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Notenbanken halten sich zurück - Silber stark

29.07.2016  |  Markus Blaschzok
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Die schwachen Investitionen sind eine Bestätigung, dass die Unternehmen noch keine Zuversicht in die Weltwirtschaft haben. Sollten sich die Wirtschaftsdaten in den USA nicht deutlich verbessern, dann ist eine Zinsanhebung in den USA passee und man darf sich sogar auf eine Rezession vorbereiten, welche die Notenbank vermutlich mit viel billigem Geld zu glätten versuchen wird. Dies wäre extrem bullisch für die Edelmetalle, wobei sich der Bullenmarkt dann auch mit neuen Hochs fortsetzen sollte.

Dennoch sollte man sich bewusst sein, dass die Notenbanken und Regierungen alles versuchen werden, um diesen Tag in die Zukunft zu verschieben und deshalb die Wirtschaftsentwicklung so gut wie möglich darstellen werden, was bis Jahresende zu einer Pause in dem jungen Goldbullenmarkt führen könnte.


ETFs bremsen physische Nachfrage aus

Die starke Nachfrage nach Gold seitens institutioneller Investoren, die aus den Aktienmärkten in die Edelmetall-ETFs flüchteten, war der primäre Preistreiber für die Edelmetalle im ersten halben Jahr. Man sollte meinen, dass die physische Nachfrage auch explodiert sei, doch weit gefehlt, denn nach den neuesten Daten von GFMS ist die physische Nachfrage nach Gold das zweite Quartal in Folge eingebrochen. Der Rückgang beträgt 20% zum Vorjahr auf ein Sieben-Jahrestief, wobei die asiatische Nachfrage außerordentlich schwach war. Die chinesische Schmucknachfrage verblieb auch im zweiten Quartal im freien Fall mit einem Rückgang um 24,1% auf nur 83,8 Tonnen. In Indien lag die Nachfrage nach Schmuck 56% unter dem Vorjahr und die Investmentnachfrage 40% tiefer.

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Die physische Nachfrage sank im ersten Quartal deutlich


Der dramatische Einbruch der physischen Nachfrage wurde durch die ausgezeichnete Nachfrage für westliche ETFs verursacht. Die höheren Preise sorgten auch dafür, dass das Recycling von Gold enorm durch Verkäufe anstieg und das Gesamtangebot wuchs, obwohl es eine Kontraktion der Minenproduktion gab, was letztlich zu einem Überangebot an physischer Ware in Höhe von 771 Tonnen im ersten Halbjahr führte.

Die Nachfrage nach Gold-ETFs nahm diametral gegensätzlich um 568 Tonnen zu im ersten Halbjahr, wobei das meiste Geld nach London und Nordamerika floss. Diese Entwicklung überrascht uns etwas, doch zeigt sie auch, dass die ETFs nicht immer völlig mit physischer Ware gedeckt sein müssen. Gäbe es diese neuen leicht handelbaren Goldsubstitute nicht, so wäre der Preisanstieg wahrscheinlich noch stärker gewesen.

Langfristig lässt sich aber prognostizieren, dass es mit dem Verfall des Kredit-/Papiergeldsystems vermehrt zu physischer Nachfrage kommen wird und die ETFs in Zukunft als unsichere Vehikel gemieden werden sollten in einigen Jahren in der Zukunft. Diese Abflüsse aus den ETFs hinein in echte Münzen und Barren wird die Notenbanken irgendwann vor eine Zerreißprobe stellen, wobei es dann wirklich zu einem physischen Engpass begleitet von extrem starken Anstiegen am Gold- und Silbermarkt kommen dürfte. Noch ist Zeit, um sich günstig mit Edelmetallen einzudecken und so gegen die kommende weitere Abwertung der Währungen abzusichern, um so von dem dann auch realen Anstieg profitieren zu können.

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Die Zuflüsse in Gold-ETFs waren im ersten Halbjahr enorm hoch


TECHNISCHE ANALYSE ZU SILBER

Die wöchentlich von der US-Börsenaufsicht "CFTC" veröffentlichten Terminmarktdaten für Silber zeigen eine bis dato noch nie aufgezeichnete rekordhohe Long-Positionierung der Spekulanten. Silber benötigt jetzt eine weiterhin starke physische Nachfrage, die am besten durch weitere exogene Faktoren getrieben wird, damit der Preis weiter ansteigen kann. Ohne diese beiden Faktoren benötigt es einer Bereinigung am Terminmarkt, bevor der Preis weiter ansteigen kann.

Da sich die Panik um den Brexit gelegt hat, sowie sich der Fokus langsam wieder auf eine Zinsanhebung in diesem Jahr in den USA legt und die amerikanischen Aktienmärkte auf neuen Allzeithochs notieren, dürfte kurzfristig nicht mit einem deutlichen Anstieg zu rechnen sein. Anzumerken bleibt, dass die Spekulanten weiterhin massiv kauften und sich relative Schwäche zeigt, während die Spekulanten im Gold bereits teilweise begonnen haben, Gewinne mitzunehmen. Im Silber ist enorm großes Potenzial für einen Long Drop vorhanden, der sich natürlich nur ausspielen kann, wenn sich das globale Umfeld verbessert bzw. beruhigt.



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