Der Widerspenstigen Zähmung
15.07.2016 | Captain Hook
"Der Widerspenstigen Zähmung" ist vielleicht die bekannteste von William Shakespeares Komödien. Aufgrund der vielen unerwarteten Wendungen der Handlung, die dem immer gebildeteren und anspruchsvollerem Publikum zusagten, wurde das Stück über die Jahre hinweg vielfach neu adaptiert. Heute können wir es in einer besonders originellen Version erleben: Janet Yellen, die derzeitige Personifizierung der US-Notenbank und Protagonistin des Stücks, hat den US-Bürgern und der gesamten Weltbevölkerung (den Widerspenstigen) vorgegaukelt, die Federal Reserve sei "wichtig".
Zu diesem Zweck wurde ein großes Theater veranstaltet und keine Mühen gescheut, während man in Wirklichkeit so lange auf auf psychologische Quälereien zurückgriff, bis der Gehorsam durch finanzielle Repression sichergestellt war. "Der Schuldner Zähmung", wenn Sie so wollen. Es war ein weiter Weg von den frühen Tagen der Notenbank bis zu den Negativzinsen (die früher oder später kommen werden), doch die Geschichte bleibt vorerst die gleiche.
Die schädliche Wirkung der negativen Zinssätze verbreitet sich zunehmend in den globalen Wirtschaftsräumen und bereitet die Bühne für eine Wendung des Stücks vor, die künftige Historiker als ultimative Ironie dieser Komödie betrachten werden: In Wirklichkeit ist die Federal Reserve selbst die ahnungslose Widerspenstige, die von einem ganz anderen Protagonisten gezähmt wird - den Naturgesetzen. Eines Tages werden die irdischen Einschränkungen und tiefgreifenden Konsequenzen, die die Negativzinsen mit sich bringen, auf systemischer Ebene an Bedeutung gewinnen und zuerst Rentenfonds und Versicherungsgesellschaften und später die gesamte finanzialisierte Wirtschaft zu Fall bringen.
Die Sache ist allerdings die: Wenn negative Zinssätze nicht ausreichen, um unsere Protagonisten zufriedenzustellen, was wird dann im de-industrialisierten Westen geschehen, wenn sich die Dezentralisierungsprozesse beschleunigen, der Dollar und alle anderen Fiatwährungen gegenüber den Rohstoffen und insbesondere gegenüber den Edelmetallen an Wert verlieren, und die Zinsen steigen müssen? Jedenfalls nichts Gutes, zumindest nicht, wenn Sie vom aktuellen Status Quo profitieren und zu den Oligarchen und Bürokraten auf allen Ebenen des Systems zählen.
Wenn sich an den Märkten erst einmal die Erkenntnis durchsetzt, dass die Federal Reserve in Wirklichkeit machtlos ist, und alles Vertrauen verloren geht, wird das signalisieren, dass die Hyperinflation nicht mehr fern ist (denken Sie an Venezuela) und an den Börsen wird die Hölle ausbrechen. Die Rendite (Anleihen), der Dollarkurs und die Aktienkurse werden gewaltige Veränderungen verzeichnen.
Das bedeutet natürlich nicht, dass die Aktienmärkte einbrechen - oh nein, ganz im Gegenteil. Wenn frühere Entwicklungen ein verlässlicher Hinweis sind, dann werden sie steigen, sehr stark steigen. Das gilt insbesondere für die Aktien der Edelmetallunternehmen und alle anderen Finanzprodukte, die "Gold" im Namen haben. Hyperinflation ist nichts anderes als ein versteckter Kollaps. Die Preise schießen in astronomische Höhen, aber die Bevölkerung wird ans absolute Existenzminimum gelangen.
In seinem Herzen war Shakespeare ein Romantiker. Er war nicht einfach ein weiterer Hedonist, der selbstsüchtig nach Bereicherung gierte, sondern ein Romantiker mit Gewissen und ein Freund des einfachen Mannes. Dies spiegelt sich auch in seinem künstlerischen Schaffen wider. Zu den wichtigsten Themen in Shakespeares Werken zählen skrupelloser Ehrgeiz und unbarmherzige Grausamkeit, die immer wieder zur Selbstzerstörung führen, denn diese Charakterzüge eines Menschen sind sein Verderben und sollten nach Möglichkeit erkannt, korrigiert und vermieden werden.
Unsere zunehmend neo-faschistisch anmutende Welt zeigt leider, dass eine solche Einstellung reine Narrheit ist. Im Grunde sind die meisten Menschen verirrte Hedonisten, die egoistisch nur nach dem eigenen Vorteil streben. In ihrer Suche nach immer neuen Ablenkungen, die sie die düstere Zukunft vergessen lassen, rasen sie geradewegs auf den eigenen Untergang zu. Sie können also ebenso gut lachend die Schultern zucken und Zerstreuung und Unterhaltung suchen. Zu diesem Zweck wurden Glanzstücke wie "Der Widerspenstigen Zähmung" schließlich erdacht.
Wenn wir jedoch die praktische Seite dieser Angelegenheit betrachten, wird schnell klar, dass wir Geld benötigen, um uns die gewünschte Ablenkung zu verschaffen, d. h. wir sind gezwungen "das Spiel zu spielen". Um gut darin zu sein und Gewinne zu machen, müssen wir das Spiel nicht nur verstehen, sondern uns auch einen Plan zurechtlegen, wie wir mit der Konkurrenz umgehen, denn die ist gebildet, skrupellos und korrupt.
Wie oben bereits angedeutet, konkurrieren wir heute in erster Linie mit einer fest im System verankerten Bürokratie um die knappen Ressourcen. Dieser bürokratische Apparat erstreckt sich von den Oligarchen an der Spitze über die von ihnen gekauften Verwalter bis hin zu ihren Wachhunden (dem Militär, der Polizei etc.). Nur wer weiß, wie man das Spiel spielt, kann darin Erfolg haben. Man muss die Widerspenstigen zähmen.
Wie können wir als Investoren die Komplexität des widerspenstigen, modernen Systems zähmen? Die "Höhergestellten" möchten uns glauben machen, dass diesmal alles anders ist. Die Antwort auf diese entmutigende Aufgabe ist jedoch bereits in der Frage versteckt. Einigen von Ihnen ist sicherlich längst klar geworden, dass nur Einfachheit die Lösung sein kann. Angesichts der aktuellen Spielregeln ist die einzige langfristig erfolgversprechende Strategie im Kampf gegen die unüberschaubare Komplexität ein simpler Ansatz, der auf der Erkenntnis weit verbreiteter Fehlannahmen beruht.
Die meisten glauben beispielsweise noch immer, dass die Technologie die Menschheit retten wird, doch das ist ein Trugschluss. Sehen Sie sich das Bild im heutigen Technologiesektor nur an: Der unvermögende Teil der Welt ist mit Facebook beschäftigt, was für die nötige Ablenkung sorgt, während der kapitalstarke Teil der Bevölkerung über selbstfahrende Autos und andere technologische Entwicklungen spricht, die diesen Menschen die Arbeit nehmen werden - weil das gut für den Kapitalismus ist.
Tatsache ist jedoch, dass nur ein sehr geringer Teil der heute hoch geschätzten technologischen Entwicklungen das Leben der Menschen in ähnlicher Weise verbessern wird wie früher das Rad. Es wird gar nicht erst versucht, stattdessen die Überlebenschancen von mehr als sieben Milliarden Menschen angesichts der kollabierenden menschengemachten Strukturen und natürlichen Ökosysteme zu erhöhen. Der Zusammenbruch des Systems ist daher das einzig mögliche Endergebnis.
Zehnmal am Tag die Facebook-Nachrichten zu checken wird daran nichts ändern, aber es lenkt die Menschen ab. Es ist ein Tick, ein fast schon zwanghaftes Verhalten, das aus dem Einfluss der Technologie auf unseren Alltag resultiert. Sie kontrolliert auch das Verhalten vieler Trader, die versuchen sich gegen schnelle, emotionslose Computer zu behaupten. Kein Wunder, dass die meisten von ihnen ein wenig verrückt sind und viele schon auf der Strecke geblieben sind. Sind das die angeblich positiven Folgen des technologischen Fortschritts? Die obersten 1% haben davon profitiert, aber am Ende wird diese Entwicklung uns alle teuer zu stehen kommen.
Unterdessen richteten sich viele nach dem Motto aller guten Hedonisten - "wenn du sie nicht schlagen kannst, verbünde dich mit ihnen". Aus diesem Grund erlebten auch die Hedgefonds einen Boom. Doch dieser Irrtum wird nun endlich berichtigt, denn es hat sich herausgestellt, dass es in den meisten Fällen besser ist, Anteile an einem einfachen Indexfonds zu halten, als diesen Clowns - selbst den erfolgreichen - das eigene Vermögen anzuvertrauen.
Zu diesem Zweck wurde ein großes Theater veranstaltet und keine Mühen gescheut, während man in Wirklichkeit so lange auf auf psychologische Quälereien zurückgriff, bis der Gehorsam durch finanzielle Repression sichergestellt war. "Der Schuldner Zähmung", wenn Sie so wollen. Es war ein weiter Weg von den frühen Tagen der Notenbank bis zu den Negativzinsen (die früher oder später kommen werden), doch die Geschichte bleibt vorerst die gleiche.
Die schädliche Wirkung der negativen Zinssätze verbreitet sich zunehmend in den globalen Wirtschaftsräumen und bereitet die Bühne für eine Wendung des Stücks vor, die künftige Historiker als ultimative Ironie dieser Komödie betrachten werden: In Wirklichkeit ist die Federal Reserve selbst die ahnungslose Widerspenstige, die von einem ganz anderen Protagonisten gezähmt wird - den Naturgesetzen. Eines Tages werden die irdischen Einschränkungen und tiefgreifenden Konsequenzen, die die Negativzinsen mit sich bringen, auf systemischer Ebene an Bedeutung gewinnen und zuerst Rentenfonds und Versicherungsgesellschaften und später die gesamte finanzialisierte Wirtschaft zu Fall bringen.
Die Sache ist allerdings die: Wenn negative Zinssätze nicht ausreichen, um unsere Protagonisten zufriedenzustellen, was wird dann im de-industrialisierten Westen geschehen, wenn sich die Dezentralisierungsprozesse beschleunigen, der Dollar und alle anderen Fiatwährungen gegenüber den Rohstoffen und insbesondere gegenüber den Edelmetallen an Wert verlieren, und die Zinsen steigen müssen? Jedenfalls nichts Gutes, zumindest nicht, wenn Sie vom aktuellen Status Quo profitieren und zu den Oligarchen und Bürokraten auf allen Ebenen des Systems zählen.
Wenn sich an den Märkten erst einmal die Erkenntnis durchsetzt, dass die Federal Reserve in Wirklichkeit machtlos ist, und alles Vertrauen verloren geht, wird das signalisieren, dass die Hyperinflation nicht mehr fern ist (denken Sie an Venezuela) und an den Börsen wird die Hölle ausbrechen. Die Rendite (Anleihen), der Dollarkurs und die Aktienkurse werden gewaltige Veränderungen verzeichnen.
Das bedeutet natürlich nicht, dass die Aktienmärkte einbrechen - oh nein, ganz im Gegenteil. Wenn frühere Entwicklungen ein verlässlicher Hinweis sind, dann werden sie steigen, sehr stark steigen. Das gilt insbesondere für die Aktien der Edelmetallunternehmen und alle anderen Finanzprodukte, die "Gold" im Namen haben. Hyperinflation ist nichts anderes als ein versteckter Kollaps. Die Preise schießen in astronomische Höhen, aber die Bevölkerung wird ans absolute Existenzminimum gelangen.
In seinem Herzen war Shakespeare ein Romantiker. Er war nicht einfach ein weiterer Hedonist, der selbstsüchtig nach Bereicherung gierte, sondern ein Romantiker mit Gewissen und ein Freund des einfachen Mannes. Dies spiegelt sich auch in seinem künstlerischen Schaffen wider. Zu den wichtigsten Themen in Shakespeares Werken zählen skrupelloser Ehrgeiz und unbarmherzige Grausamkeit, die immer wieder zur Selbstzerstörung führen, denn diese Charakterzüge eines Menschen sind sein Verderben und sollten nach Möglichkeit erkannt, korrigiert und vermieden werden.
Unsere zunehmend neo-faschistisch anmutende Welt zeigt leider, dass eine solche Einstellung reine Narrheit ist. Im Grunde sind die meisten Menschen verirrte Hedonisten, die egoistisch nur nach dem eigenen Vorteil streben. In ihrer Suche nach immer neuen Ablenkungen, die sie die düstere Zukunft vergessen lassen, rasen sie geradewegs auf den eigenen Untergang zu. Sie können also ebenso gut lachend die Schultern zucken und Zerstreuung und Unterhaltung suchen. Zu diesem Zweck wurden Glanzstücke wie "Der Widerspenstigen Zähmung" schließlich erdacht.
Wenn wir jedoch die praktische Seite dieser Angelegenheit betrachten, wird schnell klar, dass wir Geld benötigen, um uns die gewünschte Ablenkung zu verschaffen, d. h. wir sind gezwungen "das Spiel zu spielen". Um gut darin zu sein und Gewinne zu machen, müssen wir das Spiel nicht nur verstehen, sondern uns auch einen Plan zurechtlegen, wie wir mit der Konkurrenz umgehen, denn die ist gebildet, skrupellos und korrupt.
Wie oben bereits angedeutet, konkurrieren wir heute in erster Linie mit einer fest im System verankerten Bürokratie um die knappen Ressourcen. Dieser bürokratische Apparat erstreckt sich von den Oligarchen an der Spitze über die von ihnen gekauften Verwalter bis hin zu ihren Wachhunden (dem Militär, der Polizei etc.). Nur wer weiß, wie man das Spiel spielt, kann darin Erfolg haben. Man muss die Widerspenstigen zähmen.
Wie können wir als Investoren die Komplexität des widerspenstigen, modernen Systems zähmen? Die "Höhergestellten" möchten uns glauben machen, dass diesmal alles anders ist. Die Antwort auf diese entmutigende Aufgabe ist jedoch bereits in der Frage versteckt. Einigen von Ihnen ist sicherlich längst klar geworden, dass nur Einfachheit die Lösung sein kann. Angesichts der aktuellen Spielregeln ist die einzige langfristig erfolgversprechende Strategie im Kampf gegen die unüberschaubare Komplexität ein simpler Ansatz, der auf der Erkenntnis weit verbreiteter Fehlannahmen beruht.
Die meisten glauben beispielsweise noch immer, dass die Technologie die Menschheit retten wird, doch das ist ein Trugschluss. Sehen Sie sich das Bild im heutigen Technologiesektor nur an: Der unvermögende Teil der Welt ist mit Facebook beschäftigt, was für die nötige Ablenkung sorgt, während der kapitalstarke Teil der Bevölkerung über selbstfahrende Autos und andere technologische Entwicklungen spricht, die diesen Menschen die Arbeit nehmen werden - weil das gut für den Kapitalismus ist.
Tatsache ist jedoch, dass nur ein sehr geringer Teil der heute hoch geschätzten technologischen Entwicklungen das Leben der Menschen in ähnlicher Weise verbessern wird wie früher das Rad. Es wird gar nicht erst versucht, stattdessen die Überlebenschancen von mehr als sieben Milliarden Menschen angesichts der kollabierenden menschengemachten Strukturen und natürlichen Ökosysteme zu erhöhen. Der Zusammenbruch des Systems ist daher das einzig mögliche Endergebnis.
Zehnmal am Tag die Facebook-Nachrichten zu checken wird daran nichts ändern, aber es lenkt die Menschen ab. Es ist ein Tick, ein fast schon zwanghaftes Verhalten, das aus dem Einfluss der Technologie auf unseren Alltag resultiert. Sie kontrolliert auch das Verhalten vieler Trader, die versuchen sich gegen schnelle, emotionslose Computer zu behaupten. Kein Wunder, dass die meisten von ihnen ein wenig verrückt sind und viele schon auf der Strecke geblieben sind. Sind das die angeblich positiven Folgen des technologischen Fortschritts? Die obersten 1% haben davon profitiert, aber am Ende wird diese Entwicklung uns alle teuer zu stehen kommen.
Unterdessen richteten sich viele nach dem Motto aller guten Hedonisten - "wenn du sie nicht schlagen kannst, verbünde dich mit ihnen". Aus diesem Grund erlebten auch die Hedgefonds einen Boom. Doch dieser Irrtum wird nun endlich berichtigt, denn es hat sich herausgestellt, dass es in den meisten Fällen besser ist, Anteile an einem einfachen Indexfonds zu halten, als diesen Clowns - selbst den erfolgreichen - das eigene Vermögen anzuvertrauen.