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Edelmetalle im Vergleich: Was ist die beste Anlage für den nächsten Finanzcrash?

11.10.2016  |  Steve St. Angelo
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Die im Chart dargestellten Zahlen repräsentieren die physische Investmentnachfrage nach allen vier Edelmetallen, was im Fall von Gold die Käufe der Zentralbanken mit einschließt. Die ETFs und die Änderungen ihrer physischen Edelmetallbestände habe ich hier ausgeklammert. Alle Daten stammen von den GFMS-Berichten zu Gold, Silber und den Platingruppenmetallen.

Mit einem Anteil der Investitionsnachfrage und der Zentralbankkäufe von 39% an der Gesamtnachfrage ist Gold der klare Gewinner. Es war zudem das einzige Metall, das die weltweiten Zentralbanken insgesamt auf Nettobasis zukauften.

Silber liegt in dieser Statistik auf Platz 2. Hier hatten die Investitionen in Münzen und Barren einen Anteil von 23% an der Gesamtnachfrage. Wie wir sehen, machen die Investments bei Platin 6% der Nachfrage aus, während es bei Palladium nur 0,5% sind.

Um eine langfristigere Perspektive auf die physischen Investitionen bei diesen vier Edelmetallen zu erhalten, habe ich zudem den Zeitraum zwischen 2011 und 2015 betrachtet. Der folgende Chart zeigt die Durchschnittswerte aus diesen fünf Jahren.

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Wie wir klar erkennen können, hat die Nachfrage nach physischen Investitionen bei Gold und Silber eindeutig den größten Anteil an der Gesamtnachfrage. Aus irgendeinem Grund verstehen die Anleger von Natur aus, dass Gold und Silber auf eine jahrtausendealte Geschichte als Geld bzw. als hochqualitative, dauerhafte Vermögenswerte zurückblicken. Obwohl Gold im analysierten Fünfjahreszeitraum prozentual gesehen öfter zu Investitionszwecken erworben wurde, ist Silber mengenmäßig der eindeutige Gewinner bei Privatanlagen.

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Zwischen 2011 und 2015 kauften die Investoren insgesamt 1.141 Millionen (1,14 Milliarden) Unzen Silber, während sich die Goldinvestments auf 223 Millionen Unzen beliefen. Außerdem wurden 1,3 Millionen Unzen Platin und gerade einmal 0,2 Millionen Unzen Palladium gekauft. Diese Zahlen machen die Denkweise und die Präferenzen der Investoren gut deutlich. Natürlich ist die insgesamt in die 223 Millionen Unzen Gold investierte Geldsumme höher, als der Betrag, der in die 1.141 Millionen Unzen Silber investiert wurde, aber rein mengenmäßig betrachtet zeigen die Edelmetallkäufe, dass die Ableger eine starke Affinität zu Silber haben.


Warum Platin und Palladium beim nächsten Crash nicht mit Gold und Silber mithalten können

Angesichts dieser Zahlen gehe ich davon aus, dass Gold und Silber bei der nächsten Finanzkrise die bevorzugten Vermögenswerte sein werden, Platin und Palladium jedoch nicht. Letztere können für Investoren zwar auch in Zukunft gewisse Eigenschaften als Mittel zur Bewahrung von Vermögen bieten, doch der kommende thermodynamische Kollaps der Rohölproduktion wird die Gewinnung und Verarbeitung von Platin und Palladium in den gegenwärtigen Mengen unmöglich machen.

Leider hat der Großteil der Bevölkerung von Platin- und Palladiuminvestments nicht die geringste Ahnung und ist sich noch nicht einmal der Rolle dieser Edelmetalle als Wertanlage bewusst. Die meisten Investitionen in diese reinen Industriemetalle dienen einzig der Absicherung gegen künftige Angebotsknappheiten oder Preisspitzen. Gold und Silber sind dagegen eher als wahres Geld und gute Mittel zur Vermögenssicherung bekannt.

Silber wird von den Mainstreammedien und von zahlreichen Edelmetallanalysten zwar immer wieder als Industriemetall abgestempelt, doch es verfügt über die gleichen hervorragenden Eingenschaften zur Wertaufbewahrung wie Gold. Der einzige Unterschied liegt in den Produktionskosten. Deren Einfluss auf den Preis von Gold und Silber wird in Zukunft jedoch schwinden, wenn der Wert der Anleihen, Aktien, Immobilien und Versicherungsfonds weltweit von derzeit 250 Billionen $ in Richtung Null fällt.

Grund dafür wird wie gesagt die kommende Energiekrise sein, die im folgenden Chart von Louis Arnoux dargestellt ist:

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Leider verstehen nur sehr wenige Menschen, auf welch einen Abgrund wir im Zusammenhang mit der Energiekrise zusteuern. Die meisten klammern sich noch immer an die Vorstellung, dass ein Finanzcrash zwar schwere Zeiten mit sich bringen würde, wir anschließend jedoch wieder beginnen könnten, die Wirtschaftsleistung basierend auf echtem Geld zu erhöhen und auszubauen. Leute, das Wachstum, wie wir es kennen, wird der Vergangenheit angehören!

Aus diesem Grund ist es von so entscheidender Bedeutung, die Auswirkungen und Implikationen der Energiekrise zu verstehen. Investoren, denen diese Folgen bewusst sind, werden es in Erwägung ziehen den Großteil ihrer Aktien, Anleihen und Immobilien zu verkaufen und stattdessen in physisches Gold und Silber zu investieren.


© Steve St. Angelo
(SRSrocco)


Dieser Artikel wurde am 28. September 2016 auf srsroccoreport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
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