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Edelmetalle zeigen sich stark gegenüber dem US-Dollar

13.10.2016  |  Przemyslaw Radomski
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Der Goldkurs ist bei relativ geringem Handelsvolumen ebenfalls leicht gestiegen. Er scheint nach dem starken Einbruch vorerst zu pausieren, statt einen starken, volatilen Preisschwung zurück nach oben zu vollziehen. Für sich allein genommen ist das allerdings noch keine Bestätigung eines bearishen Szenarios.
 
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Der Schlüssel ist allem Anschein nach aktuell der US-Dollarindex und seine Beziehung zu den Edelmetallen.
 
Bis zum heutigen Tag schien es nicht besonders bedeutsam, dass die Edelmetalle trotz des Dollar-Anstiegs leichte Gewinne verzeichneten. Das Phänomen war nicht sehr ausgeprägt und es war wahrscheinlich, dass die Edelmetallkurse ganz unabhängig von der Entwicklung des Dollars zunächst pausieren würden.
 
Im vorbörslichen Handel legte der Dollarindex heute jedoch mehr als 0,6 Punkte zu und die Edelmetalle reagierten praktisch überhaupt nicht. Der nächste starke Widerstand für den US-Dollar befindet sich in Höhe der Tops vom Juli, d. h. bei etwa 97,60. Exakt dieses Niveau hat der Dollar heute erreicht.
 
Folglich könnten wir beim Dollar einen erneuten Rückgang sehen, insbesondere da der nächste zyklische Wendepunkt praktisch gleich im die Ecke liegt und bereits bearishe Implikationen hat.
 
Wenn Gold und Silber schon nicht auf eine Rally des Dollars reagieren, so werden sie doch aller Wahrscheinlichkeit nach auf einen Rückgang des Dollarkurses reagieren. Die obenstehenden Ausführungen bedeuten, dass die Investoren derzeit offenbar nicht gewillt sind, ihre Edelmetallinvestments zu verkaufen, daher kann die Zahl der Käufer die der Verkäufer leicht übertreffen.
 
Abgesehen davon hat der Dollar den Ausbruchs über die fallende schwarze Linie bestätigt, indem er dreimal in Folge über diesem Niveau schloss. Die Linie hat die Rally im Juli gestoppt, die stärkste Rally des Dollarkurses in diesem Jahr. Die Bestätigung des Ausbruchs ist daher äußerst wichtig. Der zyklische Umkehrpunkt ist wie gesagt nicht weit entfernt, daher ist es gut möglich, dass die Rally des Dollars sich nicht allzu weit fortsetzt (das Juli-Hoch ist hier ein mögliches Kursziel), bevor der Kurs sich wieder abwärts wendet und erneut korrigiert. Dennoch hat sich der Ausblick für die nächsten Wochen durch den Ausbruch nach oben gerade verbessert. Die Implikationen für den Edelmetallsektor sind daher in den kommenden Wochen bearisher geworden. Andererseits ist es auch möglich, dass wir eine Erholung der Edelmetalle erleben, während der Dollar nach unten korrigiert.
 
Infolgedessen sind wir der Ansicht, dass die Wahrscheinlichkeit für weitere Kursverluste im Edelmetallsektor in den kommenden Tagen von 70-80% auf etwa 45% gesunken ist. Das bedeutet, dass es zu riskant ist, eventuelle Short-Positionen weiterhin zu halten.
 
Wenn es bei Gold, Silber und den Minenaktien zu einer Erholung kommt, dann werden wir die Positionen voraussichtlich bei höheren Kursen wieder eröffnen. Sollte es nicht zu signifikanten Kursgewinnen im Edelmetallsektor kommen, werden wir (sofern alle anderen Faktoren gleich bleiben) wahrscheinlich wieder auf der Short-Seite einsteigen, sobald Gold und Silber wieder auf die Performance des US-Dollars reagieren, d. h.wenn das Risiko geringer ist. In jedem Fall scheint es angesichts der Chancen und Risiken ratsam, die Short-Positionen zumindest vorübergehend zu schließen und Gewinne zu realisieren.
 
Fassen wir die Situation noch einmal zusammen. Die Edelmetalle haben in letzter Zeit im Verhältnis zum US-Dollar eine relative Stärke gezeigt haben und es ist wahrscheinlich, dass der Dollarindex wieder nachgibt. Eventuell geschieht das erst nach einer weiteren Rally, aber da die Edelmetalle derzeit nicht auf Kursgewinne des Dollars reagieren, spielt das keine Rolle. In Anbetracht der Risiken im Verhältnis zum Gewinnpotential scheint es vernünftig, Gewinne jetzt zu realisieren. Wir haben die Shorts ursprünglich am 30. September eröffnet. An diesem Tag schloss Gold bei 1.317 $, Silber bei 19,21 $ und der GDX bei 26,43 $. Gestern notierte der GDX mehr als 3 $ tiefer, Silber hatte mehr als 1,50 $ verloren und Gold war um mehr als 50 $ gefallen. Beim ETF DUST belaufen sich die Gewinne auf fast 50%.
 
Wir werden vielleicht die Möglichkeit haben, die Short-Positionen zu höheren Preisen wieder zu eröffnen, aber falls das Chance-Risiko-Profil von Long-Positionen sich als besser erweist, werden wir ebenfalls nicht zögern. Wir werden den Markt weiterhin genau beobachten, nach guten Gelegenheiten Ausschau halten und unsere Abonnenten informieren.


© P. Radomski
Herausgeber von Sunshine Profits


Informationen zum Abonnement finden Sie unter www.SunshineProfits.com.


Dieser Artikel wurde am 11. Oktober 2016 auf goldseek.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt.




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