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Übersehener Preisfaktor am Silbermarkt wird Kursexplosion auslösen

02.08.2016  |  Steve St. Angelo
- Seite 3 -
Wie gestaltet sich die Situation im Vergleich dazu am Goldmarkt? Das Angebot an Altgold betrug 2015 1.093 Tonnen, während sich die weltweite Goldnachfrage auf 4.253 Tonnen belief:

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Wie wir sehen, wurden mit der Wiedergewinnung von Altgold 26% der globalen Goldnachfrage gedeckt. Damit ist der Anteil ist doppelt so hoch wie am Silbermarkt, wo im letzten Jahr nur 13% der Nachfrage durch Recycling gedeckt werden konnten. Diese Zahlen spiegeln die tatsächliche Situation allerdings noch nicht in ausreichendem Maße wider.

  • Goldnachfrage - Angebot an Altgold = 3.160 Tonnen
  • Silbernachfrage - Angebot an Altsilber = 31.718 Tonnen

Wenn wir die Differenz zwischen den beiden Zahlen betrachten, stellen wir fest, dass die Silbernachfrage, die nicht durch Recycling gedeckt werden kann, zehnmal höher ist als die entsprechende Goldnachfrage. So gesehen steht dem Markt aus dieser Quelle also verhältnismäßig viel weniger Silber zur Verfügung als Gold.

Zudem können wir davon ausgehen, dass der Großteil allen Goldschmucks und aller Münzen und Barren bei den aktuellen Preisen theoretisch an den Markt gelangen könnte. Wir müssen jedoch annehmen, dass sich Recycling und Wiederverkauf bei in der Industrie verwendetem Silber und bei Silberschmuck in den meisten Fällen nicht lohnen. Dieses Silber ist auf ewig verloren - es sei denn, der Preis steigt auf mindestens 200-300 $.

Wenn die Menschen eines Tages endlich aufwachen und erkennen, dass sie in Papierassets investiert haben, die in Zukunft wertlos sein werden, wird es zu einem wilden Ansturm auf die Edelmetallmärkte kommen, der den Silberpreis viel stärker in die Höhe schießen lässt als den Goldpreis. Wie die Charts zeigen, wird im Verhältnis zur Gesamtnachfrage viel mehr Gold wiederaufbereitet als Silber.

Das bedeutet wiederum, dass weit mehr als 50% des weltweit nachgefragten Silbers jährlich verloren gehen. Den statistischen Daten zufolge konnten 2015 sogar nur 13% der Gesamtnachfrage durch Recycling-Silber gedeckt werden, während der Anteil der Wiedergewinnung am Goldmarkt immerhin 26% betrug. 87% der weltweiten Silbernachfrage mussten dagegen aus anderen Quellen gedeckt werden.

Im Jahr 2011 stieg das Angebot an Altsilber infolge des höheren durchschnittlichen Silberpreises, welcher damals bei 35 $ lag. Doch obwohl in jenem Jahr 6.430 Tonnen (206 Mio. Unzen) Altsilber am Markt zur Verfügung standen, entsprach diese Menge nur 20% der weltweiten Nachfrage. Ich zitiere hier die Zahl, die im "Silver Scrap Report" von Metals Focus genannt wird, und nicht die Angaben der "World Silver Survey", weil die Analysten von Metals Focus diesen Faktor viel eingehender untersucht haben und herausfanden, dass der Markt das tatsächliche Altsilberangebot mehrere Jahre lang zu hoch eingeschätzt hatte. Dieses Thema werde ich schon bald in einem gesonderten Artikel beleuchten.

Doch wie dem auch sei - selbst als der Silberpreis mit 35 $ im Schnitt deutlich höher lag als heute, konnten nur 20% der Nachfrage mit Hilfe von Recycling gedeckt werden. Das bedeutet, dass 80% des 2011 insgesamt benötigten Silbers für den Markt verloren waren - nicht 50%, wie oft behauptet.

Wenn wir darüber hinaus addieren, wie viel Silberschmuck jedes Jahr innerhalb des letzten Jahrzehnts produziert wurde, dann erhalten wir eine Gesamtmenge von 60.500 Tonnen bzw. 1,95 Milliarden Unzen. Nehmen wir an, dass 10% dieses Schmucks wiederaufbereitet wurden (2015 waren es 8%). In den Jahren seit 2006 konnten dann insgesamt nur 6.050 Tonnen Silber aus Schmuck wiedergewonnen werden. Das bedeutet gleichzeitig, dass in den letzten zehn Jahren 54.500 Tonnen bzw. 1,75 Milliarden Unzen Silber verloren gingen. Dieser Silberschmuck wird erst dann wieder als Altsilber auf den Markt gelangen, wenn der Preis des weißen Metalls deutlich gestiegen ist.

Für Edelmetallinvestoren ist es wichtig zu verstehen, dass der Großteil allen weltweit geförderten Silbers erst dann wieder verfügbar sein wird, wenn der Preis enorm steigt. Doch wenn es soweit ist, wird selbst das neu dazukommende Angebot an Altsilber keinen Unterschied mehr machen - es wird dennoch zu wenig Silber geben, um die Nachfrage zu decken, sobald die Mainstream-Investoren ihre wertlosen Papierassets abstoßen und stattdessen physische Edelmetalle kaufen wollen.


© Steve St. Angelo
(SRSrocco)


Dieser Artikel wurde am 14. Juli 2016 auf www.srsroccoreport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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