Alles steht und fällt mit den Papiergoldmärkten
26.01.2017 | Captain Hook
Warum bilden die Gold- und Silberkurse über Nacht ein Top und notieren bei Handelsbeginn am New Yorker Spotmarkt fast jeden Tag deutlich unter ihren Hochs? Die Antwort finden wir an den Terminmärkten, an denen 24 Stunden am Tag gehandelt wird, und die von kapitalstarken Glücksspielern und Hedgefonds bevölkert sind. Von allen Preisfaktoren haben diese Marktteilnehmer den größten Einfluss auf die Kursbewegungen. Sie versuchen ihr Glück an den Märkten und schließen ihre Wetten ab und alle Investoren, die ihr Geld am physischen Markt anlegen, werden wohl oder übel mitgeschleift.
Seit 2011 ist das leider fast immer schlecht ausgegangen, weil die Terminmarkttrader sich in ihrer bullischen Grundstimmung immer einig sind und dadurch die Möglichkeit eines Short Squeeze oder einer "Wall of Worry", die der Kurs erklimmen könnte, von Vornherein ausgeschlossen wird.
Das gleiche lässt sich übrigens auch über die Edelmetall-ETFs und den Minenaktiensektor sagen. Statt Bullion oder Anteile an den Bergbauunternehmen zu kaufen, bevorzugen die Glücksspieler Call-Optionen auf gehebelte ETFs oder auf die Minenaktien, weil sie glauben, dass sie so mehr Geld machen können. Auf diese Weise sabotieren sie allerdings nicht nur ihr eigenes Ergebnis, sondern auch die Gewinne konservativer Langzeitinvestoren, die sich dank dieser gierigen Idioten mit sehr volatilen Märkten herumärgern müssen.
Daran wird sich allerdings auch nichts ändern, solange die Trader ihre negativen Verhaltensweisen beibehalten, die sie Tag für Tag wiederholen. Ein Kollaps der Preise wäre hier wahrscheinlich das einzige Heilmittel. Dieses ganze Affentheater hat aus den Edelmetallmärkten das größte Desaster aller Zeiten gemacht und dafür gesorgt, dass sie die Verbindung zu den Fundamentaldaten zunehmend verloren haben, während die Kreditmärkte ungehindert wachsen durften. Schließlich werden die Edelmetalle noch immer als Barometer angesehen und abverkauft, wenn der Status Quo gute Chancen bietet. Diese Situation nimmt nun immer apokalyptischere Züge an, denn die nächste Kreditverknappung wird die Wirtschaft crashen lassen.
Den Computern der Wall Street gelingt es indes, die Edelmetallkurse über Nacht nach unten zu drücken und sie tagsüber mit Hilfe der ETF-Spekulanten niedrig zu halten. Die Algorithmen reiben die gierigen Trader wieder und wieder auf - ein Prozess, den ich schon seit etwa zehn Jahren dokumentiere. Bereits 2007 warnte ich davor, dass dieses Phänomen zu einem Einbruch der allgemeinen Aktienmärkte führen würde.
Aber die Leute wollen solche Warnungen nicht hören (und schon gar nicht lesen, denn das wäre ja mit Arbeit verbunden), denn sie passen nicht in ihre beschränkte, egozentrische Weltsicht. Also ignorieren sie die Warnungen lieber. Diese Dynamik sorgt dafür, dass die zockenden Dummköpfe an den Edelmetall-Derivatemärkten nicht genug kriegen können.
Ein weiterer Grund dafür ist natürlich, dass die meisten Trader nicht ihr eigenes Geld riskieren, wenn sie ihrer Spielsucht frönen, sondern Ihres - zumindest, falls Sie dumm genug sind, freiwillig in strukturierte Finanzprodukte zu investieren, ganz gleich welcher Art (heutzutage sind alle Märkte über Derivate und Schuldenrisiken miteinander verbunden). Diese Mischung aus Dummheit, Gier und Faulheit bewirkt, dass zahlreiche Anleger auf Kommentatoren hören, die ihnen in Bezug auf den Edelmetallsektor das Blaue vom Himmel versprechen, und dass manch chinesischer Ziegenhändler dieses Jahr irgendwo ins Internet geht, um Bitcoins zu kaufen, obwohl er gar keinen Computer besitzt.
(Technischer Hinweis: Warum bricht der Bitcoinkurs gerade ein? Weil die Leute aufwachen? Oder weil Bitcoin das Verhältnis von 1:1 gegenüber Gold erreicht hat, so wie auch Gold ein Kursziel im Verhältnis von 1:1 gegenüber dem Dow Jones hat? Selbstverständlich letzteres. Das signalisiert, dass zuerst der Goldkurs höher steigen muss, bevor auch bei Bitcoin weitere Gewinne möglich sind. Natürlich war ein Auslöser nötig, um die Verkaufswelle in Gang zu setzen. Dieser war gegeben, als China ankündigte, gegen die digitale Währung vorzugehen.
Wenn das ein weiterer Hinweis auf die zunehmende Manie unter den Bitcoin-Investoren und die Versuche der chinesischen Bevölkerung ist, ihrer repressiven Regierung zu entkommen, dann sollte der Bitcoinkurs künftig wieder steigen, ob Sie es glauben oder nicht. Und wenn aller guten Dinge drei sind, dann sollte der Kurs bei seinem nächsten Ausflug auf über 1.000 $ auch etwas mehr Durchhaltevermögen beweisen. Ein Absturz unter 750 $ würde dieses bullische Szenario jedoch sehr stark beeinträchtigen.)
Doch zurück zum Thema der leichtgläubigen Anleger. Ich male keine Luftschlösser. Ich will derartige Denkweisen nicht ermutigen und mir steht keineswegs der Sinn danach, mich nahtlos in das übliche Geschehen an den Edelmetallmärkten einzufügen (d. h. es den Investoren und Spekulanten gleichzutun, die jahrein, jahraus mit den Füßen zuerst herausgetragen werden, weil sie nicht selbst denken).
Was soll man nun angesichts dieser Hintergrundinformationen davon halten, dass die Spekulanten an den Papiergoldmärkten derzeit so bullisch sind, wie schon seit einem Jahr nicht mehr, obwohl der Goldkurs in den letzten sechs Monaten stark nach unten gedrückt wurde? Ist das die Definition von Wahnsinn?
Sie sollten sich bewusst machen, wie groß das zweiköpfige Ungeheuer ist, mit dem wir es im Edelmetallsektor zu tun haben: Da sind nicht nur die Verfechter des Status Quo am Werk, die alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Preise durch Marktmanipulationen, Fehlinformationen usw. niedrig zu halten. Nein, wir werden zudem auch noch mit dem "Edelmetall-Status-Quo" konfrontiert, dessen Vertreter ebenfalls versuchen Sie auszubeuten, und die so ziemlich alles sagen werden, um Ihnen ein Abonnement ihrer Dienstleistungen aufzuschwatzen. Der am weitesten verbreite Betrug ist, falsche Glaubwürdigkeit zu verkaufen.
"Verwirre sie mit Schwachsinn" lautet die Devise, und so bombardieren die Kommentatoren Sie mit Unmengen an nutzlosen Informationen, die letztlich nur Verwirrung stiften, statt die Dinge zu vereinfachen. Ein Beispiel: Die empirischen Beweise und die Geschichte zeigen, dass keine Hoffnung auf deutlich höhere Edelmetallkurse besteht, solange die Vollidioten, die am Gold- und Silbermarkt der COMEX mitmischen, nicht ausreichend aus ihren spekulativen Positionen gespült werden. Die einzige Ausnahme stellen derzeit die gegen den allgemeinen Abwärtstrend gerichteten Kursbewegungen dar, die von Faktoren wie beispielsweise einem schwächeren US-Dollar ausgelöst werden. Dieser ist auch aktuell der Grund für die Rally der Edelmetalle.
Die jüngsten Kursrückgänge aber haben allen "bullischen Fundamentaldaten" zum Trotz erneut bewiesen, wie es um den Markt wirklich bestellt ist. Jeder Esel kann diese Tatsache erkennen. Wenn der Goldkurs auf den "Fundamentaldaten" beruhen würde, wäre das Edelmetall schon jetzt tausende Dollar teurer als es heute ist. Das bleibt der großen Mehrheit der Marktteilnehmer aber offenbar verborgen, die anscheinend nur halb bei Bewusstsein sind. Solange die Trader an der COMEX nicht aus der Gleichung gestrichen werden, werden die Edelmetallkurse auf der Stelle treten.
Eine solche Wende könnte sich jedoch endlich abzeichnen. Falls die Vertreter des Status Quo versuchen wollen, Donald Trump zu diskreditieren, brauchen nur auf die kollektiven Verkaufsorders zu verzichten, wenn die Gold- und Silberkurse das nächste Mal zu steigen beginnen. Sie müssen nur zulassen, dass sich die Edelmetallkurse wieder erholen. Dazu kommt noch die Aussicht, dass die Trump-Flitterwochen in der US-Politik im März wahrscheinlich ein jähes Ende finden, wenn erneut über eine Schuldenobergrenze verhandelt werden muss.
Seit 2011 ist das leider fast immer schlecht ausgegangen, weil die Terminmarkttrader sich in ihrer bullischen Grundstimmung immer einig sind und dadurch die Möglichkeit eines Short Squeeze oder einer "Wall of Worry", die der Kurs erklimmen könnte, von Vornherein ausgeschlossen wird.
Das gleiche lässt sich übrigens auch über die Edelmetall-ETFs und den Minenaktiensektor sagen. Statt Bullion oder Anteile an den Bergbauunternehmen zu kaufen, bevorzugen die Glücksspieler Call-Optionen auf gehebelte ETFs oder auf die Minenaktien, weil sie glauben, dass sie so mehr Geld machen können. Auf diese Weise sabotieren sie allerdings nicht nur ihr eigenes Ergebnis, sondern auch die Gewinne konservativer Langzeitinvestoren, die sich dank dieser gierigen Idioten mit sehr volatilen Märkten herumärgern müssen.
Daran wird sich allerdings auch nichts ändern, solange die Trader ihre negativen Verhaltensweisen beibehalten, die sie Tag für Tag wiederholen. Ein Kollaps der Preise wäre hier wahrscheinlich das einzige Heilmittel. Dieses ganze Affentheater hat aus den Edelmetallmärkten das größte Desaster aller Zeiten gemacht und dafür gesorgt, dass sie die Verbindung zu den Fundamentaldaten zunehmend verloren haben, während die Kreditmärkte ungehindert wachsen durften. Schließlich werden die Edelmetalle noch immer als Barometer angesehen und abverkauft, wenn der Status Quo gute Chancen bietet. Diese Situation nimmt nun immer apokalyptischere Züge an, denn die nächste Kreditverknappung wird die Wirtschaft crashen lassen.
Den Computern der Wall Street gelingt es indes, die Edelmetallkurse über Nacht nach unten zu drücken und sie tagsüber mit Hilfe der ETF-Spekulanten niedrig zu halten. Die Algorithmen reiben die gierigen Trader wieder und wieder auf - ein Prozess, den ich schon seit etwa zehn Jahren dokumentiere. Bereits 2007 warnte ich davor, dass dieses Phänomen zu einem Einbruch der allgemeinen Aktienmärkte führen würde.
Aber die Leute wollen solche Warnungen nicht hören (und schon gar nicht lesen, denn das wäre ja mit Arbeit verbunden), denn sie passen nicht in ihre beschränkte, egozentrische Weltsicht. Also ignorieren sie die Warnungen lieber. Diese Dynamik sorgt dafür, dass die zockenden Dummköpfe an den Edelmetall-Derivatemärkten nicht genug kriegen können.
Ein weiterer Grund dafür ist natürlich, dass die meisten Trader nicht ihr eigenes Geld riskieren, wenn sie ihrer Spielsucht frönen, sondern Ihres - zumindest, falls Sie dumm genug sind, freiwillig in strukturierte Finanzprodukte zu investieren, ganz gleich welcher Art (heutzutage sind alle Märkte über Derivate und Schuldenrisiken miteinander verbunden). Diese Mischung aus Dummheit, Gier und Faulheit bewirkt, dass zahlreiche Anleger auf Kommentatoren hören, die ihnen in Bezug auf den Edelmetallsektor das Blaue vom Himmel versprechen, und dass manch chinesischer Ziegenhändler dieses Jahr irgendwo ins Internet geht, um Bitcoins zu kaufen, obwohl er gar keinen Computer besitzt.
(Technischer Hinweis: Warum bricht der Bitcoinkurs gerade ein? Weil die Leute aufwachen? Oder weil Bitcoin das Verhältnis von 1:1 gegenüber Gold erreicht hat, so wie auch Gold ein Kursziel im Verhältnis von 1:1 gegenüber dem Dow Jones hat? Selbstverständlich letzteres. Das signalisiert, dass zuerst der Goldkurs höher steigen muss, bevor auch bei Bitcoin weitere Gewinne möglich sind. Natürlich war ein Auslöser nötig, um die Verkaufswelle in Gang zu setzen. Dieser war gegeben, als China ankündigte, gegen die digitale Währung vorzugehen.
Wenn das ein weiterer Hinweis auf die zunehmende Manie unter den Bitcoin-Investoren und die Versuche der chinesischen Bevölkerung ist, ihrer repressiven Regierung zu entkommen, dann sollte der Bitcoinkurs künftig wieder steigen, ob Sie es glauben oder nicht. Und wenn aller guten Dinge drei sind, dann sollte der Kurs bei seinem nächsten Ausflug auf über 1.000 $ auch etwas mehr Durchhaltevermögen beweisen. Ein Absturz unter 750 $ würde dieses bullische Szenario jedoch sehr stark beeinträchtigen.)
Doch zurück zum Thema der leichtgläubigen Anleger. Ich male keine Luftschlösser. Ich will derartige Denkweisen nicht ermutigen und mir steht keineswegs der Sinn danach, mich nahtlos in das übliche Geschehen an den Edelmetallmärkten einzufügen (d. h. es den Investoren und Spekulanten gleichzutun, die jahrein, jahraus mit den Füßen zuerst herausgetragen werden, weil sie nicht selbst denken).
Was soll man nun angesichts dieser Hintergrundinformationen davon halten, dass die Spekulanten an den Papiergoldmärkten derzeit so bullisch sind, wie schon seit einem Jahr nicht mehr, obwohl der Goldkurs in den letzten sechs Monaten stark nach unten gedrückt wurde? Ist das die Definition von Wahnsinn?
Sie sollten sich bewusst machen, wie groß das zweiköpfige Ungeheuer ist, mit dem wir es im Edelmetallsektor zu tun haben: Da sind nicht nur die Verfechter des Status Quo am Werk, die alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Preise durch Marktmanipulationen, Fehlinformationen usw. niedrig zu halten. Nein, wir werden zudem auch noch mit dem "Edelmetall-Status-Quo" konfrontiert, dessen Vertreter ebenfalls versuchen Sie auszubeuten, und die so ziemlich alles sagen werden, um Ihnen ein Abonnement ihrer Dienstleistungen aufzuschwatzen. Der am weitesten verbreite Betrug ist, falsche Glaubwürdigkeit zu verkaufen.
"Verwirre sie mit Schwachsinn" lautet die Devise, und so bombardieren die Kommentatoren Sie mit Unmengen an nutzlosen Informationen, die letztlich nur Verwirrung stiften, statt die Dinge zu vereinfachen. Ein Beispiel: Die empirischen Beweise und die Geschichte zeigen, dass keine Hoffnung auf deutlich höhere Edelmetallkurse besteht, solange die Vollidioten, die am Gold- und Silbermarkt der COMEX mitmischen, nicht ausreichend aus ihren spekulativen Positionen gespült werden. Die einzige Ausnahme stellen derzeit die gegen den allgemeinen Abwärtstrend gerichteten Kursbewegungen dar, die von Faktoren wie beispielsweise einem schwächeren US-Dollar ausgelöst werden. Dieser ist auch aktuell der Grund für die Rally der Edelmetalle.
Die jüngsten Kursrückgänge aber haben allen "bullischen Fundamentaldaten" zum Trotz erneut bewiesen, wie es um den Markt wirklich bestellt ist. Jeder Esel kann diese Tatsache erkennen. Wenn der Goldkurs auf den "Fundamentaldaten" beruhen würde, wäre das Edelmetall schon jetzt tausende Dollar teurer als es heute ist. Das bleibt der großen Mehrheit der Marktteilnehmer aber offenbar verborgen, die anscheinend nur halb bei Bewusstsein sind. Solange die Trader an der COMEX nicht aus der Gleichung gestrichen werden, werden die Edelmetallkurse auf der Stelle treten.
Eine solche Wende könnte sich jedoch endlich abzeichnen. Falls die Vertreter des Status Quo versuchen wollen, Donald Trump zu diskreditieren, brauchen nur auf die kollektiven Verkaufsorders zu verzichten, wenn die Gold- und Silberkurse das nächste Mal zu steigen beginnen. Sie müssen nur zulassen, dass sich die Edelmetallkurse wieder erholen. Dazu kommt noch die Aussicht, dass die Trump-Flitterwochen in der US-Politik im März wahrscheinlich ein jähes Ende finden, wenn erneut über eine Schuldenobergrenze verhandelt werden muss.