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Helikoptergeld, Gold und die Märkte

23.07.2016  |  Clive Maund
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Die Märkte wollen im Grunde genommen korrigieren, wollen eine Baisse beginnen. Doch die Machthabenden ziehen mit ihrer verantwortungslosen und letztlich selbstmörderischen Orgie des Gelddruckens alle Register, um genau das zu verhindern. Was bedeutet es schon, wenn die Märkte innerhalb der nächsten drei Jahre ihr Kursniveau vervierfachen, unser Geld aber nur noch ein Fünftel der aktuellen Kaufkraft hat?

Aus rein zyklischer Sicht können wir im nächsten Langzeit-Chart sehen, dass die Aktienmärkte bereit sind für einen ausgeprägten Bärenmarkt. Falls die Probleme im europäischen Bankensektor nicht unter Kontrolle gebracht werden, könnte es trotz allem dazu kommen, aber die Eliten sind entschlossen, das Spiel bis zum bitteren Ende fortzusetzen, auch wenn sie dazu auf Helikoptergeld zurückgreifen müssen.

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Die Charts des Value Line Composite Index, der sich aus 1.700 gleichgewichteten Aktien zusammensetzt und den US-Aktienmarkt besser repräsentiert, sehen auf den ersten Blick im Vergleich zum Dow Jones und zum S&P 500 eher schwach aus. Bei genauerer Betrachtung sehen wir jedoch, dass der Value Line womöglich einen Boden in Form eines umgekehrten Schulter-Kopf-Schulter-Musters bildet. Vor allem im 2-Jahrechart ist das gut zu erkennen. Wenn das stimmt, dann ist künftig mit einer starken Rally zu rechnen.

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Die Rally an den Aktienmärkten hat uns kalt erwischt. Aktuell ist es wahrscheinlich ratsam, alle Short-Positionen an den allgemeinen Aktienmärkten abzustoßen.

Kommen wir nun zum vielleicht wichtigsten Punkt überhaupt. In unseren letzten Updates zum Gold- und Silbermarkt wiesen wir darauf hin, dass die Marktpositionierungen an der New Yorker COMEX den Daten der COT-Berichte zufolge beängstigende Extreme angenommen haben. Wenn die Helikopter tatsächlich abheben und Geld auf die Erde niederregnen lassen - und das wird immer wahrscheinlicher - dann werden die Investoren schnell wieder in den Risiko-Modus umschalten.

Die Gold- und Silbermärkte werden in diesem Fall vorerst wieder zum Nebenschauplatz, bis die Inflation schließlich wirklich zum Tragen kommt. Dann werden diejenigen, die einen Goldpreis von 10.000 $ je Unze prophezeien, ihren großen Tag haben. Und dieser Tag ist näher als viele glauben.

Die Helikopter lassen bereits ihre Motoren warmlaufen. In meinem letzten Artikel zum Goldmarkt hob ich die Gefahr hervor, vor der die jüngsten COT-Daten warnten, doch dafür hatte manch einer nur Verachtung übrig. Hier ein Beispiel aus der E-Mail eines Vertreters der "Diesmal-ist-es-anders"-Schule:

"Die COT-Daten sind nicht bearish, sondern verzweifelt. Die bisherige Strategie funktioniert nicht mehr. Warum sollten sie [die Commercials] ihre Shorts weiter erhöhen, wenn ihnen das Wasser schon bis über den Kopf steht? Sie können die Luft nicht ewig anhalten. Sie können die chinesische Goldbörse nicht kontrollieren. Genau das ist der Punkt. Wenn der Kurs auf über 1.400 $ steigt und sie noch immer short sind, heißt es 'Game Over'. Und das verdienen sie auch, sie scheffeln all das Geld auf Kosten der Steuerzahler..."

Nun, wir werden sehen. Ich hingehen würde allerdings argumentieren, dass der Goldkurs durchaus wieder nach unten gedrückt werden kann, wenn die Marktteilnehmer dank des Einsatzes der Helikopterflotte wieder deutlich risikofreudiger werden - zumindest solange, bis die Inflationsrate in Vorbereitung auf die nun unvermeidliche Hyperinflation zu steigen beginnt.


© Clive Maund
www.clivemaund.com


Der Artikel wurde am 14.07.16 auf www.clivemaund.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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