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Bodenbildung für Jahresendrallye

28.07.2006  |  Martin Siegel
Der Goldpreis kann im gestrigen New Yorker Handel zunächst noch von 633 auf 640 $/oz zulegen, verliert aber im weiteren Handelsverlauf wieder bis auf das Ausgangsniveau von 633 $/oz. Heute morgen erholt sich der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong erneut bis auf 638 $/oz verliert aber erneut auf aktuell 632 $/oz und liegt damit um etwa 3 $/oz über dem Vortagesniveau. Auf Eurobasis kann der Goldpreis seinen Aufwärtstrend fortsetzen (aktueller Preis 16.004 Euro/kg, Vortag 15.807 Euro/kg). Im Gegensatz zur positiven Gold- und Silberpreisentwicklung verlieren die Gold- und Silberaktien ihre zuletzt gezeigte relative Stärke und zeigen bereits wieder einen Rücksetzer des Gesamtmarkts an. Wir erwarten für die nächsten Monate zunächst eine Marktberuhigung und anschließend eine sich beschleunigende Fortsetzung der Goldhausse in Richtung unseres neuen Preisziels von 750 $/oz und des alten historischen Höchstkurses von 871 $/oz einsetzen. Aufgrund der aktuellen fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir einen Ausbruch der Preise nach unten für praktisch ausgeschlossen.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung des Ölpreises, der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der sich relativ stark zum Goldpreis entwickelt (aktueller Preis 11,38 $/oz, Vortag 11,17 $/oz). Platin entwickelt sich relativ stabil (aktueller Preis 1.228 $/oz, Vortag 1.234 $/oz). Palladium tendiert seitwärts (aktueller Preis 318 $/oz, Vortag 318 $/oz). Die Basismetalle tendieren erneut nachgebend. Vor allem Nickel und Zink geben etwa 3% ab.

Mit einem Goldpreis über der 600 $/oz-Marke bleibt die Wahrscheinlichkeit gering (10:90), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei etwa 500 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/05).

Der nordamerikanische xau-Index verliert 2,9% oder 4,1 auf 137,3 Punkte. Bei den Standardwerten verlieren Meridian 5,3% und Newmont 4,7%. Iamgold verbessert sich um 2,1%. Bei den kleineren Werten geben Apollo 5,1%, Agnico Eagle 4,5% und Glamis 4,2% nach. Novagold und Queenstake verbessern sich um jeweils 1,4%.

Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel schwächer. Anglogold verlieren 4,0% und Gold Fields 3,2%.

Der australische Markt entwickelt sich heute morgen sehr ruhig, aber freundlich. 90 Minuten vor Börsenschluß gewinnen bei den Produzenten Aquarius Platinum 4,3% und Bolnisi 4,0%. Bei den Explorationswerten können Sipa 7,1%, Legend 6,8% und Oroya 5,3% zulegen. Bei den Basismetallwerten steigen Independence Group 6,5% und Kagara Zink 5,2%.


Wichtigste Kurznachrichten:

Die australische Croesus meldet am 26.06.06 die Ernennung eines Konkursverwalters. Die Produktion erwirtschaftet mittlerweile wieder einen kleinen Cash-Überschuß und soll aufrecht erhalten werden. Problematisch bleibt die Umstrukturierung der Vorwärtsverkäufe, die am 31.03.06 unrealisierte Verluste von 50,1 Mio A$ beinhalteten. Während Macquarie bereit ist, eine Lösung zu finden, lehnt dies ein zweiter Handelspartner ab, so daß eine Kapitalerhöhung zur Sanierung der Croesus derzeit unmöglich ist. Der Konkursverwalter Pitcher Partners wirbt damit, über umfangreiche Erfahrungen mit der Sanierung von Minenunternehmen zu verfügen und mehr Unternehmen als jeder andere Konkurrent gerettet zu haben. Weitere Informationen, die noch in der Woche zum 30.06.06 gemeldet werden sollten, stehen noch aus.


Westgold

Die von uns mitbetriebene Firma Westgold (www.westgold.de) verzeichnete am Donnerstag sprunghaft steigende Umsätze, die wieder das Niveau vor dem Ferienbeginn erreichen. Nachgefragt wurden im Goldbereich vor allem 1 oz Australian Nugget und 1 oz Krügerrand. Bei den Silbermünzen blieb das Interesse auf 1 oz Maple Leaf und 1 oz American Eagle konzentriert. Das Verhältnis von Käufern zu Verkäufern blieb bei etwa 6:1.


Analyse

28.07.06 Sedimentary (AUS, Kurs 0,26 A$, MKP 73,4 Mio A$) meldet für das Juniquartal (Septemberquartal 2005) aus dem australischen Cracow Projekt einen Anstieg der Goldproduktion auf 9.135 oz (Sedimentary Anteil) und steigert die Produktion für das Geschäftsjahr 2005/06 auf insgesamt 33.348 oz. Für das Geschäftsjahr 2006/07 erwartet Sedimentary eine Produktion von 33.800 oz bei Nettoproduktionskosten von 235 $/oz. Das Projekt wird in einem 30/70 Joint Venture mit Newcrest (AUS) betrieben. Über einen Produktionszeitraum von 7 Jahren ist eine jährliche Produktion von 30.000 oz vorgesehen (Sedimentary Anteil). Im Juniquartal stiegen die Nettoproduktionskosten auf 250 $/oz (227 $/oz), so daß bei einem Verkaufspreis von 535 $/oz mit einer Bruttogewinnspanne von 285 $/oz (265 $/oz) gearbeitet werden konnte. Sedimentary macht keine Angaben über die aktuelle Gewinnsituation. Im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2005/06 erreichte der Gewinn 1,2 Mio A$ oder 56 $/oz. Auf der Basis einer jährlichen Produktion von 34.000 oz beträgt die Lebensdauer der Reserven 2,5 Jahre und die Lebensdauer der Ressourcen 10,4 Jahre, wobei erhebliches Explorationspotential besteht. Die Höhe der Vorwärtsverkäufe konnte auf 94.000 oz reduziert werden, was einen Produktionszeitraum von 2,8 Jahren abdeckt. Sedimentary macht keine Angaben über die Höhe der unrealisierten Verluste aus den Vorwärtsverkäufen, die bei etwa 25 Mio A$ liegen dürften. Sedimentary hält einen Anteil von 10 % an Intrepid (AUS) mit einem aktuellen Börsenwert von 12,4 Mio A$ (9,0 Mio A$). Am 31.12.05 (30.06.05) stand einem Cashbestand von 6,4 Mio A$ (7,7 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 30,6 Mio A$ (20,8 Mio A$) gegenüber. Beurteilung: Sedimentary präsentiert sich als kleiner und aber wenig profitabler australischer Goldproduzent. Sollte Sedimentary eine Gewinnspanne von 100 A$/oz umsetzen können, würde das KGV einen Wert von 21,6 erreichen. Wegen der umfangreichen Vorwärtsverkäufe ist einer höherer Gewinn in den nächsten 3 Jahren praktisch nicht umsetzbar. Positiv sind die lange Lebensdauer der Ressourcen und das Explorationspotential. Negativ sind die Höhe der Vorwärtsverkäufe und die hohe Kreditbelastung. Sedimentary konnte zwischenzeitlich unter 0,20 A$ nachgekauft werden. Wir reduzieren unser Kauflimit von 0,20 auf 0,15 A$ und unser Verkaufslimit von 0,32 auf 0,26 A$ und stellen Sedimentary zum Verkauf. Empfehlung: Über 0,26 A$ verkaufen, aktueller Kurs 0,26 A$, Rückkauf unter 0,15 A$. Sedimentary wird auch in Berlin-Bremen notiert (vgl. Halteempfehlung vom 15.11.05 bei 0,225 A$)


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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