zinkprojekt und das Mt Oxide Kupferprojekt eröffnen Wachstumspotential. Problematisch entwickeln sich die Gewinnentwicklung im Daisy Milano Goldprojekt und die Ausweitung der Kreditbelastung, die teilweise auf den Abschluß unsinniger Vorwärtsverkäufe zurückzuführen ist. Wir erhöhen unser maximales Kauflimit von 1,50 auf 2,50 A$ und unser Kursziel von 3,00 auf 4,00 A$. Empfehlung: Halten, unter 2,50 A$ kaufen, aktueller Kurs 2,78 A$, Kursziel 4,00 A$. Perilya wird an mehreren Börsen auch in Deutschland gehandelt (vgl. Kaufempfehlung vom 16.01.06 bei 1,465 A$ und Halteempfehlung vom 02.02.06 bei 2,02 A).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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