Goldpreis steigt auf höchstes Niveau seit August 2014
16.06.2016 | Eugen Weinberg
Energie
Die Ölpreise geben heute den sechsten Tag in Folge nach, was der längsten Verluststrecke seit Februar entspricht. Brent kostet nur noch 48,2 USD je Barrel, WTI 47,3 USD je Barrel. Vom vor einer Woche verzeichneten 8-Monatshoch hat Brent inzwischen 8% verloren. Die Ölpreise stiegen nach der Veröffentlichung der US-Lagerdaten gestern Nachmittag kurzzeitig und machten die Tagesverluste vorübergehend wett, schlossen letzlich jedoch nahe am Tagestief. Dies ist ein weiteres Zeichen für eine geänderte Stimmungslage am Ölmarkt.
Bis vor einer Woche wurden Preisrückgänge als Kaufgelegenheit erachtet. Inzwischen werden Preisanstiege zum Verkauf genutzt. Dies deutet auf weitere Preisschwäche in den kommenden Tagen hin. Nachrichten, wonach die Rebellen in Nigeria eine weitere Ölpipeline gesprengt haben, dürften daher weitgehend verpuffen. Die US-Rohöllagerbestände sind in der letzten Woche laut US-Energieministerium um 933 Tsd. Barrel gesunken. Das war zwar deutlich weniger als erwartet. Allerdings hatte das API am Vortag einen Lageraufbau um 1,2 Mio. Barrel berichtet.
Auch bei den Benzinvorräten kam es zu einem Rückgang um 2,6 Mio. Barrel, wohingegen das API einen Anstieg um 2,3 Mio. Barrel gemeldet hatte. Die US-Rohölproduktion fiel um 29 Tsd. Barrel pro Tag und machte damit den Anstieg in der Vorwoche mehr als wett. Die Ölproduktion in Nord-Dakota fiel im April gemäß Daten der dortigen Rohstoffbehörde um gut 70 Tsd. Barrel pro Tag, was dem stärksten Monatsrückgang seit Beginn der Aufzeichnungen entsprach. Die Behörde geht für Mai und den Sommer von einem noch stärkeren Rückgang aus.
Edelmetalle
Gold überwindet heute Morgen erstmals seit Anfang Februar wieder die psychologisch wichtige Marke von 1.300 USD je Feinunze und steigt auf gut 1.310 USD, den höchsten Stand seit fast zwei Jahren. In Euro gerechnet verteuert sich Gold auf 1.160 EUR je Feinunze, was dem höchsten Preisniveau seit gut drei Monaten entspricht. Die US-Notenbank Fed hat gestern Abend wie erwartet die Zinsen nicht angehoben.
Die Fed-Vorsitzende Yellen betonte zwar, dass eine Zinsanhebung in den nächsten Monaten möglich sei, ließ das Timing aber offen. Der Markt hat daraufhin einen Zinsschritt der Fed auf der nächsten Sitzung im Juli fast vollständig ausgepreist - die Wahrscheinlichkeit laut Fed Fund Futures liegt nur noch bei 6%.
Im Fahrwasser von Gold wird heute Morgen auch Silber mit nach oben gezogen, welches auf ein 6½-Wochenhoch von 17,9 USD je Feinunze steigt. Genauso wie die Gold-ETFs verzeichneten auch die von Bloomberg erfassten Silber-ETFs gestern den 13. Tag in Folge Zuflüsse. Die Bestände der Silber-ETFs sind im Zuge dessen auf ein Rekordhoch von 20.225 Tonnen gestiegen.
Wie der Verband der europäischen Automobilproduzenten, ACEA, heute Morgen berichtete, wurden in der EU im Mai 1,29 Mio. Autos neu zugelassen, 16% mehr als im Vorjahr. Seit Jahresbeginn wurden EU-weit 6,4 Mio. Autos neu zugelassen. Die ACEA erwartet für das Gesamtjahr ein Wachstum von 5%, was Neuzulassungen von 14,4 Mio. Autos entsprechen würde. Nach wie vor profitieren Platin und Palladium kaum von den zuletzt robusten weltweiten Autoabsätzen.
Industriemetalle
Der Kupferpreis sprang gestern zeitweise um 4% auf fast 4.700 USD je Tonne nach oben, handelt heute Morgen aber wieder etwa 100 USD tiefer. Die anderen Metallpreise legten trotz Risikoaversion ebenfalls zu, allerdings weniger stark. Wir führen den deutlichen Preisanstieg von Kupfer in erster Linie auf die Eindeckung von Short-Positionen zurück. Denn die spekulativen Marktteilnehmer zeigten sich zuletzt hinsichtlich Kupfer an der LME und der Comex deutlich pessimistischer als zu anderen Metallen.
Die Positionierung bei Kupfer hatte zuletzt übertrieben negative Züge angenommen. Der chinesische Staatsrat hat heute Morgen Meldungen bestätigt, wonach China bei ausgewählten Nichteisenmetallen den Aufbau von Staatsreserven plant. Daneben sollen kommerzielle Reserven aufgebaut werden. An diesem Aufbau sollen sich wiederum Finanzinstitute beteiligen. Ferner plant der Staatsrat die schnellere Schließung von Überkapazitäten und möchte inländischen Minenunternehmen und Metallproduzenten Steuererleichterungen gewähren sowie Exportanreize schaffen. Die zum Export bestimmten Metalle müssen dabei aus importierten Erzen hergestellt werden.
Daten der International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) zufolge wies der globale Bleimarkt in den ersten vier Monaten des Jahres einen Angebotsüberschuss von 23 Tsd. Tonnen auf. Zur selben Zeit im Vorjahr war der Markt noch ausgeglichen. Auch am globalen Zinkmarkt übertraf laut ILZSG das Angebot die Nachfrage (24 Tsd. Tonnen). Im Vergleich zum Vorjahr wurde hier der Überschuss jedoch um knapp 90% reduziert.
Agrarrohstoffe
Der Rohzuckerpreis nähert sich der Marke von 20 US-Cents je Pfund, welche zuletzt vor gut 2½ Jahren überschritten wurde. Unterstützung erhält der Zuckerpreis gleich von mehreren Seiten. So hat es in Brasilien zuletzt so stark geregnet, dass die Zuckerrohrernte und -verarbeitung unterbrochen werden musste. Aufschluss über die genauen Auswirkungen werden die neuen Zahlen der Industrievereinigung Unica liefern.
Es wird erwartet, dass die Verarbeitung in der Hauptanbauregion Center-South in der zweiten Maihälfte auf 33,3 bis 33,9 Mio. Tonnen gesunken ist, von 39,5 Mio. Tonnen in der ersten Maihälfte. Zudem soll die Zuckerrohrernte im Bundesstaat Parana Industrieangaben zufolge aufgrund des Frosteinbruchs Anfang Juni um 4,5 Mio. Tonnen niedriger ausfallen. Parana ist der fünftgrößte Zuckerrohrproduzent Brasiliens und gehört zur Hauptanbauregion Center-South, welche 90% der brasilianischen Zuckerrohrernte stellt.
Doch nicht nur aus Brasilien droht eine Einschränkung des Zuckerangebots. Auch der zweitgrößte Zuckerproduzent Indien könnte demnächst weniger Zucker auf den Weltmarkt bringen. Die indische Regierung plant die Einführung einer Exportsteuer von 25%, um mehr Angebot im Land zu halten. Hintergrund ist eine schwächere Ernte aufgrund zu geringer Regenfälle. Bislang hat Indien in diesem Erntejahr 1,7 Mio. Tonnen Zucker exportiert. Im letzten Erntejahr exportierte Indien 2,9 Mio. Tonnen, was gut 5% der weltweiten Exporte entsprach.
Die Ölpreise geben heute den sechsten Tag in Folge nach, was der längsten Verluststrecke seit Februar entspricht. Brent kostet nur noch 48,2 USD je Barrel, WTI 47,3 USD je Barrel. Vom vor einer Woche verzeichneten 8-Monatshoch hat Brent inzwischen 8% verloren. Die Ölpreise stiegen nach der Veröffentlichung der US-Lagerdaten gestern Nachmittag kurzzeitig und machten die Tagesverluste vorübergehend wett, schlossen letzlich jedoch nahe am Tagestief. Dies ist ein weiteres Zeichen für eine geänderte Stimmungslage am Ölmarkt.
Bis vor einer Woche wurden Preisrückgänge als Kaufgelegenheit erachtet. Inzwischen werden Preisanstiege zum Verkauf genutzt. Dies deutet auf weitere Preisschwäche in den kommenden Tagen hin. Nachrichten, wonach die Rebellen in Nigeria eine weitere Ölpipeline gesprengt haben, dürften daher weitgehend verpuffen. Die US-Rohöllagerbestände sind in der letzten Woche laut US-Energieministerium um 933 Tsd. Barrel gesunken. Das war zwar deutlich weniger als erwartet. Allerdings hatte das API am Vortag einen Lageraufbau um 1,2 Mio. Barrel berichtet.
Auch bei den Benzinvorräten kam es zu einem Rückgang um 2,6 Mio. Barrel, wohingegen das API einen Anstieg um 2,3 Mio. Barrel gemeldet hatte. Die US-Rohölproduktion fiel um 29 Tsd. Barrel pro Tag und machte damit den Anstieg in der Vorwoche mehr als wett. Die Ölproduktion in Nord-Dakota fiel im April gemäß Daten der dortigen Rohstoffbehörde um gut 70 Tsd. Barrel pro Tag, was dem stärksten Monatsrückgang seit Beginn der Aufzeichnungen entsprach. Die Behörde geht für Mai und den Sommer von einem noch stärkeren Rückgang aus.
Edelmetalle
Gold überwindet heute Morgen erstmals seit Anfang Februar wieder die psychologisch wichtige Marke von 1.300 USD je Feinunze und steigt auf gut 1.310 USD, den höchsten Stand seit fast zwei Jahren. In Euro gerechnet verteuert sich Gold auf 1.160 EUR je Feinunze, was dem höchsten Preisniveau seit gut drei Monaten entspricht. Die US-Notenbank Fed hat gestern Abend wie erwartet die Zinsen nicht angehoben.
Die Fed-Vorsitzende Yellen betonte zwar, dass eine Zinsanhebung in den nächsten Monaten möglich sei, ließ das Timing aber offen. Der Markt hat daraufhin einen Zinsschritt der Fed auf der nächsten Sitzung im Juli fast vollständig ausgepreist - die Wahrscheinlichkeit laut Fed Fund Futures liegt nur noch bei 6%.
Im Fahrwasser von Gold wird heute Morgen auch Silber mit nach oben gezogen, welches auf ein 6½-Wochenhoch von 17,9 USD je Feinunze steigt. Genauso wie die Gold-ETFs verzeichneten auch die von Bloomberg erfassten Silber-ETFs gestern den 13. Tag in Folge Zuflüsse. Die Bestände der Silber-ETFs sind im Zuge dessen auf ein Rekordhoch von 20.225 Tonnen gestiegen.
Wie der Verband der europäischen Automobilproduzenten, ACEA, heute Morgen berichtete, wurden in der EU im Mai 1,29 Mio. Autos neu zugelassen, 16% mehr als im Vorjahr. Seit Jahresbeginn wurden EU-weit 6,4 Mio. Autos neu zugelassen. Die ACEA erwartet für das Gesamtjahr ein Wachstum von 5%, was Neuzulassungen von 14,4 Mio. Autos entsprechen würde. Nach wie vor profitieren Platin und Palladium kaum von den zuletzt robusten weltweiten Autoabsätzen.
Industriemetalle
Der Kupferpreis sprang gestern zeitweise um 4% auf fast 4.700 USD je Tonne nach oben, handelt heute Morgen aber wieder etwa 100 USD tiefer. Die anderen Metallpreise legten trotz Risikoaversion ebenfalls zu, allerdings weniger stark. Wir führen den deutlichen Preisanstieg von Kupfer in erster Linie auf die Eindeckung von Short-Positionen zurück. Denn die spekulativen Marktteilnehmer zeigten sich zuletzt hinsichtlich Kupfer an der LME und der Comex deutlich pessimistischer als zu anderen Metallen.
Die Positionierung bei Kupfer hatte zuletzt übertrieben negative Züge angenommen. Der chinesische Staatsrat hat heute Morgen Meldungen bestätigt, wonach China bei ausgewählten Nichteisenmetallen den Aufbau von Staatsreserven plant. Daneben sollen kommerzielle Reserven aufgebaut werden. An diesem Aufbau sollen sich wiederum Finanzinstitute beteiligen. Ferner plant der Staatsrat die schnellere Schließung von Überkapazitäten und möchte inländischen Minenunternehmen und Metallproduzenten Steuererleichterungen gewähren sowie Exportanreize schaffen. Die zum Export bestimmten Metalle müssen dabei aus importierten Erzen hergestellt werden.
Daten der International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) zufolge wies der globale Bleimarkt in den ersten vier Monaten des Jahres einen Angebotsüberschuss von 23 Tsd. Tonnen auf. Zur selben Zeit im Vorjahr war der Markt noch ausgeglichen. Auch am globalen Zinkmarkt übertraf laut ILZSG das Angebot die Nachfrage (24 Tsd. Tonnen). Im Vergleich zum Vorjahr wurde hier der Überschuss jedoch um knapp 90% reduziert.
Agrarrohstoffe
Der Rohzuckerpreis nähert sich der Marke von 20 US-Cents je Pfund, welche zuletzt vor gut 2½ Jahren überschritten wurde. Unterstützung erhält der Zuckerpreis gleich von mehreren Seiten. So hat es in Brasilien zuletzt so stark geregnet, dass die Zuckerrohrernte und -verarbeitung unterbrochen werden musste. Aufschluss über die genauen Auswirkungen werden die neuen Zahlen der Industrievereinigung Unica liefern.
Es wird erwartet, dass die Verarbeitung in der Hauptanbauregion Center-South in der zweiten Maihälfte auf 33,3 bis 33,9 Mio. Tonnen gesunken ist, von 39,5 Mio. Tonnen in der ersten Maihälfte. Zudem soll die Zuckerrohrernte im Bundesstaat Parana Industrieangaben zufolge aufgrund des Frosteinbruchs Anfang Juni um 4,5 Mio. Tonnen niedriger ausfallen. Parana ist der fünftgrößte Zuckerrohrproduzent Brasiliens und gehört zur Hauptanbauregion Center-South, welche 90% der brasilianischen Zuckerrohrernte stellt.
Doch nicht nur aus Brasilien droht eine Einschränkung des Zuckerangebots. Auch der zweitgrößte Zuckerproduzent Indien könnte demnächst weniger Zucker auf den Weltmarkt bringen. Die indische Regierung plant die Einführung einer Exportsteuer von 25%, um mehr Angebot im Land zu halten. Hintergrund ist eine schwächere Ernte aufgrund zu geringer Regenfälle. Bislang hat Indien in diesem Erntejahr 1,7 Mio. Tonnen Zucker exportiert. Im letzten Erntejahr exportierte Indien 2,9 Mio. Tonnen, was gut 5% der weltweiten Exporte entsprach.