Gold haussiert dank der Notenbanken
07.09.2016 | Markus Blaschzok
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Auch der Deutsche Aktienmarkt zeigt sich stark
Zweitstärkstes Halbjahr für Goldnachfrage in der Geschichte
Und noch ein paar fundamentale Daten zum Gold. Die Goldnachfrage war nach Angaben des World Gold Council auch im zweiten Quartal, ebenso wie im Ersten, sehr stark. Eine starke Investmentnachfrage sorgte für starke Zuflüsse in die ETFs womit die eher schwache Schmucknachfrage ausgeglichen wurde.
Die Gold-ETFs erfuhren in den ersten beiden Quartalen starke Zuflüsse
Die Investmentnachfrage war die stärkste Komponente der Goldnachfrage in den letzten beiden Quartalen, was das erste Mal in der Geschichte so ist und die Krise im Finanzsystem wiederspiegelt. Die Schmucknachfrage ging aufgrund der gestiegenen Preise zurück und das Recycling von verkauftem Altgold nahm deutlich zu, da viele die gestiegenen Preise nutzen, um Goldbestände zu verkaufen.
Während die Schmucknachfrage in den USA auf einem sieben Jahreshoch war, war die Nachfrage im mittleren Osten und Asien hingegen sehr schwach, während die Schmucknachfrage in Europa stabil war. Die Nachfrage aus der Technologie sank wie jedes Jahr wieder etwas um 3% zum Vorjahr und der Trend hält weiterhin an. Das Angebot stieg hingegen um 10% zum Vorjahr an, was nicht nur einer 5% höheren Minenproduktion geschuldet ist, sondern primär dem stärkeren Recycling von Altgold zu diesen höheren Preisen.
In den vergangenen beiden Quartalen dominierte die Investmentnachfrage
Die Investmentnachfrage war zum ersten Mal in der Geschichte die stärkste Komponente der Goldnachfrage in den letzten beiden Quartalen und spiegelt so die zunehmende Krise im Finanzsystem wieder. Mit dem Brexit haben sich die Unsicherheiten verstärkt und mit den negativen Zinsen fragen unabhängige Zentralbanken weiter deutlich Gold nach, während westliche Zentralbanken wohl eher zu den heimlichen Verkäufern zählen dürften im Zuge ständiger und unablässiger Manipulationen des Goldmarktes über physische Verkäufe in London.
Im zweiten Quartal kauften die Zentralbanken nach offiziellen Angaben rund 76,9 Tonnen Gold netto am offenen Markt, während es im zweiten Quartal des Vorjahres noch 127,3 Tonnen waren. Im Vergleich zum Vorjahr akkumulierten die Notenbanken 185,1 Tonnen, womit die offiziellen weltweiten staatlichen Goldreserven zum Ende Juni 32.800 Tonnen betrugen.
Russland war mit Käufen in Höhe von 38,4 Tonnen zusammen mit China (25,9t) und Kasachstan (9,8t) die größten staatlichen Käufer von Gold im letzten Quartal. Russland hatte im Jahr 2014 172t und im Jahr 2015 rund 208t Gold hinzugekauft und wurde damit der weltweit siebtgrößte Halter von Gold auf der Welt. Da Gold bisher nur 16,2% der russischen Goldreserven ausmacht, ist zu erwarten, dass Russland auch künftig Gold akkumulieren wird.
Vor Russland steht China an sechster Stelle mit einem offiziellen Goldschatz von 1.823 Tonnen und da dies gerade einmal 2,3% der chinesischen Währungsreserven sind, ist zu erwarten, dass China weiterhin ein starker Käufer am Goldmarkt sein wird. Die Käufe der Zentralbanken beweisen, dass Gold nicht nur ein Rohstoff ist, sondern weiterhin wie eh und je als stärkste aller Währungen von der gesamten Welt wahrgenommen wird, auch wenn die staatlichen Medien versuchen, den Bevölkerungen im Westen das Gegenteil einzureden, um sie so von einer Flucht in den sicheren Hafen abzuhalten. Die Käufe östlicher Zentralbanken stärken deren Währungen und schwächen damit die Vormachtstellung des Dollars weltweit.