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Übersehener Preisfaktor am Silbermarkt wird Kursexplosion auslösen

02.08.2016  |  Steve St. Angelo
- Seite 2 -
Grund dafür ist wie erwähnt, dass man für ein paar Goldringe bereits zwischen 500 $ und 1.000 $ bekommt - der Aufwand lohnt sich für die Besitzer also, während sie für ein paar Stücken Silberschmuck je nach Metallgehalt nur 5-15 $ erhalten.

(Hinweis: Aus der Studie von Metal Focus geht hervor, dass das Angebot an altem Silberschmuck mit 551 Tonnen weniger als halb so groß war, wie das Angebot an altem Goldschmuck. Der World Gold Council schreibt jedoch, dass sich das Altgoldangebot insgesamt auf 1.093 Tonnen belief. Die Hälfte davon wären 546,5 Tonnen, etwas weniger als die von Metals Focus berichtete Zahl. Allerdings stammt ein Teil des weltweit verfügbaren Altgoldes nicht aus Schmuck, sondern aus wiederaufbereitetem Elektroschrott und alten Münzen und Barren.

Deshalb musste ich an dieser Stelle leider auf eine Schätzung zurückgreifen und habe die Menge des aus Schmuck recycelten Goldes im obenstehenden Chart mit 1.000 Tonen angegeben. Dazu kommt noch, dass verschiedene offizielle Quellen oft unterschiedliche Zahlen nennen, daher ist es schwer, die exakten Werte zu ermitteln. Wichtig ist allerdings, dass wir uns auf den allgemeinen Trend konzentrieren, und uns nicht unnötig mit der Genauigkeit der Zahlen aufhalten.)

Jetzt da wir wissen, wie unausgeglichen das Verhältnis von Nachfrage und Altsilberangebot im Schmucksektor ist - insbesondere im Vergleich zu Gold - wollen wir einen weiteren Aspekt betrachten.


Silber in der Industrie: kaum Recycling

Unter Edelmetallinvestoren hört man oft, dass 50% allen weltweit nachgefragten Silbers für immer verloren gehen, weil der Silberbedarf der Industrie sehr hoch ist. Die tatsächliche Ziffer könnte jedoch noch viel höher liegen. Dazu werden wir gleich kommen, doch zunächst sollten wir uns ansehen, wie gering der Anteil des für industrielle Anwendungen benötigten Silber ist, der jährlich wiedergewonnen wird:

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Nach Angaben der "World Silver Survey 2016" und dem "Silver Scrap Report" von Metals Focus wurden im letzten Jahr 3.266 Tonnen (105 Mio. Unzen) Altsilber aus der Industrie wiedergewonnen. Die industrielle Nachfrage nach dem weißen Metall belief sich demgegenüber weltweit auf enorme 18.311 Tonnen (598 Mio. Unzen). Das bedeutet, dass die Nachfrage der Industrie 2015 nur zu 18% mit recyceltem Silber gedeckt werden konnte.

Nun verstehen wir langsam, wie gering der Anteil des wiederaufbereiteten Altsilbers in der Industrie und im Schmucksektor ist. Doch warten Sie, bis Sie das Gesamtbild sehen...


So viel Silber geht jedes Jahr unwiederbringlich verloren

Wenn wir das globale Altsilberangebot im Verhältnis zur Gesamtnachfrage mit der Situation am Goldmarkt vergleichen, sind die Werte wie Tag und Nacht. 2015 wurden auf der ganzen Welt 4.665 Tonnen Silber recycelt, während die Nachfrage erstaunliche 36.423 Tonnen betrug. Die Menge des verfügbaren Altsilbers entsprach also nur 13% des insgesamt benötigten Silbers. Das ist deutlich weniger als die Zahl von 50%, die in Investorenkreisen immer wieder zu hören ist.

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Es stimmt natürlich, dass die Nachfrage nach physischen Silberinvestments einen signifikanten Anteil am Gesamtmarkt hat. Doch ein Großteil dieses in Form von Münzen und Barren verkauften Silbers wird nie recycelt werden. Das lässt sich auch an den Verkaufszahlen der offiziellen Silbermünzen ablesen: Investoren fragten letztes Jahr 134 Millionen Unzen (4,168 Tonnen) Silber in Form von Anlagemünzen nach. Ein Teil der Münzen und Barren wird selbstverständlich eines Tages wieder verkauft, doch bezogen auf das gesamte Angebot an Altsilber macht das den geringsten Anteil aus.

Nach Angaben von Metals Focus wurden 2015 nur 6 Millionen Unzen (186 Tonnen) an Silbermünzen wiedergewonnen. Der Großteil davon waren europäische Gedenkmünzen, die bereits vor Jahren geprägt worden waren, sich jedoch nicht gut verkauft hatten.


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