Der Überlebenskampf der Zentralbanken
22.06.2016 | Mark J. Lundeen
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Die Stufensummen und der "15 Count" von Gold und Silber sind nach wie vor positiv. Der 15 Count von Gold, d. h. die Netto-Anzahl der Tage mit Kursgewinnen innerhalb der letzten 15 Handelstage, lag Ende dieser Woche bei +5 und übertraf damit Silber. In den nächsten ein bis zwei Wochen sollten sich die Edelmetalle und die Aktien der Minengesellschaften gut entwickeln. Ich gehe allerdings davon aus, dass die 1.300-$-Grenze bei Gold und die 18-$-Marke bei Silber hart umkämpft sein werden.Es ist schon ziemlich unfair, dass die Horrorfilme aus Hollywood so ein schlechtes Licht auf Ärzte und Wissenschaftler werfen. Dabei sind es in der realen Welt die Doktoren der Wirtschaft und der Soziologie, die zerstörerische Monster erschaffen und Milliarden von Menschen mit ihren Quacksalbertheorien das Leben schwer machen. Ja, ich denke dabei an die Marxisten und die Befürworter einer starken staatlichen Einflussnahme auf die Wirtschaft. Ich meine die Art der Einmischung durch die Regierungen, die dazu führt, dass sich historische Preistrends und die übliche Entwicklung des Handelsvolumens an den Märkten umkehren, so wie wir das heute erleben.
Das Konzept der individuellen Freiheit, das Recht, die Früchte der eigenen Arbeit zu genießen, und der Zugang zu freien Märkten werden schon seit Jahrhunderten von einer gut organisierten Opposition angegriffen. Monetäre Inflation ist die ideale Waffe für diese Interessengruppen.
"Lenin hatte mit Sicherheit recht. Es gibt keinen subtileren, keinen sichereren Weg, das bestehende Fundament einer Gesellschaft zu stürzen, als die Währung zu korrumpieren. Dieser Prozess bedient sich aller versteckten, zerstörerischen Kräfte der ökonomischen Gesetzmäßigkeiten, doch auf eine Weise, wie sie nur einer von einer Million Menschen erkennen kann. [...]
Durch die Kombination eines weitverbreiteten Hasses auf die Klasse der Unternehmer mit dem Schlag, den die soziale Sicherheit durch die gewaltsame und willkürliche Störung des Gesellschaftsvertrags bereits erlitten hat [...] machen die Regierungen eine Fortsetzung der sozialen und wirtschaftlichen Ordnung des 19. Jahrhundert unmöglich." - John Maynard Keynes: The Economic Consequences of the Peace (auf deutsch erschienen unter dem Titel: Krieg und Frieden. Die wirtschaftlichen Folgen des Vertrages von Versailles), 1920
1913 waren setzten die "Progressiven" ein Anliegen von Karl Marx um, indem sie die US-Notenbank Federal Reserve gründeten: die Zentralisierung von Kredit mit Hilfe einer Nationalbank und einem exklusiven staatlichen Monopol auf Kapital. 1934, zwei Jahrzehnte später, war das Finanzministerium der Vereinigten Staaten zum ersten Mal unfähig, seinen Zahlungsverpflichtungen in Gold nachzukommen. Das zweite Mal sollte 1971 folgen. Seit jenem Jahr hat die monetäre Inflation der weltweiten "Reservewährung" skandalöse Ausmaße angenommen. Aber man könnte in den USA 20 Jahre lang zur Schule gehen, ohne darüber auch nur das Geringste zu lernen.
Auf eines können Sie sich jedenfalls verlassen: Wenn die aktuelle Währungsblase platzt, werden die Sozialisten in der Demokratischen Partei nicht zögern, den "Kapitalismus" dafür verantwortlich zu machen, und zu viele "Konservative" in der Republikanischen Partei werden in den Chor derer mit einstimmen, die eine noch stärkere Regulierung der Märkte fordern. Eine Regel wird man jedoch nicht in Erwägung ziehen, obwohl sich damit die Integrität der Finanzmärkte am effektivsten wiederherstellen ließe: die Bewertung aller Depots und Konten entsprechend dem aktuellen Marktpreis bei Handelsschluss. Alle Konten, die im Minus liegen, würden liquidiert und unverzüglich aufgelöst, selbst wenn es sich um J.P. Morgan oder Goldman Sachs handelt.
So wie die Dinge heute stehen, hätte die Anwendung dieser Regelung eine Finanzkrise zur Folge, wie wir sie seit der Großen Depression nicht mehr erlebt haben. Es würde Mr. Bear aber auch dabei helfen, all den Müll zu beseitigen, der sich in der Wall Street angesammelt hat. Genau das müsste nämlich passieren, bevor die Wall Street und die Finanzmärkte wieder dazu übergehen können, Unternehmen zu finanzieren. Im Moment besteht das Geschäftsmodell der Wall Street darin, die Spekulationsblasen an den Aktien- und Anleihemärkten aufzublasen. Es ist, wie Keynes geschrieben hat: "Dieser Prozess bedient sich aller versteckten, zerstörerischen Kräfte der ökonomischen Gesetzmäßigkeiten."
Welche Fortschritte erzielt nun die aktuelle "Geld- und Währungspolitik" vor diesem Hintergrund? Wie Sie im folgenden Chart sehen können, schreitet sie auf jeden Fall voran. Während der Amtszeit von Obama hat sich die Menge der in Umlauf befindlichen Papierdollars von 881 Milliarden $ auf 1.458 Milliarden $ erhöht, d. h. die Umlaufgeldmenge unserer Wirtschaft ist um 65% gewachsen. Das ist ganz schön viel.
Diese Zunahme wird jedoch vom Anwachsen der Bilanz der Federal Reserve im Zuge ihrer drei QE-Programme völlig in den Schatten gestellt. Im Januar 2009 hatte die Fed US-Staatsschulden in Höhe von 497 Milliarden $ monetarisiert. Mittlerweile stehen Staatsanleihen im Wert von 4.230 Milliarden $ auf ihrer Bilanz - eine Zunahme von 750% in sieben Jahren! Da wird noch ernsthafte Geldpolitik gemacht!
Das Wachstum der Geldmenge und des Kreditvolumens hatte keine positiven Auswirkungen auf die Wirtschaft. Es hat noch nicht einmal dem amerikanischen Bankensystem etwas genützt, das am stärksten von den Bail-outs in Billionenhöhe, den quantitativen Lockerungen und den niedrigen Zinssätzen profitierte.