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Wir bevorzugen ganz klar Gold! - Interview mit Werner Ullmann

15.08.2006  |  Dr. Volkmar Riemenschneider
Werner Ullmann, Jahrgang 1969, ist studierter Betriebswirtschaftler und Spezialist für Rohstoffe. Nach Stationen bei mehreren Bankhäusern war er Fondsmanager bei der Dr. Jens Erhardt Kapital AG. Dort baute er den Edelmetall- und Rohstoff-Researchbereich auf und betreute vermögende Privatanleger. Seit Ende letzten Jahres ist Herr Ullmann Berater des "Stabilitas - Gold+Resourcen P" Fonds. Er ist Autor des Buches "Profite mit Rohstoffen", das im FinanzBuch Verlag erschienen ist.


Rohstoff Spiegel: Sie sind erst vor einigen Monaten mit Ihrem neuen Fonds an den Start gegangen. Was unterscheidet ihn von den bereits in Deutschland verfügbaren Rohstoffaktienfonds?

Werner Ullmann: Einerseits haben wir eine klare Strategie, die sich auf wachstumsstarke Unternehmen innerhalb des Rohstoffsektors - und im Falle unseres "Stabilitas - Gold+Resourcen" Fonds besonders auf dem Gold- und Edelmetallsektor - konzentriert. Und dies sowohl bei Junior Mining Gesellschaften wie auch bei MidCaps und auch bei den Major Produzenten. Zudem setzen wir einen gewissen Schwerpunkt - i.d.R. zwischen 30% und 45% des Portfolios - auf dem Junior Mining Sektor, also genauer gesagt bei Explorern und Junior Produzenten.

Insbesondere im Junior Sektor verfügen wir zusammen mit unserem weltweiten Netzwerk zu Minenspezialisten über ein besonderes Know How, das bei den meisten anderen Gold- und Rohstofffonds derart nicht anzutreffen ist. Denn: Gerade in ausgewählten Unternehmen im Junior Mining Sektor sehen wir auf Sicht der kommenden Jahre ein erhebliches Kurspotential, deutlich größer als bei mittelgroßen und großen Produzenten, die ebenfalls zwar im Kurs steigen werden und bei einem Fonds für die Liquidität enorm wichtig sind, aber oft kaum über organisches Wachstumspotential verfügen.


RS: Sie konnten bei Ihrem Fonds mit einer zwischenzeitlichen Performance von fast 70 % binnen eines halben Jahres aufwarten. Worin liegt Ihr Erfolgsgeheimnis? Welche Anlagestrategie verfolgen Sie?

W.U.: Unser Erfolgsgeheimnis ist unser auf Wachstum ausgerichtetes Portfolio. Wir nehmen nur Rohstoffunternehmen in den Fonds auf - und das gilt über alle Größenklassen an Gesellschaften, mit Ausnahme etwa von währungsbezogenenen Sondersituationen, wie z.B. bei einem sich abschwächenden Südafrikanischen Rand, südafrikanische Minenunternehmen interessanter werden - die über ein nachhaltiges und vor allem organisches Wachstumspotential verfügen.

Und organisches Wachstum sehen wir besonders bei den kleineren Unternehmen und legen deshalb hier einen besonderen Schwerpunkt auf diese Gesellschaften, deren Erzlagerstätten wir uns übrigens soweit möglich auch vor Ort selber ansehen, um einen besseren Eindruck vom jeweiligen Projekt zu bekommen.

Zusammen mit der Expertise unserer assoziierten Geologen - wir verfügen über ein exzellentes geologisches Advisory Bord - können wir uns so schnell ein umfassendes Bild von den Unternehmen machen. Auch unser enger Kontakt zum Management - wohl der entscheidende Erfolgsfaktor bei Juniors - rundet unsere Inhouse-Analyse ab und hilft uns, gute Entscheidungen zu treffen.


RS: An welcher Benchmark orientiert sich Ihr Fonds? Sind die großen Minenindizes überhaupt ein brauchbarer Maßstab für kleine Rohstofffonds?

W.U.: Da vom Grundkonzept her der "Stabilitas - Gold+Resourcen" Fonds sowohl kleine wie auch mittelgroße und große Minengesellschaften vorwiegend aus dem Gold- und Edelmetallsektor im Portfolio hat, erscheint uns der XAU Index, also der Philadelphia Gold & Silver Index, ein geeigneter Vergleichsindex zu sein, an dem wir uns hinsichtlich der Performance wie auch des Risikos messen. Diese relativ großen Minenindizes wie etwa der XAU oder der HUI sind in einer gewissen Hinsicht sicherlich ein geeignetes Vergleichsmaß, da einerseits kein vernünftiger Junior Mines Index existiert, und andererseits zumindest von der Richtung her die Majors und die Juniors Hand in Hand gehen, allerdings zeitweise mit deutlich unterschiedlicher Geschwindigkeit.


RS: Was sind für Sie die Vorteile von Rohstoffaktien gegenüber einer Anlage in den Rohstoffen selbst? Für welchen Anlegertyp sind Rohstoffaktien besonders geeignet? Ist das Risiko bei diesen Werten nicht viel höher als beim Rohstoff selbst?

W.U.: Wir empfehlen jedem Rohstoffanleger, sich zumindest einen überschaubaren Teil des Vermögens in physischem Gold und Silber zu halten, rein aus Absicherungsgesichtspunkten, sollte es zu einer weltweiten Währungskrise kommen. Allerdings können Sie nur sehr beschränkt ein vernünftiges Rohstoffportfolio aus physischen Rohstoffen anlegen. Wo oder wie wollen Sie etwa in größeren Mengen Öl, Gas oder gar Uran lagern? Oder etwa Zink und Blei? Dies ist technisch oft schon gar nicht möglich, obwohl Sie sicherlich den heimischen Swimming Pool anstatt mit Wasser auch mit Öl voll laufen lassen könnten.

Nein, eine vernünftige Anlage in Rohstoffen erfolgt aus unserer Sicht klar über die Produzenten selber, deren Risiko aus unternehmensspezifischen Gründen zwar deutlich höher als beim Rohstoff selber ist, durch die Zusammensetzung eines Portfolios aus zahlreichen unterschiedlichen Gesellschaften können Sie dieses Risiko jedoch weitgehend eliminieren. Und eines darf man nicht vergessen: Gerade wenn man von weiteren und wie wir, sogar von deutlichen Preissteigerungen besonders bei Gold und Edelmetallen ausgehen, sollte man in Minengesellschaften investieren, da diese einen Hebel von i.d.R. 2 bis 3 auf den Rohstoff selbst besitzen und damit deutlich höhere Renditen erwarten lassen.

Rohstoffaktien - und vor allem auch Rohstofffonds, da hier durch die breite Portfoliozusammensetzung das Risiko deutlich reduziert wird - eignen sich aus unserer Sicht für jeden Anlegertyp, da hier aus unserer Sicht das beste Chance-/Risiko-Verhältnis bei Rohstoffinvestments besteht.




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