Handeln von HUI-Korrekturen

Für Sie als HUI-Kenner ist klar, dass der HUI seine 200-Tages-Linie eigentlich im April 2004 durchbrach, im ersten von 3 Abstürzen im Bereich von etwa 70. Er fiel schließlich weiter bis unter das 0,8-fache seiner 200-Tages-Linie! Dieser heftige Einbruch des HUI im Jahr 2004 sowie ein anderer im Jahr 2005, der ebenfalls unter das 0,8-fache seines 200-Tages-Durchschnitts gefallen ist, sind der Grund, warum wir nicht unbedingt darauf vertrauen können, dass dieser Wert heute als Support für den HUI halten wird. Der HUI hat sein Zwischentief schon seit einigen Jahren nicht mehr im Bereich der 200-Tages-Linie erreicht.

Ich war begeistert als ich merkte, wo die Korrekturen 2 und 4 in diesem Chart endeten, und zwar bei 38,3 und 38,2. Das heißt, dass beide Korrekturen, auch wenn sie verschiedene Profile und Perioden aufweisen, auf demselben Niveau endeten. Sobald sie weit genug gefallen waren, sodass 61,8% der Gewinne des vorangegangenen Aufschwunges neutralisiert waren, endeten sie und wichtige Zwischentiefs waren erreicht. Diese Ereignisse waren einige der besten Kaufgelegenheiten im gesamten Bullenmarkt.

Sie als alte Händler merkten sicher sofort, dass dies klassische Fibonacci-Rückgänge waren. Leonardo Fibonacci war ein berühmter italienischer Mathematiker aus dem frühen 13ten Jahrhundert. Seine bekannteste Entdeckung war seine Fibonacci-Reihe. Eine Fibonacci-Reihe läuft 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, etc., wobei jede neue Zahl berechnet wird, indem man die zwei vorhergehenden Zahlen addiert. Das Verhältnis dieser beiden Zahlen ist 0,618.

Wenn sie 21 durch 34 dividieren bekommen sie 0,618. Diese Nummer 0,618 ist ebenfalls vertraut vom goldenen Verhältnis 1,618, welches über Jahrtausende von der Natur sowie von Künstlern verwendet wurde, um besonders ästhetische Formen zu kreieren. Größenverhältnisse in diesem goldenen Verhältnis findet man überall, sowohl in der biologischen als auch in der klassischen Welt. Diese Fibonacci-Zahl ist sehr wichtig in der Natur, in der Kunst und in den Finanzmärkten.

Wenn sie eine Zahl der Fibonacci-Serie durch ihre Summe mit der nächsten Zahl dividieren, wie 21 durch (21+34), bekommen sie als Ergebnis 0,382, was soviel ist wie 1 minus 0,618. Nach endlosen Studien über den Markt glauben viele Händler, dass Finanzmärkte dazu neigen, eine Affinität für 38,2% und 61,8% zu haben. Diese Nummern existieren definitiv öfters im Markt als nur durch Zufall, also sollte da ein raffinierter psychologischer Beweggrund dahinter liegen, der Händler zu Entscheidungen führt, die Fibonacci-Zahlen im Preis-Diagramm ergeben.

Es ist wirklich faszinierend, dass beide Korrekturen des HUI nach massiven Aufschwüngen ein nahezu identisches Fibonacci-Niveau von 38,2 auf einer Skala aufweisen. Aufgrund dieses starken Präzedenzfalles dürfen wir zumindest vereinbaren, dass die Wahrscheinlichkeit, dass der HUI auf 61,8% des letzten massiven Aufschwunges zurückkehrt und die Korrektur nahe der 38,2% enden wird, sehr hoch ist. Was bedeutet das für den HUI im aktuellen Fall? Etwa 255.

Wie Sie sich vielleicht noch erinnern können, ist ein Wert des HUI von 255 auch dort, wohin eine 35%ige Korrektur im Index führen würde. 35% ist die durchschnittliche Abnahme der Korrekturen 2 und 4 nach den massiven Aufschwüngen 2 und 4. Während der HUI natürlich nicht den Präzedenzfall folgen muss und alles passieren könnte, würde ich nicht dagegen wetten, diese Zahlen später nochmals zu sehen. Der Grad an Symmetrie, der im Rhythmus von säkularen Bullenmärkten verwurzelt ist, ist beachtlich und scheint öfters einzutreten als auszubleiben.

In Bezug auf diese Betrachtung zeichnete ich im Diagramm eine wahrscheinliche Konsolidierungs-Spanne ein. Da der HUI diesmal so hart und schnell korrigiert, haben wir den Grossteil der Korrektur, in Prozent ausgedrückt, zum Glück wahrscheinlich bereits hinter uns. In Bezug auf die Zeitdauer ist es nun wichtig, die Marktstimmung wieder auszugleichen. Ich vermute die Chancen für eine Seitwärts-Konsolidierung in den nächsten Monaten stehen gut. Das Aufstiegspotential ist niedrig, aber auch das Risiko eines weiteren Falles ist nicht sehr hoch, weil vielfache technische Ansätze auf 255 als möglichen Boden deuten.

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Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich der HUI heute in einer großen Korrektur befindet, was nach dem massiven Aufschwung, den wir über die letzten Jahre genießen durften, absolut normal und gesund ist und auch erwartet wurde. Diese Korrekturen über einen gesamten Bullenmarkt sind tendenziell rhythmisch und können daher von Investoren und Spekulanten gehandelt werden.

Während zwei Korrekturen nie identisch sind, ist ihr Durchschnitt oftmals ähnlich und hilft uns, die Wahrscheinlichkeiten zu verstehen, von denen die Tiefe und Dauer dieser Korrekturen abhängen. Obwohl die laufende Korrektur gemessen an der zeitlichen Dauer wahrscheinlich noch nicht ganz vorbei ist, haben wir im Bezug auf ihre Tiefe das Schlimmste ziemlich sicher schon hinter uns.


© Adam Hamilton, CPA
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Dieser Beitrag wurde von Franz Helm exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. (Zum Original vom 23.06.2006.)





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