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Gute Aussichten trotz Preissturz? Gold, Silber und die endlose Geldschwemme

14.10.2016  |  Mark J. Lundeen
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Sie können sich sicher sein, dass die Notenbanken zu diesem Thema umfangreiche Studien durchgeführt haben. Ihre Weigerung, die Zinssätze und Anleiherendite (durch den Verkauf ihrer Staatsanleihen) auch nur um einen einzigen Prozentpunkt gegenüber dem aktuellen Niveau anzuheben, ist sicherlich zum Teil durch die Angst vor den Ergebnissen dieser Untersuchungen begründet. Wo das Problem liegt, ist nicht schwer festzustellen: Solange die Rendite nicht deutlich steigen, gibt es keinen Markt für diese Anleihen. Anders gesagt müssten sie eine historische Baisse an den Anleihemärkten einleiten, um mit der Anhebung der Zinssätze zu beginnen, denn für das, was sie verkaufen wollen, gibt es keine Käufer. Und solange die Rendite nicht mindestens wieder bis auf das Niveau vom Juli 2008 steigen, werden sich auch keine finden.

Unten sehen Sie eine Tabelle mit den Renditen auf verschiedene Staatsanleihen im Januar 2008 und im Oktober 2016. Wenn Sie als Treuhänder für eine Versicherungsgesellschaft oder einen Rentenfonds arbeiten würden - also für eine der Finanzinstitutionen, die den Markt für das Anleiheportfolio der Notenbanken bilden - warum sollten Sie dann eine dieser Anleihen kaufen, solange die Rendite bei sagen wir 2% liegen? Diese Leute sind ja nicht dumm. Sie wissen ganz genau, dass die Zentralbanken ungewollte Schuldtitel im Wert von Billionen von Dollar, Euro und Yen loswerden wollen, wobei sie die Anleihemärkte förmlich erdrücken werden.

Es würde mich nicht überraschen, wenn die Vermögensverwalter des Privatsektors sich erst wieder für diese Anleihen interessieren, wenn sie so stark abgewertet wurden, dass die Rendite irgendwo im zweistelligen Bereich liegen. Das dritte newtonsche Gesetz der Bewegung, wonach auf jede Aktion (in diesem Fall die Manipulation der Anleiheerträge auf historische Tiefststände durch die Zentralbanken) eine gleich große, aber entgegengesetzte Reaktion erfolgt (die Forderung des Marktes nach historisch hohen Renditen) scheint eine angemessene Reaktion des Privatsektors auf das monetäre Blutbad des letzten Jahrzehnts darzustellen.

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Ein Anstieg der Anleiherendite von weniger als 1% auf einen Wert deutlich über 6% war noch nie gut für die Aktienmärkte. Alles in allem bin ich noch immer äußerst optimistisch, was die guten, alten monetären Metalle und die entsprechenden Bergbauunternehmen angeht, obwohl ich mich diese Woche nicht sonderlich beschwingt fühle. Ich kann auch die Tatsache akzeptieren, dass meine Investments vielleicht erst nach der US-Präsidentschaftswahl im November oder sogar erst Anfang nächsten Jahres die Performance liefern werden, die sie sollten. Doch Geduld, unser Tag wird kommen.

Wie ist es also dem Dow Jones diese Woche ergangen? Genauso wie im letzten Monat: Der Aktienindex weigert sich, aus dem eingekreisten Bereich im untenstehenden Bear's Eye View Chart auszubrechen. Seit Januar 2013, d. h. seit vier Jahren, bewegte sich der Dow Jones nicht mehr einen ganzen Monat lang in einer solch engen Handelspanne. Was hat es damit auf sich? Ist das die Ruhe vor dem Sturm? Ich kann die Zukunft nicht vorhersehen, aber ich glaube immer noch, dass die nächste große Bewegung an den Aktienmärkten abwärts führen wird.

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Zu wissen, wann genau der Markt das nächste Mal auf Tauchstation gehen wird, erfordert eine Einsicht, über die ich zugegebenermaßen nicht verfüge. Doch alle Bullenmärkte, selbst der, der im März 2009 begann, bieten den Anlegern nur eine bestimmte Summe an Kapitalgewinnen. Wie hoch diese auch immer für die gesamte Hausse des Dow Jones seit der Finanzkrise ausfallen wird - ich denke, wir können davon ausgehen, dass der Großteil der Gewinne bereits hinter uns liegt. In den kommenden Monaten und Jahren werden die Investoren an den Aktienmärkten voraussichtlich mehr Verluste als Profite machen.


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